Tennis Osaka erzwingt mit ihrem Boykott Turnierpause in New York

SDA

27.8.2020 - 07:14

An den WTA- und ATP-Turnieren in New York wird erst am Freitag wieder gespielt. Die Veranstalter sprechen eine Pause aus, nachdem Naomi Osaka ihren Halbfinal gegen Elise Mertens boykottiert hat.

Osaka verzichtete aus Protest gegen den Rassismus in den USA auf ihren Einsatz. «Noch bevor ich eine Athletin bin, bin ich eine schwarze Frau. Und als eine schwarze Frau habe ich das Gefühl, dass es wichtigere Themen gibt, die sofortige Aufmerksamkeit brauchen, anstatt mich Tennis spielen zu sehen», erklärte die 22-jährige Japanerin, die in Florida lebt, in einer über die sozialen Medien verbreiteten Stellungnahme. «Ich erwarte nicht, dass etwas Drastisches mit mir passiert, wenn ich nicht spiele. Aber wenn ich ein Gespräch starten kann in einem mehrheitlich weissen Sport, betrachte ich das als Schritt in die richtige Richtung.»



Osaka ist damit Teil einer Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt, die in dieser Intensität vom NBA-Team der Milwaukee Bucks angeschoben worden war. Der Titelkandidat in der stärksten Basketball-Liga der Welt boykottierte das Playoff-Duell mit den Orlando Magic und provozierte damit die Absage aller für den Mittwoch geplanten Playoff-Begegnungen in der NBA. Teams in der WNBA, MLS und MLB schlossen sich dem Boykott ebenfalls an.

«Der Tennissport bezieht im Kollektiv Stellung gegen Rassenungleichheit und soziale Ungerechtigkeit, die in den USA erneut in den Vordergrund gerückt sind», schrieben die Organisatoren des wegen der Corona-Einschränkungen von Cincinnati nach New York verlegten Turniers.


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