St. Gallen verspielt erneut einen Sieg Görtler und Zeidler ärgern sich wieder einmal über späte Gegentreffer 

Syl Battistuzzi

8.4.2024

Görtler: «Tut extrem weh»

Görtler: «Tut extrem weh»

07.04.2024

St. Gallen kassiert daheim spät zwei Gegentore und kommt deshalb gegen YB nur zu einem 2:2. Keine neue Erfahrung für die Ostschweizer. Trainer Peter Zeidler und Captain Lukas Görtler machen sich in den Interviews mit blue Sport auf Ursachensuche. 

Syl Battistuzzi

8.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • YB rettet in St. Gallen beim 2:2 spät einen Punkt. Weil auch Luzern unentschieden spielt, bleibt St. Gallen auf Platz 6.
  • Die St. Galler können einfach nicht mehr gewinnen. Sie verspielten daheim einen von Mihailo Stevanovic und Lukas Görtler heraus gespielten 2:0-Vorsprung.
  • Zum wiederholten Mal brachen die Ostschweizer in der Schlussphase einer Partie ein. Seit sechs Spielen hat St. Gallen nicht mehr drei Punkte geholt.

Es ist noch nicht lange her, da war der Kybunpark eine fast uneinnehmbare Festung. Die ersten neun (!) Heimspiele der Saison ging der FCSG alle als Sieger vom Platz. Doch seit dem Jahreswechsel herrscht ein anderes Bild. St. Gallen gewann nur noch eines seiner letzten sieben Heimspiele. Zugleich blieb der FCSG im sechsten Liga-Spiel in Serie sieglos.

Dabei sah es am Sonntag gegen den Meister lange vielversprechend aus. Mihailo Stevanovic (10.) und Lukas Görtler (71.) brachten die Gastgeber auf Kurs, doch in der «YB-Viertelstunde» schlugen die Berner eiskalt zu und kamen durch Silvère Ganvoula (79.) und Joel Mvuka (87.) noch zum 2:2-Ausgleich. 

So mussten nach dem Spiel die St. Galler Exponenten wieder erklären, wieso man die grosse Chance liegen liess, sich weiter vom siebtplatzierten FC Luzern abzusetzen – der Vorsprung bleibt zwei Runden vor der Zäsur bei einem Zähler.

«Die Enttäuschung ist riesig – es tut natürlich extrem weh», hält Captain Lukas Görtler fest. Der Grund für den Frust liegt auf der Hand. «Ich glaube, wir waren fünfmal in Führung und schafften es, kein einziges Spiel zu gewinnen», so Görtler. Der FCSG hat in der laufenden Spielzeit sieben Tore in der Schlussviertelstunde kassiert, die ihnen zehn Punkte gekostet haben.«Das ist natürlich extrem blöd», meint der Mittelfeldspieler und ergänzt: «Vor allem in der Phase, wo wir unbedingt Punkte brauchen.»

«Wir sind auch nicht leicht zu schlagen»

Nichtsdestotrotz bleibe nichts anderes übrig, als optimistisch zu bleiben und am Samstag mit einem Sieg zu Hause gegen Yverdon einen grossen Schritt in Richtung der Top sechs zu machen, resümiert Görtler. Das letzte Spiel vor dem Cut bestreitet man gegen auswärts gegen den FCZ. 

Görtler will aber auch die positive Seite hervorheben: «Man muss auch sagen, dass wir aktuell die Spiele nicht verlieren. Wir waren jetzt fünfmal in Führung, viermal spielten wir davon unentschieden. Das heisst, wir sind auch nicht leicht zu schlagen.»

Eine Erklärung für das Nervenflattern gegen Spielende gibt es für ihn nicht. «Fussball ist nicht immer so erklärbar», sagt Görtler. «Dann ist vielleicht auch die Sicherheit nicht so in den Köpfen da, mit allem Selbstverständnis, dass wir das Ding auch sicher gewinnen», analysiert der 29-Jährige. In der Hinrunde hätte das wohl noch anders ausgesehen, vermutet er. «Auf einmal fängt es im Kopf wieder ein bisschen an, weil du dann weisst, jetzt wird es eine enge Kiste», erläutert Görtler.

Acht Punkte verschenkt

Auch sein Chef ärgert sich über das Nachlassen seiner Schützlinge. «Anstatt zwölf Punkte, die möglich waren aus den letzten vier Spielen, haben wir nur vier», sagt Peter Zeidler.

Im Fussball sei die Psychologie ein ganz wichtiger Faktor, erläutert der deutsche Fussballlehrer. «Da muss man in der Phase wahrscheinlich besser verteidigen und vielleicht nicht ganz so auf das 3:0 gehen», moniert er. «Das mit diesen späten Gegentoren muss man aus dem Kopf bringen, nicht, dass man da immer dran denkt, weil das kann ja sicher auch nicht das Richtige sein», betont der 61-Jährige. 

«Wir waren so unter Strom, wir haben so leidenschaftlich gespielt, dass wir da nicht dran gedacht haben», glaubt Zeidler. Es gebe aber auch die Kehrseite der Medaille. «Wenn das jetzt viermal hintereinander passiert ist, müssen wir noch mehr darüber nachdenken.»

Trotzdem ist der FCSG-Coach zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. Sein Fazit: «Das war phasenweise sehr gut gegen den kommenden Schweizer Meister.»

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