In Hollywood wächst der Ärger über die Nachrichtensparte des Unterhaltskonzerns Fox : Der Sender pflegt eine betont positive Berichterstattung über die Politik von US-Präsident Donald Trump. Deshalb kehren angestellte Künstler dem Unternehmen nun den Rücken.
Der Mitentwickler der preisgekrönten Fernsehserie "Modern Family", Steve Levitan, kritisierte die regierungsfreundliche Haltung von Fox scharf und kündigte seinen Abschied an. Levitan schrieb am Dienstag auf Twitter, die "23-Stunden-am-Tag-Unterstützung" für die Waffenlobby, für konservative Verschwörungstheorien und für Trump seien "mit jedem Tag schwerer zu schlucken, während ich auf das Gelände fahre, um eine Show über Inklusion zu machen". Er freue sich, "Modern Family" zu beenden und dann weiterzuziehen.
Fox News, der Nachrichtensender innerhalb des Medienkonzerns 21st Century Fox, wird oft für seine Berichterstattung kritisiert. Auf das Mutterunternehmen hatte das bisher kaum Auswirkungen. Dies ändert sich nun allerdings insbesondere vor dem Hintergrund der Art, wie Fox News über Trumps Entscheidung berichtet, Kinder von illegalen Einwanderern an der Grenze von ihren Eltern zu trennen.
Immigranten-Kinder "wie im Ferienlager"
Die menschlichen Dramen, die sich dabei derzeit abspielen, haben grosse Teile der US-Öffentlichkeit aufgerüttelt. Insbesondere die Fox-News-Nachrichtenmoderatorin Laura Ingraham zog zuletzt scharfe Kritik auf sich. Sie hatte gesagt, die Lager mit von ihren Eltern getrennten Kindern seien "eigentlich Sommerferienlager".
Levitan hatte bereits zuvor bekanntgegeben, dass die im nächsten Jahr geplante Ausstrahlung der zehnten "Modern Family"-Staffel die letzte sein werde und sein Vertrag dann ende. Bereits am Montag hatte Levitan sich solidarisch mit Schauspieler und Filmemacher Seth MacFarlane erklärt. Dieser hatte gesagt, es sei ihm peinlich, für Fox zu arbeiten.
Zuvor hatte Erfolgsproduzent Judd Apatow die Stars in den Reihen des US-Unterhaltungsimperiums aufgefordert, den Fox-Konzern wegen seiner Berichterstattung über die Einwanderungspolitik unter Druck zu setzen. "Stellt Euch vor, es wären Eure Kinder", sagte Apatow.
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