«Wolfenstein: Young Blood»Hakenkreuze und Trumps Potenzial zum Toilettenputzer
Von Martin Abgottspon
29.7.2019
Der neuste Ableger der Game-Serie «Wolfenstein» ist erst erschienen, sorgt aber schon auf beiden Seiten des Atlantiks für Schlagzeilen: mit Seitenhieben gegen Donald Trump und «sensiblen Inhalten».
Zur «Wolfenstein»-Serie muss man wissen, dass sich die Geschichte im Spiel während des Zweiten Weltkriegs etwas anders entwickelt hat als in der Realität. Nazi-Deutschland regiert die Welt und während Jahren zogen Spieler in der Person von B. J. Blazkowicz in den Kampf gegen das Grosse Reich.
Im neusten Ableger «Wolfenstein: Youngblood» setzt sich die Geschichte nun einige Jahre später fort. Spieler steuern dieses Mal nicht die vertraute Hauptfigur, sondern deren beiden Zwillingstöchter Jess und Soph. Diese kämpfen gemeinsam im Paris des Jahres 1980 gegen die Nazi-Besatzer und sind obendrein auf der Suche nach ihrem Vater
Entgegen der Freigabe
«Wolfenstein: Youngblood» ist erst wenige Tage auf dem Markt, sorgt aber aufgrund der Story und politischer Seitenhiebe schon für reichlich Gesprächsstoff. In Deutschland bieten mehrere Händler die Original-Fassung gar nicht erst an. Dazu zählen auch Media Markt und Saturn. Als Grund nennen die Unternehmen die «sensiblen Inhalte» – und meinen damit die Darstellung von Hakenkreuzen.
Damit stellen sie sich auch bewusst gegen die Freigabe durch die Prüfstelle USK, die das Spiel für Deutschland freigegeben hat. Seit letztem Jahr ist in Deutschland die Darstellung von verfassungswidrigen Symbolen gerechtfertigt, wenn sie der Kunst, der Wissenschaft oder der Dokumentation des Zeitgeschehens dient. Videospiele werden in diesem Sinn als Kunst verstanden.
In den USA thematisieren die Medien im Zuge der Veröffentlichung von «Wolfenstein: Youngblood» hingegen ein ganz anderes Thema. Denn die Entwickler haben es sich erneut nicht nehmen lassen, einige Sticheleien an die Adresse von US-Präsident Donald Trump im Spiel unterzubringen.
Ihr letztes Spiel «Wolfenstein II: The New Colossus» bewarben sie vor über zwei Jahren mit den Worten «Make America Nazi-Free Again». Eine deutliche Anspielung auf Trumps Slogan «Make America Great Again».
Dieses Mal sind die Seitenhiebe gegen den Präsidenten etwas tiefer im Spiel versteckt, dafür aber eindeutig harscher. Als konkretes Beispiel dient etwa ein Ablehungsschreiben an einen Schriftsteller, das man im Spiel findet.
Darin teilt der Verleger dem Antragssteller mit, dass man seine Buchidee nicht weiterverfolgen werde. Seine Vision von einem Reich mit einer grossen Mauer sei zwar noch interessant, aber nicht plausibel genug. «Kein Leser würde einem die Geschichte abkaufen, dass ein Bauernfänger wie dieser Hauptprotagonist Herrscher des Reiches würde. (...) Jemand, der so dumm und inkompetent ist, wird in seinem ganzen Leben nicht viel mehr machen als Toiletten putzen.»
Genauso unerwartet wie episch betrat Keanu Reeves die Bühne der E3, um «Cyberpunk 2077» gleich selber anzukünden. Als er erklärte wie atemberaubend es sei, die Welt von «Cyberpunk 2077» zu erkunden, hörte man einen Fan aus dem Publikum: «Du bist atemberaubend, Keanu!». Das Kompliment gab die Hollywood-Legende artig ans Publikum zurück. Ein Moment für die Geschichte der E3.
Bild: CD Projekt
Erste Details zu «Watch Dogs: Legion» wurden schon vor der E3 veröffentlicht. Nun ist aber weiter bekannt, dass man beim dritten Teil der Serie in die Rolle von verschiedenen Nichtspieler-Charakteren schlüpfen kann. Egal, ob man nun die Story des Barkeepers um die Ecker erleben will oder als Hacker-Oma ins Post-Brexit-London abtauchen möchte: «Watch Dogs: Legion» will alles möglich machen.
Bild: Ubisoft
Die besten Ankündigungen sind jeweils die, die weder aufgrund von Vorahnungen noch Leaks geschehen. Dazu gesellt sich die Ankündigung vom Nachfolger von «The Legend of Zelda: Breath oft he Wild», nach «Ocarina of Time» das wohl beste «Zelda». Womöglich wird man die Prinzessin Zelda höchstpersönlich spielen können. Wir sind gespannt.
Bild: Nintendo
Keanu Reeves hatte zwar den prominentesten und auch einen der besten Auftritte an der E3, doch Ikumi Nakamura legte eine ähnlich denkwürdige Performance auf die Bühne. Mit einer Fröhlichkeit, die seinesgleichen sucht, stellte sie «GhostWire: Tokyo» vor. Und wer nun ihren Auftritt gerne noch sehen möchte, versucht es am besten mal auf Youtube.
Bild: Youtube
Wer wie wir auf Haifische steht, für den ist «Maneater» genau das richtige Spiel. Ganz einfach mal als Hai durch seichte Gewässer schwimmen und ahnungslosen Badegästen das eine oder andere Gliedmass abknabbern. Klingt komisch? Spätestens wenn man weiss, dass «Maneater» wie «GTA» sein wird, einfach als Hai, dann verfliegen auch die letzten Zweifel.
Bild: Tripwire Interactive
Als grosse Fans der «Dark Souls»-Reihe und der Fantasy-Serie Game of Thrones kann «Elden Ring» nur absolut grossartig werden. Game of Thrones-Autor George R.R. Martin arbeitet höchstpersönlich an dem Fantasy-RPG mit und wir können weitere Informationen wie etwa das Release-Datum schon kaum erwarten.
Bild: From Software
Microsoft nutzt die Gunst der Stunde und gab vor Sony erste Details zur neuen Konsole bekannt, die unter dem Codenamen Scarlett läuft. Ladezeiten sollen dabei der Vergangenheit angehören und auch sonst verfügt das Innenleben der nächsten Xbox über reichlich Power. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2020 soll die neue Xbox in die Läden kommen.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Teamfight Tactics ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)