«Wizards Unite» Warum bleibt der Hype zum «Pokémon Go»-Nachfolger aus?

Von Martin Abgottspon

22.7.2019

«Harry Potter: Wizards Unite» kann nicht mit den Zahlen von «Pokémon Go» mithalten.
«Harry Potter: Wizards Unite» kann nicht mit den Zahlen von «Pokémon Go» mithalten.
Bild: Niantic

Ein Monat ist das Handy-AR-Spiel «Harry Potter: Wizards Unite» nun auf dem Markt. Trotz viel Lobs hat es den grossen Durchbruch nicht geschafft.  

Vor einigen Jahren wagten sich sogar Senioren und Geschäftsmänner im Business-Anzug plötzlich auf die Strasse, um kleine Taschenmonster mit dem Handy einzufangen. «Pokémon Go» schlug ein wie eine Bombe. Das Spiel machte AR erlebbar, und so war Gross und Klein im Sammelfieber. 



Mit «Harry Potter: Wizards Unite» erhoffte sich Entwickler Niantic für diesen Sommer Ähnliches. Das gleiche Spielprinzip in der Welt von Harry Potter: Damit würde man nicht nur alle ehemaligen «Pokémon Go»-Fans ansprechen, sondern auch alle Harry-Potter-Anhänger im Generellen, glaubte man.

Doch die Rechnung ist zumindest im Startmonat nicht wirklich aufgegangen. Im Play-Store von Google haben sich bisher rund fünf Millionen Nutzer das Spiel weltweit runtergeladen. Zum Vergleich: «Pokémon Go» kam bereits am Erscheinungstag auf 7,5 Millionen Downloads.

Neu und doch nicht wirklich

Es gibt mehrere Gründe, warum der Hype um den Nachfolger ausblieb und ziemlich sicher auch nicht mehr folgen wird. Der wesentlichste Grund ist, dass das Spielprinzip von AR nicht mehr neu ist. Die Mechaniken von «Harry Potter: Wizards Unite» reichen zwar etwas weiter als jene von «Pokémon Go». Im Kern geht es aber auch hier darum, durch die reale Welt zu ziehen und digitale Sammelstücke einzufangen.



Aber man kann nicht sagen, «Harry Potter: Wizards Unite» sei einfach eine schlechte Kopie. Davon zeugen auch die guten Ratings in den App-Stores. Der Nachfolger hat einiges mehr zu bieten, wie beispielsweise das Brauen von Tränken oder ein Berufssystem, welches man mit Fähigkeitspunken füllen kann. Alles Dinge, welche «Pokémon Go» nicht hatte.

Und dennoch werden die meisten Casual-Spieler davon gar nie etwas erfahren, weil «Harry Potter: Wizards Unite» im Endeffekt doch zu wenig innovativ ist. Zudem werden eingefleischte Pokémon-Spieler wohl eher wieder zu ihrem Stammspiel zurückkehren, weil sie ihre Profile dort nicht vernachlässigen wollen.

Am vergangenen Wochenende lief in «Harry Potter: Wizards Unite» nun der erste Community-Day. Auch für diesen hatten sich die Entwickler einiges ausgedacht und teilweise auch schon neue Inhalte nachgeschoben. Eigentlich lobenswert, aber im Kern war halt auch dies nur Aufgewärmtes. Ein bisschen wie Spaghetti Bolognese, die man am Folgetag nochmal anbrät. Sehr lecker, aber eben schon wieder Spaghetti Bolognese.  

Ein Spieler berichtet, wie er den ersten Community Day in «Harry Potter: Wizards Unite» erlebt hat.

Bild: YouTube

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