Fronten verhärtet Macron und Johnson können Fischereistreit nicht entschärfen

AP

31.10.2021

Emmanuel Macron und Boris Johnson am Trevi-Brunnen in Rom. 
Emmanuel Macron und Boris Johnson am Trevi-Brunnen in Rom. 
Bild: Gregorio Borgia/AP/dpa

Keine Annäherung zwischen London und Paris. Auch ein Treffen zwischen Johnson und Macron konnte den Fischereistreit zwischen den Ländern nicht beenden.

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31.10.2021

Ein Treffen des britischen Premierministers Boris Johnson und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron hat offenbar keine Annäherung im Fischereistreit zwischen den Ländern gebracht. Dies legten widersprüchliche Angaben zum Inhalt der Unterredung am Rande des G20-Gipfels in Rom nahe, die beide Seiten machten. Ein ranghoher französischer Regierungsmitarbeiter sagte, es habe zwischen Macron und Johnson Einigkeit über die Notwendigkeit geherrscht, «in einer Situation wichtiger Spannungen» miteinander zu sprechen. «So schnell wie möglich» müssten zudem Massnahmen ergriffen werden, um zu einer Deeskalation zu kommen.



London bestritt jedoch, dass Johnson und Macron vereinbart hätten, Schritte zum Abbau der Spannungen zu unternehmen. Es hänge gänzlich von Frankreich ab, die Wogen zu glätten. Johnson habe vielmehr «seine tiefe Sorge» über Frankreichs Rhetorik bekräftigt und seine Hoffnung geäussert, dass die französische Regierung deeskalieren werde, teilte die britische Regierung mit.

«Unterschiedliche Haltung»

Der Sprecher des Premier, Max Blain, ergänzte, die britische Position habe sich nicht geändert.» Es sei an den Franzosen, zu entscheiden, «ob sie von den Drohungen Abstand nehmen, die sie in den jüngsten Tagen gemacht haben». Sowohl in Rhetorik als auch im Handeln habe Grossbritannien in keiner Weise eine Eskalation angestrebt.

Eine zweite Gewährsperson aus der französischen Regierung erklärte, die abweichenden Ansichten legten «eine unterschiedliche Haltung» offen. Paris gehe es um gemachte Zusagen und um das Verhältnis zu Grossbritannien.

Paris wirft London vor, etlichen französischen Booten Lizenzen für den Fischfang in britischen Gewässern verweigert zu haben, obwohl diese dort seit langer Zeit unterwegs seien. Grossbritannien verweist darauf, dass es 98 Prozent der Anträge von EU-Booten bewilligt habe. Paris droht nun mit einer Blockade für britische Boote, die in Häfen in Frankreich anlegen wollen, falls London nicht einlenkt.