GerichtsentscheidKann man seine digitalen Games bald weiterverkaufen?
Von Martin Abgottspon
23.9.2019
Immer häufiger werden Videospiele nur noch digital erworben. Der Weiterverkauf oder Tausch ist dadurch nicht möglich. Eine französische Verbraucherorganisation will das ändern.
Letzte Woche hat das Pariser Tribunal de Grande Instance gemäss französischen Medienberichten beschlossen, dass Kunden der Spieleplattform Steam ihre erworbenen Spiele dort weiterverkaufen können. Dem Urteil zufolge würden die aktuellen Nutzungsbedingungen der Plattform gegen das EU-Recht und den freien Warenverkehr verstossen. Geklagt hatte die französische Verbraucherorganisation UFC-Que Choisir.
Das Gericht hat damit einen Präzedenzfall geschaffen, der noch weitreichende Folgen haben könnte. Denn auch andere Spieleplattformen und ihre Shops wie jener von Microsoft, Sony oder Epic Games funktionieren in dieser Hinsicht gleich wie Steam.
Steam-Betreiber Valve hat bereits angekündigt, dass man gegen das Urteil Einspruch einlegen werde. Bis zu einem finalen Entscheid werde der Gerichtsentscheid auch keine Auswirkungen auf Steam haben, wie ein Unternehmenssprecher via «Kotaku» mitteilt. Sollte das Urteil in Kraft treten, muss Valve entweder seine Nutzungsbedingungen ändern oder mit Strafzahlungen rechnen.
Unterstützung erhält Valve von der Interactive Software Federation of Europe, die der Ansicht ist, dass dieses Urteil im Widerspruch zum geltenden EU-Recht stehen würde und im Berufungsverfahren aufgehoben werden sollte.
Simon Little, CEO des Interessenverbands, erklärte in einer Mitteilung: «Dieses französische Urteil steht im Widerspruch zum geltenden EU-Recht, das die Notwendigkeit anerkennt, digitale Downloads vor der einfachen Reproduktion im Internet zu schützen. Diese Entscheidung würde, wenn sie gilt, dramatische und negative Auswirkungen auf die Investitionen in die Entwicklung, Produktion und Veröffentlichung von nicht nur Videospielen, sondern der gesamten Produktion des digitalen Unterhaltungssektors in Europa haben. Wenn die europäischen Urheber ihre Investitionen und ihr geistiges Eigentum nicht schützen können, werden die Auswirkungen sowohl für die Industrie als auch für die Verbraucher verheerend sein.»
Gleiche Bedingungen für Schweizer
Sollte das Urteil in Kraft treten, würden die neuen Nutzungsbedingungen auch für Schweizer Kunden gelten. Grundlage dafür sind die bilateralen Abkommen mit der EU, welche den freien Warenverkehr regeln und in diesem Fall auch für digitale Güter gelten.
Auszug aus den Steam-Nutzungsbedingungen: "Steam ist ein von Valve angebotener Online-Dienst. Sie werden Abonnent von Steam (nachfolgend 'Abonnent'), indem Sie die Registrierung eines Benutzerkontos bei Steam durchführen. (...) Als Abonnent erhalten Sie gegebenenfalls Zugang zu bestimmten Leistungen, zu Software und Inhalten, die Abonnenten bereitgestellt werden. Die Client-Software von Steam sowie jegliche sonstige Software und sonstigen Inhalte und Updates, die Sie über die Steam-Plattform herunterladen oder auf die Sie über die Steam-Plattform zugreifen – gemeint sind hier im Sinne einer nicht abschliessenden Aufzählung insbesondere Videospiele von Valve oder von Drittanbietern sowie in Spielen enthaltene Inhalte, zu Hardware gehörige Software, aber auch virtuelle Gegenstände, mit denen Sie auf dem Steam Abonnement-Marktplatz Handel treiben bzw. die Sie verkaufen oder kaufen – werden in der vorliegenden Vereinbarung als 'Software' bezeichnet, wobei das Zugriffs- und Nutzungsrecht hinsichtlich der vertragsgegenständlichen Leistungen sowie die über die Steam-Plattform zugängliche Software und/oder zugänglichen Inhalte in der vorliegenden Vereinbarung als 'Abonnement(s)' bezeichnet werden."
