Geiselnahme auf Hamburger Airport zu Ende – Kind befreit
ufatmen nach mehr als 18 Stunden am Hamburger Flughafen: Eine Geiselnahme ist am Mittag auf dem Rollfeld unblutig zu Ende gegangen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, das Kind scheint unverletzt. Der Vater hatte zusammen mit seiner Tochter das Auto verlassen.
05.11.2023
Das Geisel-Drama in Hamburg ist beendet: Die Polizei hat den 35-Jährigen am Hamburger Flughafen festgenommen und seine Tochter befreit, die nun in der Obhut ihrer Mutter ist.
DPA, dpa/phi
05.11.2023, 16:13
05.11.2023, 16:16
dpa/phi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am gestrigen Samstagabend ist ein Mann mit seinem Kind in seinem PKW in den Hamburger Flughafen eingedrungen.
Er soll Brände gelegt haben und Schüsse sind gefallen: Der Airport wurde geräumt.
Es handelt sich offenbar um einen Sorgerechtsstreit: Der Mann will mit seiner vier Jahre alten Tochter in die Türkei ausfliegen.
Es handelt sich bei dem Täter angeblich um einen 35-Jährigen Türken. Seine Ex-Frau hatte die Polizei informiert.
Am Nachmittag ist der «Zugriff geglückt»: Die Polizei konnte den Mann überwältigen.
Update 15.10 Uhr: Nach dem glücklichen Ende der Geiselnahme am Hamburger Flughafen hat die Polizei den Tatverdächtigen am Nachmittag festgenommen. «Der Mann hat mit seiner Tochter das Auto verlassen, ist auf Einsatzkräfte zugegangen, in dem Moment ist der Zugriff geglückt», sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Das Kind sei nun sicher und scheine auch unverletzt zu sein.
Der Tatverdächtige sei in Obhut der Polizei, sagte Levgrün. «Es wird jetzt noch geguckt, ob er mögliche Sprengkörper noch irgendwie an sich trägt oder bei sich trägt oder ob sie noch im Auto vorhanden sind.» Das sei noch nicht abgeschlossen. Zum Gesundheitszustand des Mannes sagte die Sprecherin: «Wir gehen im Moment davon aus, dass er unverletzt ist, aber er ist noch am Boden liegend in Obhut der Polizeikräfte.»
Update 14.40 Uhr: Die Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist nach mehr als 18 Stunden beendet worden. Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, sei festgenommen worden, erklärte die Polizei.
Update: Die Geisellage ist beendet. Der Tatverdächtige hatte zusammen mit seiner Tochter das Auto verlassen. Der Mann wurde widerstandslos von den Einsatzkräften festgenommen. Das Kind scheint unverletzt zu sein.#HamburgAirport#Hamburg@HamburgAirport
Update 14.24 Uhr: Die Sperrung des Hamburger Flughafens wird zum Problem. Bisher sind 70 Abflüge und 55 Ankünfte ausgefallen. Darunter sind natürlich auch die täglichen Verbindungen nach Zürich. Fünf Flüge wurden umgeleitet. Geplant waren für heute 140 Abflüge und 150 Landungen, die rund 34'500 Passagiere betreffen.
Geiselnahme: Zahl der gestrichenen Flüge steigt weiter
Die Zahl der wegen der Geiselnahme am Hamburger Flughafen gestrichenen Flüge steigt weiter.
Nach Angaben des Flughafens vom Vormittag sind seit dem eigentlichen Betriebsbeginn um 6.00 Uhr bis 11.00 Uhr bereits knapp 130 Flüge gestrichen worden. Fünf Ankünfte seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden.
Bei den gestrichenen Flügen handele sich dabei um 70 Abflüge und mehr als 50 Ankünfte. Für den gesamten Tag seien eigentlich knapp 290 Flüge – fast 140 Abflüge und knapp 150 Ankünfte – mit rund 34 500 Passagieren geplant. Wie viele davon tatsächlich stattfinden können, ist nach Angaben des Flughafens unklar.
Der Airport ist seit Beginn der Geiselnahme am Samstagabend komplett gesperrt.
