Die Schweiz hat an der Rad-WM in Imola erneut Grund zum Jubeln. Nach WM-Silber von Marlen Reusser am Donnerstag gewinnt auch Stefan Küng im Zeitfahren eine Medaille. Der Thurgauer wird beim Sieg des Italieners Filippo Ganna Dritter.
Vor einem Jahr überraschte Stefan Küng an der WM in Yorkshire mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Strassenrennen. Nun schaffte der Schweizer Zeitfahr-Meister auch in seiner eigentlichen Paradedisziplin erstmals bei weltweiten Titelkämpfen den Sprung aufs Podest. Einen Monat, nachdem er sich in Plouay den EM-Titel gesichert hatte, klassierte sich der 26-Jährige hinter dem Italiener Filippo Ganna und dem Belgier Wout van Aert im 3. Rang.
Auf dem 31,7 km langen und vorwiegend flachen Parcours in Imola büsste Küng 29 Sekunden auf den überlegenen Weltmeister Ganna ein. Zu Silber fehlten dem Schweizer lediglich drei Sekunden. Der Titelverteidiger Rohan Dennis aus Australien musste sich mit Platz 5 begnügen.
Nach der ersten Zwischenzeit nach 14,9 km lag Küng noch hinter Dennis und dem Briten Geraint Thomas auf Platz 4. Doch auf der technisch etwas anspruchsvolleren zweiten Streckenhälfte konnte er noch zulegen und schaffte letztlich als einer der Mitfavoriten den Sprung aufs Podest. Thomas und Dennis verloren 8 respektive 10 Sekunden auf den Ostschweizer.
Küng ist der erste Schweizer seit Fabian Cancellara im Jahr 2013, der in einem WM-Zeitfahren eine Medaille gewann. Cancellara hatte damals in Florenz ebenfalls Bronze geholt, nachdem er zuvor bereits viermal Weltmeister und zweimal WM-Dritter im Kampf gegen die Uhr geworden war.
Für die Schweizer Delegation war es nach der Silbermedaille von Marlen Reusser im Zeitfahren der Frauen am Donnerstag bereits der zweite Medaillengewinn an den internationalen Titelkämpfen in Imola.