Erziehungs-Tipps Starke Gefühle – wenn Mami wütend wird

dpa

2.6.2020

Allen Eltern kann mal der Kragen platzen. Doch bevor sie ihr Kind ungezügelt anschreien, sollten sie lieber kurz vor die Tür gehen. 
Allen Eltern kann mal der Kragen platzen. Doch bevor sie ihr Kind ungezügelt anschreien, sollten sie lieber kurz vor die Tür gehen. 
Bild: Nicolas Armer

Eltern schreien ihre Kinder an, weil diese manchmal einfach nicht hören wollen. Doch wer sein Kind häufig anschreit, wird zum fragwürdigen Vorbild.

Vor Kindern lässt sich wenig verstecken. Sie merken meist schnell, ob Eltern gestresst, traurig oder wütend sind. Diese Feinfühligkeit sollte aber kein Freifahrtschein dafür sein, Kindern gegenüber jede Emotion rauszulassen.

«Erwachsene sind immer in der Vorbildrolle», sagt Ulric Ritzer-Sachs. Er arbeitet bei der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

Kurze Auszeit bei aufkeimender Wut

Wer sein Kind häufig anschreit, schafft damit nicht nur ein vergiftetes Klima, sondern lebt seinem Kind auch vor, dass dieses Verhalten okay ist. «Es ist der Job von Eltern, starke Wutgefühle zu kontrollieren», betont Ritzer-Sachs.



Wer merkt, dass er kurz vor dem Platzen ist, sollte sich eine kurze Auszeit verschaffen. Das kann man seinen Kindern auch genauso sagen: «Ich ärgere mich gerade so, dass ich mal kurz raus muss.»

Gefühle sind menschlich

Was Eltern dagegen nicht sagen sollten: «Ich habe geschrien, weil du dich so blöd verhalten hast.» Dadurch fühlt sich das Kind nicht nur schuldig, es rechtfertigt auch den Wutausbruch des Erwachsenen nicht.

Zu streng sollten Eltern aber auch nicht mit sich sein: Gefühle sind menschlich. Wer sein Kind einmal im Monat anschreit, muss sich keine Sorgen machen. Wer bemerkt, dass er jeden Tag herumbrüllt, sollte sich dagegen professionelle Hilfe suchen.

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