05.11.2023
Update 12.40 Uhr: Die Mutter des Mädchens, das am Hamburger Flughafen vom Vater als Geisel genommen wurde, isdt am Airport angekommen «Die Mutter möchte natürlich so schnell es geht zu ihrem Kind», sagte der Leiter des Kriseninterventionsteams des DRK Hamburg, Malte Stüben, der Deutschen Presse-Agentur. Die Mutter stehe in direktem Kontakt mit dem DRK.
Wegen der noch laufenden Geiselnahme könne ein direkter Kontakt derzeit nicht gewährleistet werden. «Das heisst, wir halten die Situation gemeinsam mit der Mutter aus und gucken, was die Mutter jetzt braucht, um das für sie einigermaßen erträglich zu machen», sagte Stüben. Das könnten ganz banale Dinge wie Essen und Trinken sein, aber auch Gespräche mit einer Psychologin.
Es sei auch eine Kinderärztin da, die sich um das vierjährige Mädchen kümmern soll, wenn die Geiselnahme beendet sei. Vater und Kind sitzen seit nunmehr rund 16 Stunden im Wagen am Flughafen.
Polizei: Geiselnehmer auf Hamburger Airport – Kind unversehrt
Der Geiselnehmer auf dem Hamburger Flughafen ist nach Einschätzung der Polizei weiterhin bewaffnet. Aktuell müsse man davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und eventuell auch von Sprengsätzen unbekannter Art, so die Polizei am Mittag auf X, früher Twitter.
05.11.2023
Update 11.38 Uhr: Die Hamburger Polizei verhandelte die ganze Nacht mit dem Mann. Mit dem vermutlich 35-jährigen Mann werde auf Türkisch verhandelt, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. «Wir setzen hier auf eine Verhandlungslösung», sagte sie der Deutschen-Presse-Agentur.
Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, bewertete sie positiv: «Das ist ein absolut gutes Zeichen», betonte sie. «Er ist uns zugewandt. Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.» Allerdings gab es auch nach mehr als zwölf Stunden keinen Durchbruch. «Wir sprechen, wir sprechen, wir sprechen – und versuchen eine friedliche Lösung zu finden, mit der alle gut leben können», sagte Levgrün am Sonntagvormittag.
Das von dem 35 Jahre alten Mann als Geisel im Auto festgehaltene vierjährige Mädchen ist allem Anschein körperlich unversehrt. «Wir gehen im Moment davon aus, dass es dem Kind körperlich gut geht», sagte Polizeisprecherin Levgrün am heute Vormittag der dpa. Die Polizei habe Blickkontakt zu dem Kind.
Auch Telefonate mit dem Täter – «da ist das Kind im Hintergrund zu hören» – liessen darauf schliessen. Körperlich gehe es dem Kind wohl gut, sagte Levgrün: «Wie es aber seelisch aussieht, darüber mag ich jetzt gar nicht spekulieren.»
Bewaffneter mit Geisel auf Hamburger Flughafen
Polizeifahrzeuge und Krankenwagen sind seit dem 4. November am Flughafen in Hamburg im Einsatz.
Bild: dpa
Polizisten sind am Flughafen im Einsatz.
Bild: dpa
Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände gesperrt worden.
Bild: dpa
Ein Polizeiauto eskortiert einen Bus mit Menschen vom Flughafen Hamburg.
Bild: dpa
Die beschädigte Schranke, durch die der Mann am Flughafen mit seinem Auto gerast sein soll.
Bild: dpa
Fahrzeuge der Feuerwehr und ein Krankenwagen stehen am Flughafen vor einem Flugzeug.
Bild: dpa
Bewaffneter mit Geisel auf Hamburger Flughafen
Polizeifahrzeuge und Krankenwagen sind seit dem 4. November am Flughafen in Hamburg im Einsatz.
Bild: dpa
Polizisten sind am Flughafen im Einsatz.
Bild: dpa
Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände gesperrt worden.
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Ein Polizeiauto eskortiert einen Bus mit Menschen vom Flughafen Hamburg.
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Die beschädigte Schranke, durch die der Mann am Flughafen mit seinem Auto gerast sein soll.
Bild: dpa
Fahrzeuge der Feuerwehr und ein Krankenwagen stehen am Flughafen vor einem Flugzeug.
