Polizeigewalt Gregg Popovic: «Dir wird einfach nur schlecht davon»

dpa

13.4.2021

San Antonios Head-Coach Gregg Poppovic stört sich an «lügenden Politikern».
San Antonios Head-Coach Gregg Poppovic stört sich an «lügenden Politikern».
Bild: Getty Images

Zwei Trainer aus der NBA haben sich vom erneuten Tod eines Schwarzen bei einem Polizeieinsatz erschüttert gezeigt und gesellschaftliche Konsequenzen gefordert. 

«Wie oft muss das noch passieren?», fragte Gregg Popovich von den San Antonio Spurs beim TV-Sender KSAT am Montag (Ortszeit). «Dir wird einfach nur schlecht davon. Seine Familie trauert und seine Freunde trauern und wir machen einfach weiter, als wäre nichts passiert.»

Am Sonntag war der 20 Jahre alte Daunte Wright im US-Bundesstaat Minnesota bei einer Verkehrskontrolle von der Polizei getötet worden. Der Polizeichef von Brooklyn Center im Norden der Metropole Minneapolis, Tim Gannon, sagte, er gehe davon aus, dass eine Polizistin versehentlich einen tödlichen Schuss abgegeben habe. Anschliessend wurden Spiele der dort beheimateten Profi-Teams in der NBA, der Eishockey-Liga NHL und der Baseball-Liga MLB abgesagt.



Finanzieren Team-Besitzer «lügende Politiker»?

Der 72 Jahre alte Popovich sprach sich gegen Rassismus aus, kritisierte Politiker, die aus seiner Sicht lügen würden, und rief die Liga zum Handeln auf. Er wolle wissen, welche Team-Besitzer in der NBA Leute finanzieren, die Lügen verbreiten. «Vielleicht ist das ein guter Start», sagte er. «So das alles transparent ist.»

Der Tod Wrights müsse alle Amerikaner frustrieren, betonte Doc Rivers, Coach der Philadelphia 76ers. «Wir hören immer dieses Zeug von einer Boykottkultur. Aber wir löschen schwarze Leben aus. Und das ist aus meiner Sicht etwas wichtiger», sagte der 59-Jährige nach Angaben des «Philadelphia Inquirer». «Wir müssen unsere Kultur als Gesellschaft verbessern.»

Nach dem Tod George Floyds in Minneapolis am 25. Mai 2020 war es in den USA monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus gekommen. Dem Ex-Polizisten Derek Chauvin wird vorgeworfen, bei dem Einsatz im vorigen Jahr sein Knie minutenlang auf Floyds Hals gepresst zu haben, obwohl dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Derzeit läuft der Gerichtsprozess zu dem Fall.