Begeisterung für Spiele «Immer mehr Menschen begeistern sich für Videospiele. Aber was ich an Begeisterung an der Gamescom gesehen habe, übertrifft alles. Die Schlange für «Cyberpunk 2077» führte mehrere Male um den Stand herum. Mehrere Stunden Wartezeit wurde für das Spiel in Kauf genommen. Aber nicht um «Cyberpunk 2077» etwa spielen zu können, sondern lediglich eine kurze Demo davon zu sehen. Hut ab vor der Hingabe dieser Fans.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Nintendos Wohnzimmer «Der Besuch bei Nintendo fühlte sich tatsächlich so an, als würde man zuhause im Wohnzimmer sitzen. Bei dem dicht gedrängten Terminkalender eine äusserst willkommene Abwechslung. Der sympathische Marketingleiter von Nintendo Schweiz führte uns in ein separates Zimmer mit Sofa, wo wir ganz unkompliziert ins Gespräch kamen und die nächsten grossen Titel von Nintendo anspielen konnten. Auch was die Verpflegung anging, blieben keine Wünsche offen.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Köln als Gamer-Stadt «Der Einfluss der Gamescom ging über die Hallen der Messe hinaus und war in ganz Köln zu sehen und zu spüren. Überall in der Stadt hingen Werbeplakate von Spielen wie «Doom Eternal», «Cyberpunk 2077» oder «Borderlands 3». Auf einer Tankstelle stand sogar ein aufblasbarer Würfel mit aufgedruckter «Borderlands 3»-Werbung. Es fühlte sich an, als wäre man in eine Zeit versetzt worden, wo Videospiele die Kultur dominieren.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Steel Circus «Das Entwickler-Team von Oasis Games war sympathisch und locker. Ohne grosses Drumherum konnten wir direkt gegen die Macher und Profis des Spiels «Steel Circus» antreten. Natürlich waren wir hoffnungslos unterlegen. Also, kurzerhand die Mannschaften neu formiert und scho entfaltete «Steel Circus» seinen ganzen Charme. Eine Art Mischung aus «League of Legends» und «Rocket League», die toll funktioniert.» (Pascal Wengi)
Bild: Oasis Games
2k Stand «Ja, ich kam auch als «Borderlands»-Fanboy an die Gamescom, das gebe ich offen zu. Ich erwartete, dass das Spiel an der Gamescom zelebriert wird. Trotzdem hat mich der Stand von 2K so richtig aus den Socken gehauen. Die Stage-Designer müssen absolut in dieses Spiel verliebt sein, denn alles an diesem Stand war phänomenal. Vom grossen Eingangstor mit den Kirchenfenstern im «Borderlands»-Design über künstlerische Wandgemälde bis hin zum riesigen Psycho-Heiligen. Wenn «Borderlands 2 ein Glaube wäre, dann wäre der 2K-Stand meine Kirche.» (Pascal Wengi)
Bild: Swisscom
«Borderlands 3» Hands-on «In meiner noch jungen journalistischen Karriere hatte ich noch nie das Vorrecht, direkt bei den Entwicklern eine Demo zu spielen und schon gar nicht für so einen populären Titel wie «Borderlands 3». Ich sah immer nur diese Videos der grossen Gaming-News-Plattformen mit «15 Minuten exklusives Gameplay». Jetzt war ich dran und durfte mir vor allen anderen live ein Bild vom Spiel machen. Inklusive Ermahnung, was wie gefilmt und fotografiert werden darf oder eben nicht. Es fühlte sich an, als würde man als 3. Liga-Fussballer plötzlich Champions-League spielen. (Pascal Wengi)
Bild: 2K
Und immer wieder «Cyberpunk 2077» «Der Hype um den neusten Titel aus der Schmiede von CD Projekt Red hat ja schon bizarre Ausmasse angenommen. Aber er ist halt wirklich auch berechtigt. In einer neuen, fast einstündigen Demo gab es weitere Einblicke in das postapokalyptische Rollen-Actionspiel und man darf schon jetzt sagen, dass dieser Titel im Frühling nächsten Jahres die Latte für alle anderen Spiele ganz hoch legen wird.» (Martin Abgottspon)
Bild: CD Projekt Red
Cosplay «Obwohl ich mich jetzt nicht als den grössten Cosplay-Fan bezeichnen würde, bin ich immer wieder erstaunt, welch tolle Kostüme Leute für die Gamescom aus dem Hut zaubern. Diese Ausgabe von Zane aus «Borderlands» ist nicht etwa eine Pappfigur, sondern tatsächlich ein Mensch. Einfach sagenhaft.» (Martin Abgottspon)
Bild: Twitter
Mittendrin bei Ubisoft Spielepräsentationen sind nicht immer nur toll. Sie können teilweise auch etwas zu ausgedehnt und langweilig sein. Nicht so bei Ubisoft und der neusten Ausgabe von «Ghost Recon: Breakpoint». Acht Journalisten nahmen Platz und Minuten später standen sie sich schon in Vierer-Squads gegenüber, wo sie von den Experten über Headset ins Kampfgeschehen eingewiesen wurden. So muss aktive Spiele-Präsentation aussehen. (Martin Abgottspon)
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Borderlands 3 ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)