«Quartier des banques» «Quartier des banques»: Warum Sie hier unbedingt einschalten sollten

tsch

19.9.2018

Die Finanzwelt fasziniert seit eh und je: Die Westschweizer Serie «Quartier des banques» stellt nun eine weitere gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema dar. Und beweist damit abermals, dass auch hierzulande Top-Formate entstehen können.

«Gier ist gut», sagte einst Hollywoodstar Michael Douglas in seiner Rolle als Gordon Gekko. Das war vor rund 30 Jahren im Finanzthriller «Wall Street» (1987). Selbstverständlich war das in Oliver Stones Film nicht als Handlungsrichtlinie für den Zuschauer gemeint, sondern eher als Warnung: Die Gier korrumpiert die Seele des Menschen. Dass diese Aussage auch in der Gegenwart nichts von ihrer Kraft - und möglicherweise auch von ihrer amoralischen Faszination - verloren hat, beweist nun die belgisch-schweizerische Koproduktion «Quartier des banques - Im Sog des Geldes» (2017). Darin übernimmt Elisabeth Grangier (Laura Sépul) eher unfreiwillig den Präsidentenposten einer Privatbank, als ihr Bruder bewusstlos aufgefunden wird. Immer tiefer taucht sie ein in einen Sumpf aus Intrigen und Illegalität ...

Ungebrochene Faszination am Bankenwesen

Schaut man sich an, wie viele TV- und Kinoproduktionen in den vergangenen Jahren das internationale Geld- und Bankenwesen zum Thema hatten, so wird klar, dass die letzte Finanzkrise weltweit bleibende Spuren hinterlassen hat. Vor allem auch in emotionaler Hinsicht: Misstrauen, Vorsicht, Verunsicherung. Filme wie «The Big Short», «The Wolf of Wall Street» oder auch «Margin Call - Der grosse Crash» setzten sich allesamt auf die ein oder andere Weise mit Geld und Gier auseinander. Die Faszination und das Interesse an ebenjenen Themen scheint beim Publikum nach wie vor ungebrochen zu sein. Erst in diesem Jahr legte das Nachbarland Deutschland mit «Bad Banks» eine grandiose Serie vor, die in der Frankfurter Finanzwelt angesiedelt ist.

Thriller und Familiendrama geschickt miteinander verwoben

Bereits ein Jahr zuvor setzte sich «Quartier des banques» mit dem Schweizer Bankwesen auseinander und konzentrierte seine Handlung auf die Romandie. Genauer gesagt auf den Kanton und die Stadt Genf. Thriller und Familiendrama werden dabei geschickt miteinander verwoben und erinnern in den besten Momenten an grosse griechische Tragödien der Antike. Klar wird das schon an der familiären Ausgangssituation.

Die Privatbank Grangier & Co. steht unter der Leitung von Paul Grangier (Vincent Kucholl). Als dieser angeblich aufgrund einer versehentlichen Insulinüberdosis das Bewusstsein verliert, scheint der Weg frei zu sein für seinen Bruder Alexandre (Arnaud Binard). Doch der staunt nicht schlecht, als bekannt wird, dass ihre gemeinsame Schwester Elisabeth die Vertretung übernehmen soll - obwohl diese sich nie für die Bankgeschäfte ihrer beiden Brüder interessierte.

Elisabeth entdeckt, dass Paul am Abend des Unfalls mehrmals versucht hat, sie zu kontaktieren. Sie wittert ein Verbrechen und nimmt das Amt an - sehr zum Unmut des verschmähten Bruders. Im Laufe der sechs Folgen stösst sie auf ganz unterschiedliche Widerstände: eine russische Mafiachefin, ein Pharmariese und die Finanzaufsichtsbehörde ziehen Elisabeth hinein in einen Strudel aus Macht, Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung ...

900'000 Franken pro Folge

Bei der Realisation ihrer ambitionierten Serie haben sich Autor Stéphane Mitchell und Regisseur Fulvio Bernasconi nicht lumpen lassen: Jede der Folgen kostete 900'000 Schweizer Franken. Bei einem Format, in dem Geld die Hauptrolle spielt, erscheint das nur konsequent. Und so viel sei gesagt: Der Aufwand hat sich gelohnt. «Quartier des banques» ist international konkurrenzfähig und absolut sehenswerte TV-Unterhaltung auf höchstem Niveau.

Die sechs Folgen von «Quartier des banques – Im Sog des Geldes» laufen ab dem 19. September immer mittwochs um 20.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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