Swisscom NachhaltigkeitsblogWie aus einer gebrauchten Zahnbürste ein Bettsofa wird
Von Marius Schlegel
5.6.2020
Mit solchen Titeln animieren uns Video-Tutorials, aus gebrauchten Gegenständen praktische Helfer für den Alltag zu basteln: Upcycling nennt sich das. Nicht nur Bastler, auch Industrie und Design haben den Wert des Abfalls erkannt.
Sind auch Sie ein Fan von praktischen Tricks für Haushalt und Alltag? Viele solcher Lifehacks entstehen durch Upcycling. Abfall oder gebrauchte Gegenstände werden bearbeitet und erfüllen danach einen neuen Zweck.
Auch die Industrie hat Gefallen an Produkten gefunden, die aus gebrauchten Materialien entstehen. Gerade weil nachhaltige Produkte immer gefragter sind, entstehen laufend neue Labels und Marken, die auf Wiederverwertung setzen.
Während beim Recycling Abfallprodukte – oft mit erheblichem Energieaufwand – zu neuen Rohstoffen verarbeitet werden, wertet Upcycling gebrauchte Gegenstände auf.
Wenn man zum Beispiel eine Getränkedose recycelt, wird sie zersetzt und das extrahierte Aluminium als Rohstoff wiederverwendet. Beim Upcycling hingegen basteln Sie aus der Getränkedose ein hübsches Windlicht, anstatt im Laden neue Dekoration zu kaufen.
Bastelfreunde sind gefragt
Upcycling bietet viel Inspiration für Bastelideen und selbstgemachte Geschenke. Vielleicht haben Sie oder Ihre Kinder in der Schule schon mal ein Portemonnaie aus einem Tetrapack gebastelt. Oder zu Weihnachten aus alten Bettlaken Bienenwachstücher gefertigt? Auch eine Etagere aus alten Tellern ist ein beliebtes Upcycling-Geschenk.
Design aus Upcycling
Nicht nur im Privatgebrauch liegt Upcycling im Trend. In der Schweiz sind auch immer mehr Designerinnen und Designer vom Konzept begeistert. Pioniere des Upcyclings in der Schweiz sind die Freitag-Brüder, die bereits seit den 1990er-Jahren die trendigen Freitag-Taschen aus alten LKW-Planen herstellen. Auch Stehlampen aus Nespresso-Kapseln oder Handtaschen aus gebrauchten Reifenschläuchen haben Erfolg. Die grösste Schweizer Messe für nachhaltiges Design, «Designgut», widmet sich kreativen Köpfen, die immer neue Wege finden, aus gebrauchten Materialien Neues zu schaffen.
Restenverwertung im grossen Stil
Selbst Grossunternehmen machen sich heute Gedanken zu diesem Trend. Das verdanken wir unter anderem der britischen Seglerin Ellen MacArthur. Die Frau, die den Weltrekord für die schnellste Weltumseglung im Einhandsegeln aufgestellt hat, ist heute eine Botschafterin des Upcyclings. Während ihrer drei Monate auf See habe sie erkannt, dass Rohstoffe endlich seien, sagt die Britin. Zurück an Land beendete McArthur ihre Segelkarriere und gründete die Ellen MacArthur Stifung. Ziel der Stiftung ist es, Wirtschaftsmodelle zu fördern, die Abfallprodukte zurück in den Kreislauf bringen und sie damit von Abfall zu Wertstoffen machen.
Was eine Box alles kann
Auch Swisscom setzt sich mit der Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte auseinander. Mit dem Projekt ReThink macht sie auf das Potenzial der Kreislaufwirtschaft aufmerksam. Angebote wie Buyback oder die Repair Center helfen, elektronische Geräte möglichst lange zu erhalten und den Kreislauf zu schliessen.
Aber auch Verpackungen sollen so lange wie möglich genutzt werden: Die Internet-, WLAN- und TV-Boxen beispielsweise sind in der sogenannten ReBox verpackt – eine unbehandelte Kartonschachtel, die Sie für den Einkauf, die Aufbewahrung von Bastelsachen oder als neutrale Geschenkverpackung wiederverwenden können.
Jetzt sind Sie dran
Sind auch Sie ein Upcycling-Fan und geben Ihren gebrauchten Sachen neue Aufgaben? Was haben Sie aus Ihrer ReBox gemacht? Zeigen Sie uns Ihre Kreationen! Falls es Ihnen an Inspiration fehlt, finden Sie auf der Seite diy-academy.eu viele clevere Ideen.
Über den Nachhaltigkeitsblog
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