Boris Becker profitierte körperlich von der Haft, aus welcher der 55-Jährige kürzlich entlassen worden ist.
Die gerade aus der Haft entlassene Tennislegende Boris Becker hat erstmals öffentlich seine Schuld in seinem Insolvenzverfahren eingeräumt. «Natürlich war ich schuldig», sagte Becker in einem am Dienstagabend bei Sat. 1 ausgestrahlten Interview. Er sei in dem Prozess in London in 29 Punkten angeklagt gewesen. «25 Punkte habe ich gewonnen, in vier Punkten habe ich verloren.»
In dem Prozess wegen Insolvenzvergehen hatte Becker noch plädiert, nicht schuldig zu sein. Die Jury, die ihn schuldig gesprochen hat, habe als Hauptpunkt gesehen, dass er Geld von einem Firmenkonto genommen habe. Ausserdem habe er unter anderem das Haus in seinem Heimatort Leimen, in dem seine Mutter lebt, geheim gehalten, sagte der 55-Jährige.
Becker war Ende April zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden und nach weniger als acht Monaten wieder frei gekommen. Wie er sagte, habe ihm die Haft körperlich gut getan. «Ich habe nichts getrunken, nichts geraucht, wochenlang, monatelang sehr wenig gegessen.» So habe er im Gefängnis mehrere Kilo abgenommen.
Klopp wollte Becker besuchen
Becker berichtete, dass mehrere prominente Freunde ihn nicht im Gefängnis besuchen durften. So sei etwa Liverpool-Trainer Jürgen Klopp von den Behörden abgelehnt worden. «Jürgen darf dich nicht besuchen, weil der zu bekannt ist. Wir haben Angst um seine Sicherheit, und wir wollen den Rummel nicht», gab Becker das Gespräch wider.
Mut und Kraft habe er aus zahlreichen Briefen geschöpft, die ihm Fans und Bekannte schickten. Darunter seien auch Überraschungen gewesen: «Michael Stich hat mir einen dreiseitigen Brief geschrieben», erzählte Becker über seinen Tennis-Kollegen. Das habe ihn sehr berührt. Auch andere frühere Davis-Cup-Freunde und Prominente wie die Tennis-Trainerin Barbara Rittner hätten ihm geschrieben.