Im Stillen verlängern die Young Boys seit rund fünf Jahren einen fast unglaublichen Rekord. Seit April 2017 ist es nie vorgekommen, dass die Berner zwei Meisterschaftsspiele in Folge verlieren.
Die Young Boys begannen die Serie in der 30. Runde der Saison 2016/17, im Frühling, in dem der FC Basel unter Trainer Urs Fischer zum bislang letzten Mal Meister wurde. Es folgten sieben Spiele der genannten Saison, danach vier ganze Saisons sowie 27 Runden der aktuellen Saison. Auf diese Weise kamen bis heute 178 Meisterschaftsrunden zusammen, in denen YB jede Niederlage mit einem Remis oft – weit häufiger – mit einem Sieg beantworten konnte. Nie gingen die Berner zweimal nacheinander als Verlierer vom Platz.
Die zweitbeste solche Serie in der Ära der Super League stellte der FC Basel auf. Ab Saisonbeginn 2012/13 bis zur 15. Runde der Saison 2015/16 bezogen die Basler 123 Runden lang nie zwei Niederlagen am Stück.
Jetzt scheint die phänomenale Bestleistung der Young Boys in akuter Gefahr zu sein. Sie unterlagen vor der Länderspielpause daheim dem FCZ, und diesen Sonntag steht ihnen in der 28. Runde eine der schwierigsten Aufgaben bevor: das Auswärtsspiel gegen den FC Basel.
Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:
Luzern – Lugano (bisherige Duelle der Saison: 2:3, 1:3, 1:2). – Sonntag, 14.15 Uhr. – SR Horisberger. – Absenzen: Schulz, Jashari (beide gesperrt), Schürpf, Monney und Loretz (alle verletzt); Maric (gesperrt) und Guidotti (verletzt). – Fraglich: Kvasina; Hajrizi. – Statistik: Lugano ist nicht mehr, wie noch letzte Saison, die Mannschaft der vielen Unentschieden. Seit mittlerweile zehn Spielen gibt es nur noch entweder/oder, Sieg oder Niederlage. Den Luzernern käme eine Niederlage der Tessiner gerade recht. Sie könnten den Rückstand auf die Hoppers auf zwei Punkte reduzieren, falls diese das Zürcher Derby verlieren. Und sie könnten nachholen, was sie zuletzt in St. Gallen verpassten. Dort verloren sie nach einer sehr frühen 2:0-Führung. Die letzten vier Duelle mit den Luganesen in der Meisterschaft haben die Innerschweizer alle verloren, drei davon mit einem Tor Unterschied.
Basel – Young Boys (1:1, 1:1, 1:3). – Sonntag, 16.30 Uhr. – SR San. – Absenzen: Hajdari (gesperrt), Petretta, Essiam (beide verletzt) und Pavlovic (krank); Fassnacht, Rieder, Monteiro und Petignat (alle verletzt). – Fraglich: Millar; Lustenberger, Camara, Moumi Ngamaleu, und Sulejmani. – Statistik: So hatte man es sich im Sinn einer spannenden Meisterschaft gewünscht: Basel und YB vor dem letzten Meisterschaftsviertel nur durch fünf Punkte getrennt. Aber wer hatte schon damit gerechnet, dass es zwischen den beiden Rivalen zu diesem Zeitpunkt nur noch um den 2. Platz gehen würde. Prestige wird am Sonntag im St.-Jakob-Park jedoch allemal auf dem Spiel stehen. So würden die Basler mit einem Sieg die Saisonbilanz in den Duellen mit YB auf 5:5 Punkte ausgleichen.
Lausanne-Sport – Servette (1:1, 0:3, 0:1). – Sonntag, 16.30 Uhr. – SR Cibelli. – Absenzen: –; Fofana, Mendes, Pédat und Sawadogo (alle verletzt). – Fraglich: N’Guessan; –. – Statistik: In den letzten elf Runden haben die designierten Absteiger aus dem Waadtland nur mit dem 2:2 daheim gegen die Young Boys, den neusten Punktelieferanten der Liga, einen Punkt geholt. Die Genfer dagegen errangen in den letzten vier Spielen neun Punkte. Sie verloren – nach einer frühen Roten Karte – einzig in Basel. Auch die Tendenz innerhalb des Léman-Derbys spricht für die Servettiens. Nach Lausannes Wiederaufstieg im Sommer 2020 blieben die Genfer sechsmal sieglos (2 Remis, 4 Niederlagen), aber die letzten beiden Male gewannen sie jeweils ohne Gegentor.
Rangliste: 1. Zürich 28/63 (62:35). 2. Basel 27/50 (60:33). 3. Young Boys 27/45 (60:36). 4. Lugano 27/45 (37:35). 5. St. Gallen 28/40 (51:49). 6. Servette 27/38 (42:47). 7. Sion 28/30 (34:52). 8. Grasshoppers 28/28 (43:47). 9. Luzern 27/22 (30:50). 10. Lausanne-Sport 27/13 (23:58).