Casper Ruud eilt auf der ATP-Tour zuletzt von Sieg zu Sieg. In Indian Wells hat der Norweger aber nicht nur mit seinem Gegner, sondern auch einem Zuschauer zu kämpfen.
Casper Ruud ist auf der ATP-Tour der Mann der Stunde. Seit seinem Wimbledon-Aus im Juli kann der Norweger 26 der letzten 29 Partien gewinnen. In Bastaad, Gstaad, Kitzbühel und zuletzt auch San Diego kürt er sich zum grossen Turniersieger. Und auch in Indian Wells startet der 22-Jährige nach einem Freilos in der 1. Runde wie erhofft und verliert gegen Carballes Baena zum Auftakt nur drei Games.
Die Drittrundenpartie gegen Lloyd Harris dagegen wird zur Bewährungsprobe. Einerseits wegen der stärkeren Gegenwehr des Südafrikaners, andererseits aber wegen Ablenkungen aus den Zuschauerrängen. Denn Ruud wird von einem bestimmten Zuschauer arg provoziert.
Ruud: «Er will nur provozieren»
Als der Norweger einen Doppelfehler serviert, ist von den Rängen offenbar zum wiederholten Mal ein lautes Klatschen zur Unzeit zu hören. Sofort konfrontiert Ruud den Übeltäter: «Bist du nur hier, um zu provozieren? Man klatscht nicht nach einem Fehler.» Nach einem kurzen Wortgefecht erklärt er dem Stuhlschiedsrichter: «Er will nur provozieren. Er applaudiert, wenn ich einen Doppelfehler mache. Ich habe gefragt, ob er gehen kann.»
Der Wunsch wird dem norwegischen Aushängeschild wenig später erfüllt – und von den restlichen Fans im Stadion beklatscht. Auch für Ruud gibt es in der Folge weiterhin viel Applaus, allerdings für seine Punkte und nicht für seine Fehler. Gegen Lloyd Harris gelingt dem Mann der Stunde nach verlorenem Startsatz noch die Wende, Ruud gewinnt das Duell am Ende 6:7, 6:4 und 6:4 und reitet weiter auf der Erfolgswelle. Wer soll ihn im Achtelfinal gegen den Argentinier Diego Schwartzman stoppen?