Er sucht Investoren Elon Musk will Twitter nun doch nicht allein kaufen

Von Dirk Jacquemien

3.5.2022

Elon Musk hält Ausschau nach ein paar Milliarden Dollar. 
Elon Musk hält Ausschau nach ein paar Milliarden Dollar. 
Getty Images

Der reichste Mann der Welt will für die Twitter-Übernahme doch nicht so viel von seinem eigenen Geld aufbringen, wie zunächst angekündigt. Also sucht er nun nach weiteren Investor*innen, die ihm ein paar Milliarden geben.

Von Dirk Jacquemien

3.5.2022

Tesla-Chef Elon Musk will für die Übernahme von Twitter offenbar weniger von seinem eigenen Geld ausgeben, als er zuvor versprochen hatte. Das geht aus einem Bericht von «Reuters» hervor, der beschreibt, dass Musk bei Investment-Firmen und reichen Einzelpersonen anklopft, um deren Interesse an einer Beteiligung an Twitter zu eruieren.

In seinem Übernahmeangebot hatte Musk detailliert aufgezeigt, wie er den Kaufpreis von knapp 44 Milliarden Dollar finanzieren möchte. Neben Krediten, die Twitter selbst aufnehmen würde und Krediten, die mit Musks Tesla-Aktien gedeckt würden, versprach er darin auch, 21 Milliarden Dollar in Bar aufzubringen. In den letzten Wochen hatte er dafür Tesla-Aktien verkauft, bisher allerdings nur im Gesamtwert von 8,5 Milliarden Dollar.

Musk-Vermögen liegt in Tesla-Aktien

Nun sträubt sich Musk offenbar, weitere Tesla-Aktien abzustossen. Diese Aktien stellen den Grossteil seines derzeit knapp 245 Milliarden Dollar schweren Vermögens dar. Musks Interesse an Twitter hatte jedoch die Tesla-Aktie deutlich absinken lassen. Andere Tesla-Aktionär*innen fürchten, dass er dadurch seine Verantwortlichkeiten beim Elektroauto-Hersteller vernachlässigen könnte. Und ein grosser Abverkauf der Tesla-Aktien durch Musk selbst würde dem Kurs ebenfalls nicht guttun.

Dem Bericht zufolge sei Musk unter anderem in Gesprächen mit den Investment-Firmen Apollo Global Management und Ares Management sowie ungenannten, reichen Einzelpersonen. Diesen werde als Belohnung für einen Einstieg eine Vorzugsdividende versprochen. Aktuelle, institutionelle Twitter-Grossaktionäre wie die Vermögensverwaltung Fidelity sollen zudem ihren Anteil auch bei einem Rückzug von der Börse behalten.

Busenfreund Dorsey soll an Bord bleiben

Gleiches gilt für Twitter-Gründer und Ex-CEO Jack Dorsey. Er würde den Plänen zufolge seinen knapp zweiprozentigen Anteil an Twitter behalten, statt ihn an Musk zu verkaufen. Alleine dadurch würde Musk rund eine Milliarde Dollar einsparen. Dorsey gilt als persönlicher Freund Musks und hatte dessen Übernahmeabsichten laut «Wall Street Journal» bestärkt.

Aufgrund dieser Entwicklung und Musks allgemeiner Mentalität gibt es etwas Zweifel, ob er die Übernahme wirklich durchziehen wird. In der Übernahmevereinbarung ist eine Vertragsstrafe in Höhe von einer Milliarde Dollar festgelegt, die Musk an Twitter zahlen müsste, falls er einen Rückzieher macht.