Zu 30 Jahren verurteilt Fettleibiger Mörder kommt frei, weil Diät im Knast unmöglich ist

smi

14.11.2023

Hinter diesen Gittern hat der verurteilte Mörder von 120 auf 200 Kilo zugenommen und ist deshalb in den Hausarrest versetzt worden. 
Hinter diesen Gittern hat der verurteilte Mörder von 120 auf 200 Kilo zugenommen und ist deshalb in den Hausarrest versetzt worden. 
Bild: Google Maps

Ein Mann, der für den Mord an seiner Freundin zu 30 Jahren Haft verurteilt ist, kommt aus dem Gefängnis. Dies, weil er dort fettleibig geworden ist und nicht mehr für sein körperliches Wohl sorgen kann. Nun steht er unter Hausarrest.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein verurteilter Mörder ist aus der Haft in den Hausarrest entlassen worden, weil er fettleibig ist.
  • Das Gefängnis könne nicht für dessen körperliches Wohl sorgen, ist die Begründung des zuständigen Gerichts.
  • Die Eltern der Frau, die der Mann ermordet hat, sind entsetzt.

Dimitri Fricano hat seine Freundin Erika Preti bei einem Streit mit einem Messer getötet. Dafür ist er vor sechs Jahren zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. In dieser Zeit hat sein Gewicht von 120 auf 200 Kilo zugenommen und der Dreissigjährige raucht 100 Zigaretten am Tag, wie «Torino Today» und zahlreiche weitere italienische Medien berichten.

Er sei im Gefängnis verrückt geworden und habe seit sechs Jahren kein Leben mehr, sagt der Dreissigjährige über seine Situation. Er entschuldige sich erneut bei den Eltern seiner Freundin und wünsche sich, er wäre tot statt sie.

Der Strafgefangene sei nicht in der Lage, seine körperlichen Bedürfnisse zu erfüllen, gibt die italienische Justiz bekannt. Die Gefängnisküche könne ihm keine Diätkost zubereiten, zudem sei es ihm aufgrund seiner Körperfülle nicht möglich, sich im Gefängnis zu bewegen. Fricano präzisiert, er sitze im Rollstuhl und habe sich seit Jahren nicht mehr gewaschen, weil er das nicht mehr könne.

Hausarrest statt Gefängnis

Das Aufsichtsgericht in Turin hat deshalb entschieden, dass Fricano in den Hausarrest bei seiner Familie versetzt wird. Verlassen dürfe er das Haus nur, wenn es für seine Gesundheit nötig sei, schreiben verschiedene italienische Medien.

Die Eltern der Ermordeten sind entsetzt. «Es ist beschämend, dass ein zu dreissig Jahren verurteilter Mörder nach Hause gehen darf, weil er fettleibig ist.» Sie wollten sich nicht vorstellen, ihm auf der Strasse zu begegnen. «Dieser Mann gehört ins Gefängnis.»

Der Streit, der mit dem Tod Erika Pretis endete, entzündete sich an Brosamen, die Fricano unachtsam fallen gelassen hatte. Sie hat ihn mit einem Briefbeschwerer geschlagen, darauf hat er sie mit 57 Messerstichen getötet, wie «20 Minuten» zusammenfasst. Der Täter sagt, er könne sich nicht an die Stiche erinnern. Dass er sie getötet hat, stellt er hingegen nicht in Abrede. Einen Monat nach der Tat stellte er sich der Justiz und gestand die Tat.