«Wir sind nicht kaputt, wir sind nicht tot» GC-Captain Abrashi und Trainer Berner üben sich in Durchhalteparolen

Syl Battistuzzi

5.4.2024

YB – GC 3:0

YB – GC 3:0

Credit Suisse Super League, 30. Runde, Saison 23/24

04.04.2024

Auch wenn der Rückstand als Vorletzter auf Basel nur drei Punkte beträgt, deutet nach der 0:3-Pleite in Bern derzeit viel auf eine Barrage mit GC hin. Captain Amir Abrashi und Trainer Bruno Berner nehmen im Interview mit blue Sport Stellung zur schwierigen Lage des Klubs. 

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Schon nach 21 Minuten führte YB gegen GC dank Toren von Meschack Elia, Silvère Ganvoula und Joël Monteiro mit 3:0. Es ist auch das Schlussresultat.
  • GC bleibt damit im Tief und hat als Vorletzter noch sieben Punkte Reserve auf Schlusslicht Lausanne-Ouchy, das am Mittwoch Servette geschlagen hat.
  • GC-Captain Amir Abrashi und Trainer Bruno Berner zeigen sich nach der Pleite zwar enttäuscht, aber weiterhin kämpferisch. 

Die Chancen für einen Coup in Bern waren für die Grasshoppers schon vor Anpfiff klein. Mit einer Serie von fünf sieglosen Spielen im Gepäck reiste das Team von Bruno Berner in die Hauptstadt zum Leader – die längste Durststrecke aller Superligisten. Der angezählte GC-Coach war bisher auch kein grosser Experte für YB-Siege – Berner holte aus seinen bisherigen sechs Partien gegen YB lediglich einen von möglichen 18 Punkten. Und die schlechten Vorzeichen bewahrheiten sich rasch.

Bereits nach sechs Minuten bringt Meschack Elia das Heimteam gegen den Tabellenvorletzten in Front, in der 18. Minute sowie in der 21. Minute erhöhen Ganvoula und Monteiro. Dabei zeigte sich die YB-Offensive zuletzt äussert harmlos – in den letzten fünf Ligaspielen blieben die Berner viermal ohne Treffer. Doch gegen die glücklos agierende GC-Defensive bricht der Bann – mit dem Horrorstart ist die Niederlage der Zürcher quasi schon besiegelt.

Rolf Fringer im Studio bei blue Sport über den Auftritt der Grasshoppers in der ersten halben Stunde: «Sie machen einen desolaten Eindruck.» GC-Captain Amir Abrashi beurteilt den missglückten Beginn seiner Mannschaft zwar nicht ganz so schlimm, aber ebenfalls kritisch: «Zwei, drei Prozent haben gefehlt, wir waren nicht aufmerksam.»

«Will keine Negativität»

Nach dem Spiel spricht der 34-Jährige – wie bereits in der Pause – seinen Teamkollegen Mut zu. Auf die Frage, welche Worte er gewählt habe, erläutert Abrashi, sie müssten trotz des brutalen Resultats nicht alles schlecht reden und alles negativ machen. «Ich will keine Negativität in den nächsten Tagen, denn in drei Tagen geht es schon weiter.»

Es seien noch acht Spiele zu absolvieren. Der defensive Mittelfeldspieler unterstreicht, dass die Mannschaft und der ganze Klub nun zusammenhalten müssen, um aus dieser Situation herauszukommen. Abrashis Fazit: «Wir sind nicht kaputt, wir sind nicht tot. Das sieht man auch von aussen.»

Abrashi: «Das Resultat ist brutal»

Abrashi: «Das Resultat ist brutal»

04.04.2024

Berner: «Das hat am Schluss mit Qualität zu tun»

In die gleiche Kerbe schlägt auch Bruno Berner, der eine Reaktion in der zweiten Hälfte seines Teams sah. «Wir haben uns das zu Herzen genommen, was unsere Fans (auf einem Banner) geschrieben haben: ‹Never surrender – gib nie auf.›» Um das gehe es jetzt auch, so der GC-Trainer: «Unser Esprit, unser Teamspirit ist ungebrochen.» 

YB habe ihnen eine Lektion erteilt, wie man in der Offensive abschliesst, resümiert Berner. In der Tat blieb GC im 30. Ligaspiel zum 12. Mal torlos – öfter als jedes andere Team.

Sie würden in vielen Situationen keine guten Entscheide fällen, ärgert sich der 46-Jährige. «Das hat am Schluss mit Qualität zu tun. Und in der Super League ist das unverzeihlich. Willst du in der Top 12 sein, musst du Qualität zeigen. Und das zeigen wir in vielen Momenten – vor allem in der offensiven Bewegung – nicht», hält Berner fest, der für einmal auch die Defensivleistung seines Teams kritisierte. 

Auf die Frage, ob er sich Sorgen um seinen Job mache, sagt Berner: «Statistiken sind da, die kann man verschieden interpretieren – das bringt uns nichts im Moment. Fakt ist, wir haben am Sonntag einen neuen Match, es fängt wieder bei null an. Wir müssen noch mehr machen, um diesen Match zu gewinnen. Dort ist mein Fokus.» Am nächsten Sonntag müssen die Hoppers in Yverdon ran. 

Berner: «Am Schluss hat es mit Qualität zu tun»

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04.04.2024