YBs grandiose Auferstehung Spycher: «Die schwache letzte Saison hat den Spielern gutgetan»

Martin Abgottspon

4.5.2023

Spycher: «Die schwache letzte Saison hat einigen Spielern gut getan»

Spycher: «Die schwache letzte Saison hat einigen Spielern gut getan»

04.05.2023

Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um zwei vorwärts zu kommen. YB hat genau das getan, wobei der zweite Schritt Richtung europäischer Bühne noch ansteht.

M. Abgottspon

4.5.2023

Der Titelgewinn der Berner war in der Fussballschweiz letzten Sonntag nicht viel mehr als eine Vollzugsmeldung. Als Favorit in die Saison gestartet, kristallisierte sich spätestens nach der WM-Pause immer deutlicher heraus, dass YB dieser Rolle auch würde gerecht werden können. Zehn Punkte betrug der Vorsprung, als sich die Teams in die verlängerte Winterpause verabschiedeten. Nach nun 31 Meisterschaftspartien liegen die Berner entscheidende 18 Zähler voraus.

In der Schweiz haben sich die Berner ihre Vormachtstellung also zurückerobert, nachdem man im Vorjahr dem FCZ den Vortritt gewähren musste. Rückblickend war dies aus Sicht von Sportchef Christoph Spycher aber gar nicht nur schlecht. «Die schwache letzte Saison hat einigen Spielern gutgetan», meint Spycher im Fussball-Talk Heimspiel. Indirekt spielt er damit auf den Zusammenhalt im Team an und darauf, dass das Wohl des Vereins immer über den individuellen Zielen steht.

Spycher: «Die Spiele in Europa sind für uns finanziell am wichtigsten»

Spycher: «Die Spiele in Europa sind für uns finanziell am wichtigsten»

04.05.2023

Die Krux mit Europa

Der Kollektiv-Gedanke ist jetzt sicherlich wieder zurück in den Köpfen der Spieler. Nicht zuletzt, weil man mit Raphael Wicky auch einen Trainer an der Seitenlinie hat, der diese Werte perfekt vorlebt und rüberbringt.

Nun gilt es allerdings, diese Mentalität auch auf der europäischen Bühne unter Beweis zu stellen. Mitmischen im Europacup ist nicht mehr ein verdientes Zückerli zum Geniessen, sondern eine erwartete Pflicht, die fix im Budget eingerechnet ist. «Die Spiele in Europa sind für uns finanziell am wichtigsten», legt Spycher offen klar. Dennoch sei es keine leichte Aufgabe so früh in der Saison das Maximum rauszuholen, wenn man zeitgleich noch mitten in der Kaderplanung stecke.

Die Enttäuschung nach dem Ausscheiden gegen Anderlecht diese Saison war gross. Dennoch will sich Spycher deswegen nicht entmutigen lassen. Erst recht nicht, weil es in den letzten sieben Jahren der einzige Fehltritt der Berner war. «Uns dann gleich als unbeschriebenes Blatt auf europäischer Bühne darzustellen, ging mir auch etwas zu weit.»

Natürlich wolle YB auch in Europa immer das Maximum rausholen. Gleichzeitig soll die Meisterschaft deswegen aber nicht vernachlässigt werden. «Grundstein bleibt die nationale Meisterschaft.» Und dort werden es die anderen Teams wohl auch nächste Saison sehr schwer haben, an YB vorbeizukommen.

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