Das Duell zwischen Daniil Medvedev und Holger Runde wird explosiv, als der Däne seinen Gegner am Netz abschiesst. Danach ist Feuer im Spiel.
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- Beim ATP-Masters-Turniers in Indian Wells treffen im Viertelfinal Holger Rune und Daniil Medvedev aufeinander.
- Nachdem Rune den Russen am Netz abschiesst, ist Medvedev sauer, weil er keine Entschuldigung gehört hat.
- Am Ende holt sich Medvedev nach zwei hart umkämpften Sätzen den Sieg. Beim Handshake will er nochmals mit Rune über die hitzige Szene reden.
Die ersten beiden Duelle zwischen Daniil Medvedev und Holger Rune – beide gewannen je eine Partie – waren jeweils auf Augenhöhe. Auch im dritten Aufeinandertreffen liefern sich die beiden Grundlinienspezialisten spektakuläre Ballwechsel. Alleine der erste Satz dauert 69 Minuten, ehe dem an Nummer 4 gesetzten Russen das entscheidende Break gelingt und mit 7:5 in Führung gehen kann.
Der erste Ballwechsel im zweiten Durchgang hat es dann gleich in sich. Nach einem Stoppball von Rune stürmt Medvedev ans Netz und schiebt den Ball rüber, der Däne hat das ganze freie Feld vor sich – und schiesst Medvedev ab.
Danach hebt der 20-Jährige (Weltnummer 7) für einen kurzen Augenblick die Hand und läuft zurück. Medvedev hat nichts von einer «Entschuldigung» mitbekommen und bleibt am Netz stehen. Er signalisiert dem Jungspund warnende mit einer Finger-Geste: «Ich sehe dich.»
Rune reklamiert nach der Szene bei Schiedsrichter Carlos Bernardo und moniert, dass er sich entschuldigt habe. Am Ende holt sich der US-Open-Champion von 2021 mit 6:4 auch den zweiten Satz.
«Wird noch zehn Jahre in den sozialen Medien sein»
Beim Handshake am Netz meint 28-Jährige aus Moskau: «Wenn du willst, können wir in der Umkleidekabine darüber reden – ich habe nicht gehört, dass du dich entschuldigt hast». Runes Replik: «Es gibt keinen Grund, darüber zu reden – es gibt einfach keinen Grund, darüber zu reden.»
Nach dem Spiel nimmt Medvedev an der Pressekonferenz Stellung zum Auslöser des Zoffs. «Ich habe nicht gesehen, dass er sich entschuldigt hat», meint der Russe. Weil er es nicht mitbekommen habe, habe er dementsprechend reagiert. «Ich wurde wütend.»
Für ihn sei also alles in Ordnung. «Ich glaube nicht, dass es eine Fortsetzung dieser Geschichte gibt», fügte Medvedev hinzu, der wie sein Gegner in der Tennis-Szene einen Ruf als aufbrausender Spieler hat. Nicht gleich aus der Welt wird sicher seine Geste sein, die er in Richtung von Rune machte. Das ist sich auch Medvedev bewusst: «Wir leben jetzt in einer Welt mit sozialen Medien. Wahrscheinlich wird (die Aktion) also noch 10 Jahre da sein. Und an all die tollen Punkte, wird sich schon einen Tag später niemand erinnern», bedauert Medvedev.
Im Halbfinal wartet nun der US-Amerikaner Tommy Paul auf die frühere Weltnummer 1. Im anderen Match treffen der aktuelle Tennis-Dominator Jannik Sinner und Carlos Alcaraz aufeinander. Der Spanier setzte sich gegen Alexander Zverev – und einen Bienenschwarm durch.