Rassendiskriminierung und Betrug Anklage gegen islamischen Prediger Abu Ramadan steht

Der umstrittenen libyschen Prediger Abu Ramadan muss sich wegen mutmasslicher Rassendiskriminierung und mutmasslichem Betrug vor Gericht verantworten. 

Das Bieler Regionalgericht hat den Prediger Abu Ramadan wegen  Rassendiskriminierung und Betrug angeklagt, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass der 68-Jährige im Juli 2017 in einer Predigt zu Hass gegen Personen aufgrund von deren Religion oder Ethnie aufgerufen hat. Darüber hinaus wird Abu Ramadan beschuldigt, sich mittels Sozialhilfeleistungen unrechtmässig bereichert zu haben.

Die Ermittlungen seien «äusserst aufwändig» gewesen, schreibt die Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte habe in der Untersuchung nicht kooperiert und insbesondere Fragen zu seinen Einkommensverhältnissen nicht beantwortet.

Medien veröffentlichten Ausschnitte aus Predigten

Abu Ramadans Wohngemeinde Nidau bei Biel hatte eine Anzeige wegen mutmasslichen Sozialhilfebetrugs eingereicht. Die Berner Justiz ermittelte zudem nach Medienberichten über Hasspredigten Abu Ramadans gegen Juden, Christen, Hindus, Russen und Schiiten in der Ar'Rahman-Moschee.

Imame in der Schweiz – Teil 1Der Krieg in Bosnien verschlug ihn in die Schweiz

Der Prediger ist momentan vor allem über seinen Facebook-Kanal aktiv. Zuvor war er als Imam in einer Bieler Moschee tätig. Nachdem Audio-Ausschnitte aus seinen Predigten publik wurden, setzte ihn die Moschee im Februar 2020 ab.

Der Libyer hat seinen einstigen Flüchtlings- und Asylstatus inzwischen verloren. Er lebt heute dank einer C-Bewilligung in der Schweiz. Bei einer Verurteilung droht ihm die Ausschaffung.

SDA/lpe