Swisscom Nachhaltigkeitsblog Swiss Overshoot Day – ab heute leben die Schweizer auf Pump

Von Marius Schlegel

8.5.2020

Ab heute sind die globalen Ressourcen aufgebraucht, die der Schweiz für dieses Jahr zustehen.
Ab heute sind die globalen Ressourcen aufgebraucht, die der Schweiz für dieses Jahr zustehen.
Bild: AdobeStock

Heute ist «Swiss Overshoot Day». Was das heisst? Ab heute verbrauchen wir Schweizerinnen und Schweizer für den Rest des Jahres Ressourcen, die uns nicht zustehen. Genau, wir leben auf Kosten kommender Generationen. Wir zeigen die fünf schlimmsten Ressourcenfresser.

Die Menschheit braucht die natürlichen Ressourcen der Erde heute viel schneller auf, als diese sich regenerieren können. Die Organisation Earth Overshoot Day hat deshalb berechnet, wie viele Ressourcen jedes Land pro Jahr maximal verbrauchen darf, damit diese sich in nützlicher Frist erneuern können.

Auf dieser Grundlage wird nun jedes Jahr berechnet, an welchem Datum die einzelnen Länder ihre Ressourcen aufgebraucht haben. Der «Swiss Overshoot Day» ist heute.

129 Tage hat es gedauert, bis wir die globalen Ressourcen aufgebraucht haben, die uns in diesem Jahr zustehen. Würde sich die ganze Welt so verhalten wie die Schweiz, bräuchten wir 2,8 Erden. Das heisst, ab heute leben wir auf Kosten kommender Generationen – und verkonsumieren unsere eigene Zukunft.

Die Top 3 der Ressourcenverbraucher sind Qatar, Luxemburg und die Vereinigten Arabischen Emirate. Bereits ganz nahe am Ziel sind Indonesien, Ecuador und Irak.
Die Top 3 der Ressourcenverbraucher sind Qatar, Luxemburg und die Vereinigten Arabischen Emirate. Bereits ganz nahe am Ziel sind Indonesien, Ecuador und Irak.
Quelle: Earth Overshoot Day

Die gute Nachricht: Wenn sich Jede und Jeder beteiligt, braucht es im Einzelnen gar nicht so viel, um dieses Ziel zu erreichen. Mit einfachen Massnahmen im Alltag, können wir diesem Ziel gemeinsam näher kommen.

Das sind die Top Five der Ressourcenfresser

Fliegen, Heizen, Autos, Ernährung und allgemeiner Überkonsum – das sind die Top Five der Ressourcenfresser in der Schweiz.

1. Flugmeilen sparen statt sammeln

Na gut, mit Fliegen wird in Zeiten von Corona sowieso nichts. Aber gerade die letzten Wochen haben gezeigt, dass viele Flugreisen gar nicht nötig sind. Konferenzen und Sitzungen können durch Videokonferenzen und andere Technologien ersetzt werden. Für Reisen innerhalb Europas bietet sich der Zug an. Statt Ferien auf den Malediven locken wunderschöne Bergseen mit klarem, türkisblauem Wasser – und das ganz ohne Jetlag.

2. Smart heizen und kühlen

Gute Isolation, moderne Fenster: Die Bauweise eines Hauses hilft, Kühl- und Heizenergie zu sparen. Smarte Systeme sorgen dafür, dass wirklich nur dann geheizt oder gekühlt wird, wenn es nötig ist. Aber selbst ohne neueste Technologie lässt sich mit kleinen Handgriffen viel bewirken: Wer tagsüber unterwegs ist, kann die Heizung im Winter ein paar Grad herunterdrehen.



Im Sommer können Sie nachts lüften und die Fenster tagsüber abdunkeln und geschlossen halten. Ob im Büro oder zu Hause: Zweimal pro Tag Stosslüften ist viel effektiver, als ein Kippfenster ständig geöffnet zu lassen.

3. Umsteigen, bitte!

Die Schweiz verfügt über eines der besten ÖV-Systeme der Welt. Wer mit dem Velo zur Arbeit fährt, hält sich zugleich fit. Wer den Einkauf zu Fuss nach Hause trägt, kauft vielleicht gleich noch ein bisschen bewusster ein. Wenn es wirklich keine Alternative zum Auto gibt, kann sich der Kauf eines Hybrid- oder Elektroautos lohnen – oder Sie nutzen ein Car-Sharing-Angebot in Ihrer Region.

4. Bewusster einkaufen und geniessen

Lokales Biohuhn statt Importfleisch aus dem Tiefkühler, saisonales Frischgemüse statt exotische Früchte, die schon um die halbe Welt gereist sind: Nachhaltige Ernährung beginnt beim Einkauf.

Saisonales Frischgemüse statt exotische Früchte: Nachhaltige Ernährung beginnt beim Einkauf.
Saisonales Frischgemüse statt exotische Früchte: Nachhaltige Ernährung beginnt beim Einkauf.
Bild: Keystone

Die Fleischproduktion gilt als eine der grössten Energieschleudern, Fleischverzicht reduziert den CO2-Fussabdruck merklich. Wer nicht ganz auf pflanzliche Ernährung umstellen will, kann sich überlegen, wie viel und welches Fleisch wirklich auf dem Teller landen soll – und es dann umso mehr geniessen.

5. Weniger ist mehr

Unverkaufte Waren landen im Abfall, Kleider liegen ungetragen im Schrank. Brauchen wir wirklich so viel Zeug? Secondhand-Fundstück statt Massenware, Kinderflohmi statt Plastikspielzeugflut: Wer gebraucht kauft, schont die Umwelt – und spart erst noch Geld.

Beim Neukauf lohnt es sich, genau hinzuschauen: Viele Modelabels produzieren zum Beispiel fair und ökologisch. Und auch hier gilt: Weniger ist mehr. Ein paar ausgesuchte Qualitätsstücke machen viel mehr Freude als lieblos hergestellte Billigware.

Jetzt den eigenen CO2-Fussabdruck verkleinern

Jeder und jede von uns kann etwas dazu beitragen, die Umwelt und die Ressourcen zu schonen. Zusammen mit dem WWF Schweiz setzt sich Swisscom dafür ein, dass der Swiss Overshoot Day nächstes Jahr ein bisschen später kommt. Zum Beispiel mit der WWF-Ratgeber-App mit dem alltagstauglichen Einkaufsratgeber, praktischen Umwelttipps und dem Footprintrechner. Sind Sie bereit? Jetzt können wir noch etwas bewirken.

Über den Nachhaltigkeitsblog

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Marius Schlegel ist im CR-Team von Swisscom Experte für klimafreundliche Services, Mobile Aid sowie Energie- und Klimapolitik.
Marius Schlegel ist im CR-Team von Swisscom Experte für klimafreundliche Services, Mobile Aid sowie Energie- und Klimapolitik.
Bild: Swisscom

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