Im Januar wurden die Grasshoppers von Amerikanern übernommen. Seither hat die sportliche Talfahrt begonnen. Was passiert, wenn GC absteigt? Präsidentin Stacy Johns nimmt gegenüber blue Sport Stellung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Seit GC in amerikanischen Händen ist, befindet sich der Klub sportlich im freien Fall.
- Wie beurteilt die neue Vereinsführung die Lage? GC-Präsidentin Stacy Johns nimmt gegenüber blue Sport Stellung.
- Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Marco Schällibaum gelingt der Turnaround noch nicht. GC verliert gegen Lugano 0:1.
Kurz vor dem Rückrundenstart gaben die Grasshoppers den Besitzerwechsel bekannt: Der US-Klub Los Angeles FC übernahm den Verein von den chinesischen Investoren um Jenny Wang. Nach einer durchaus soliden Hinrunde läuft bei den Hoppers seither sportlich kaum mehr etwas. Nur neun Punkte aus 14 Spielen – GC ist auf den Barrage-Platz abgerutscht, die Abstiegsangst wächst immer mehr.
Die neue Klubführung hat mit zwei Entlassungen auf die sportliche Misere reagiert. Ende März musste Sportchef Bernt Haas gehen, er wurde durch Stephan Schwarz ersetzt. Und letzte Woche fand auch die Zeit von Trainer Bruno Berner bei GC ein Ende.
Amerikaner wollen auch beim allfälligen Abstieg bleiben
«Wir sind in einer schwierigen Position, aber das war zu erwarten», erklärt GC-Präsidentin Stacy Johns im Interview mit blue Sport. «Wir haben im Januar übernommen, jetzt haben wir ein paar Veränderungen gesehen – sowohl beim Sportchef als auch beim Trainer. Wir hoffen, dass wir nun bessere Ergebnisse erzielen können und dann werden wir uns auf die nächste Saison vorbereiten.»
Doch was, wenn die Hoppers tatsächlich absteigen? Sind die Amerikaner dann so schnell wieder weg, wie sie gekommen sind? «Das wäre natürlich das Schlimmste. Wir tun alles, was wir können, um uns in eine andere Situation zu bringen», sagt Johns. Aber: «Falls wir doch absteigen, werden wir immer noch hier sein. Wir sind fest entschlossen, für den Klub da zu sein.» Im Falle eines Abstiegs wolle man sich so aufstellen, damit man sofort den Wiederaufstieg anpeilen könne, so das Versprechen der Präsidentin.
Langfristig wollen die Amerikaner dem Rekordmeister wieder zu altem Glanz verhelfen. Johns: «Wir wissen, dass es ein langer Prozess sein wird. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich denke, es wird auch noch einige Veränderungen geben, bis die neue Saison beginnt. Egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Aber unser Ziel ist es, die GC-Gemeinschaft wieder aufzubauen und zu unseren Wurzeln zurückzukehren.»
Rückkehrer Schällibaum soll GC retten
Apropos zu den Wurzeln zurückkehren: Mit Marco Schällibaum ist ein Mann zurück bei GC, der vor über 40 Jahren seine Spielerkarriere bei den Hoppers lancierte. Die Rückkehr als Trainer bedeute ihm «sehr viel», sagt der Berner-Nachfolger zu blue Sport. «GC hat mir unglaublich viele Werte fürs Leben gegeben. Jetzt zurückzukehren und etwas zurückzugeben, ist eine schöne Geschichte.»
Schällibaum hat Erfahrung mit Amerikanern in der Klubführung. In Yverdon übernahmen während seiner Amtszeit ebenfalls Amerikaner den Verein – und schmissen den 62-Jährigen nur wenige Monate nach dem Aufstieg in die Super League raus.
Trotzdem wird ihm die Erfahrung auch helfen, glaubt Schällibaum. «Aber die Priorität ist jetzt, auf dem Platz Leistung zu bringen und Punkte zu holen», sagt der Coach vor dem Spiel gegen Lugano. «Wir werden zu 100 Prozent alles für den Ligaerhalt geben.»
Im ersten Spiel unter Schällibaum gelingt der Turnaround noch nicht. Gegen das formstarke Lugano verliert ein kämpferisches GC zuhause 0:1.