«Elon-Modus» entsperrt Studenten hacken Teslas Autopiloten

Von Dirk Jacquemien

28.12.2023

Der Autopilot von Tesla lässt sich manipulieren.
Der Autopilot von Tesla lässt sich manipulieren.
Imago

Das dürfte Elon Musk mächtig ärgern: Drei Berliner Studenten ist es gelungen, den Autopiloten seiner Tesla zu hacken.

Von Dirk Jacquemien

28.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Drei Studenten konnte sich Zugriff auf den Autopiloten von Tesla verschaffen.
  • Dort konnten sie Daten auslesen und die Funktionsweise des Systems manipulieren.
  • Als Attacke in der Praxis taugt die Methode kaum, wohl aber zum Ausspionieren von Tesla-Geschäftsgeheimnissen.

Drei Doktoranden der Technischen Universität Berlin ist es gelungen, den Autopiloten von Tesla zu knacken. Wie das Magazin «Spiegel» berichtet, konnten Christian Werling, Niclas Kühnapfel und Hans-Niklas Jacob sich direkt auf der Platine des Elektrofahrzeuges, auf dem der Autopilot läuft, Zugriff auf das System verschaffen.

Sie nutzen fürs Eindringen eine sogenannte «Voltage-Glitch-Attacke». Hierbei wurde für zwei Mikrosekunden die Spannung zur Platine reduziert. Dann war es ihnen möglich, die dort gespeicherten Daten auszulesen und zu manipulieren.

«Elon-Modus» ohne Beschränkungen

Die von den Berliner Studenten auseinandergenommene Platine stammt von einem verschrotteten Tesla aus den USA. Von der Platine konnten sie daher ein Video extrahieren, das eine Fahrt des vorherigen Besitzers zeigt.

Mit dem Zugriff auf die Platine konnte sie zudem die Funktionsweise des Autopiloten manipulieren. So gelang es ihnen, den sogenannten «Elon-Modus» zu aktivieren. Hierbei ist es möglich, die selbst fahrende Funktion auch ohne Hände am Lenkrad zu nutzen.

Normalerweise erkennt ein Tesla, wenn die Fahrer*innen ihre Hände vom Lenkrad nehmen und schaltet dann nach kurzer Warnung den Autopiloten ab, da eine vollautonome Nutzung rechtlich nicht zulässig ist und die Tesla-Technik sowieso nicht ausgereift genug ist. Die Existenz des «Elon-Modus», den Tesla vermutlich zu Testzwecken verwendet, war schon zuvor bekannt.

Tesla-Besitzer brauchen sich nicht zu sorgen

Ihre Erkenntnisse stellen die Doktoranden diese Woche am 37C3, dem alljährlichen Kongress des Chaos Computer Clubs in Hamburg, vor. Noch müssen Tesla-Besitzer*innen allerdings keine Angst haben, dass jemand ihren Autopiloten hackt und das Fahrzeug gegen eine Wand fahren lässt.

Denn für eine erfolgreiche Manipulation muss die Platine aus dem Fahrzeug ausgebaut und später wieder eingebaut werden, was in der Praxis kaum unbemerkt möglich sein dürfte. Allerdings dürfte Tesla in Sorge sein, dass die Hacking-Methode von Konkurrenten ausgenutzt werden kann, um Geschäftsgeheimnisse auszuspionieren.

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