Au Schweinebacke Bruce Willis war mal richtig gross, doch das ist lange her

Von Manuel Kellerhals

7.2.2022

Vom Superstar zur Witzfigur: Bruce Willis ist tief gefallen. Wenn sich einstige Fans die neusten Werke des Schauspielers anschauen, dürfte ihnen das Herz bluten. 

Von Manuel Kellerhals

7.2.2022

Wenn man sich den aktuellen Output von Bruce Willis anschaut, könnte man meinen, er sei ein Workaholic. Allein im Jahr 2021 erschienen sieben Filme mit dem Hollywood-Haudegen. Ein Arbeitstier ist er aber trotzdem nicht. Denn das, was er in «American Siege» oder «Fortress» oder «Cosmic Sin» abliefert, kann kaum als Arbeit bezeichnet werden. 

Ohne jegliche Bemühung stolpert er da durch seine Dialoge. Actionszenen übernimmt grundsätzlich sein Double, was immer offensichtlich ist. Willis' Faulheit geht sogar so weit, dass er meist nicht einmal mit anderen Schauspielern dreht. Stattdessen ist er grösstenteils nur allein im Bild – oder im Extremfall per Greenscreen digital eingefügt.

Lernt Willis nicht einmal seine Dialoge? 

Damit nicht genug: Willis' Abneigung gegen jeglichen Aufwand nimmt oft bizarre Züge an. Wie die Youtube-Filmkritiker von «Red Letter Media» entdeckt haben, sieht man in vielen seiner neuen Werke, dass der Hollywood-Star ein kleines Funkgerät im Ohr trägt. Die Theorie dazu: Willis will nicht einmal seine Dialoge lernen. Stattdessen lässt er sie von einem Assistenten ins Ohr flüstern und wiederholt sie einfach. 

Doch wieso pfeift der Schauspieler derart auf sein Erbe? Schliesslich galt Willis lange als einer der grössten Hollywood-Schauspieler der Welt. Sein unbändiges Charisma und bübischer Witz hob ihn von anderen Action-Kollegen ab. Allein mit seinen Kult-Rollen in der «Stirb Langsam»-Reihe oder «Pulp Fiction» hat er sich einen Platz im Hollywood-Olymp verdient. 

Der Trailer zu «Apex»

Produzenten bezahlen für die Marke Bruce Willis

Und das dürfte genau der Grund sein, wieso sich filmische Katastrophen wie «Deadlock» für Willis lohnen. Die Produzenten hinter diesen Flops bezahlen weniger für sein Talent, als für die Möglichkeit, sein Bild prominent auf das Cover zu stellen. Die Hoffnung dahinter: Fans des Schauspielers kaufen sich den Film über Online-Portale (im Kino läuft keiner der Filme), weil ihr Lieblingsschauspieler aus den 1990ern mitspielt. Es ist eine Taktik, die schon fast als Betrug gelten könnte. Denn auch wenn Willis' Konterfei riesig auf den Postern prangt, ist er darin oft nur fünf Minuten zu sehen – und das meist sitzend. 

Millionen durch Müll

Für Willis soll sich das zumindest finanziell lohnen. Denn wie «Collider» berichtet, soll Willis pro Film, hinter denen meist der Produzent Randall Emmet steckt, bis zu eine Million Dollar verdienen. Mehr als eine Woche dauern seine Dreharbeiten dabei nicht. 

Die lukrative Taktik hat aber auch ein Ablaufdatum. Irgendwann wird sich auch der grösste Willis-Fans nicht mehr täuschen lassen. Gestern wurde bekannt, dass der Schauspieler für insgesamt acht goldene Himbeeren – eine Art Anti-Oscar für die schlechtesten Leistungen des Jahres – nominiert ist. Die Award-Show hat ihm dafür extra eine eigene Kategorie gewidmet. Dass er nur noch Müll produziert, ist also längst kein Geheimnis mehr.

Und so wird von Willis bald nicht mehr sein Name bleiben. Denn wenn Fans den sehen, werden sie irgendwann nicht mehr an «Stirb Langsam» denken. Sondern an «Hard Kill». Oder an «Breach». Oder an «American Siege». Oder an irgendein anderes Film-Fiasko, mit denen er seit 2012 seinen Ruf ruiniert. 

Das sind die Nominierten der «Goldenen Himbeere»

  • Schlechtester Film: «Diana the Musical», «Infinite», «Karen», «Space Jam: A New Legacy», «The Woman in the Window»
  • Schlechtester Hauptdarsteller: Scott Eastwood («Dangerous»), Roe Hartrampf («Diana the Musical»), LeBron James («Space Jam: A New Legacy»), Ben Platt («Dear Evan Hansen»), Mark Wahlberg («Infinite»)
  • Schlechteste Hauptdarstellerin: Amy Adams («The Woman in the Window»), Jeanna de Waal «Diana the Musical», Megan Fox («Midnight in the Switchgrass»), Taryn Manning («Karen»), Ruby Rose («Vanquish»)
  • Schlechteste Performance in einem Bruce-Willis-Film: Bruce Willis («American Siege»), Bruce Willis («Apex»), Bruce Willis («Cosmic Sin»), Bruce Willis («Deadlock»), Bruce Willis («Fortress»), Bruce Willis («Midnight in the Switchgrass»), Bruce Willis («Out of Death»), Bruce Willis («Survive the Game»)
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