Bild: dpa
Was bisher geschah
Dramatische Szenen am Hamburger Flughafen: Ein bewaffneter Mann durchbricht nach Angaben der Bundespolizei am gestrigen Samstagabend gegen 20 Uhr mit einem Auto ein Tor, fährt auf das Vorfeld des Airports, schiesst in die Luft und wirft «eine Art Molotowcocktails» aus dem Wagen.
Der Mann hat seine vierjährige Tochter mit im Auto – vorausgegangen war laut Polizei offenbar ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter. Der Flughafen wird sofort weiträumig gesperrt, die beiden Terminals werden geräumt. Alle Passagiere in den Flugzeugen werden aus den Maschinen geholt und in einem nahe gelegenen Flughafenhotel untergebracht.
Geiselnahme auf Hamburger Flughafen – Betrieb eingestellt
Dramatische Szenen am Hamburger Flughafen: Ein bewaffneter Mann durchbricht nach Angaben der Bundespolizei am Abend gegen 20 Uhr mit einem Auto ein Tor, fährt auf das Vorfeld des Airports, schiesst in die Luft und wirft «eine Art Molotowcocktails» aus dem Wagen. Der Mann hat seine vierjährige Tochter mit im Auto – vorausgegangen war laut Polizei offenbar ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter.
05.11.2023
Am heutigen frühen Sonntag gab der Flughafen bekannt, dass der Flugbetrieb wegen der Geiselnahme auf unbestimmte Zeit eingestellt bleibe. «Es kommt zu Flugstreichungen und Verzögerungen über den gesamten Tag», teilte der Flughafen weiter mit. Die Polizei bitte, dass Fluggäste vorerst nicht zum Flughafen anreisen.
Der Flughafen Hamburg schrieb am frühen Sonntagmorgen auf X (vormals Twitter), dass für den ganzen Tag Streichungen und Verzögerungen zu erwarten seien.
Die Behörden haben die ganze Nacht mit dem Mann verhandelt, der sein Auto direkt an einem Flugzeug der Turkish Airlines platziert hat. »Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv«, teilt die Polizei mit. Sie räumt aber auch ein: «Die Lage ist weiterhin statisch.»
Es fielen Schüsse, er warf Brandsätze
Der Mann soll mehrere Feuer im Flughafenbereich gelegt haben! Er habe zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen, «eine Art Molotowcocktails», sagte Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei. Die Feuerwehr besprühte den Flieger zur Sicherheit mit Wasser. Ihre Befürchtung: Der Audi-Fahrer könnte erneut Feuer legen.
Nach BILD-Informationen hat der Mann ausserdem mehrmals aus seinem Auto geschossen. Es sei kein Schaden entstanden und die Flughafenfeuerwehr habe auch die mit Brennstoff gefüllten Flaschen löschen können.
Kurz bevor der Bewaffnete von Sicherheitskräften am Airport bemerkt wurde, hatte die Ehefrau die Polizei alarmiert. Sie warnte die Beamten per Notruf, dass ihr Mann zum Flughafen rase – mit dem Kind.
Sorgerechtsstreit eskaliert
Offensichtlich geht es um einen Sorgerechtsstreit, der eskalierte. Der Täter soll der Mutter am Samstagabend das Kind entzogen haben, mit ihm davongerast sein. Bei dem Mann soll es sich um einen Türken (35) aus Niedersachsen handeln.
«Wir setzen hier auf eine Verhandlungslösung», sagte sie der Deutschen-Presse-Agentur. Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, bewertete sie positiv: «Das ist ein absolut gutes Zeichen», betonte sie. «Er ist uns zugewandt. Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.» Bisher gab es noch keinen Durchbruch.
In der Nacht erklärte die Polizei: Der Flughafen bleibt weiter gesperrt und ist auch nicht per S-Bahn erreichbar – Zutritt verboten. Zudem informierte der Flughafen Hamburg, dass auch erste Flüge gestrichen wurden, die für den Sonntagmorgen geplant waren. Später hieß es, der Flugbetrieb sei « auf unbestimmte Zeit eingestellt».
Passagiere schildern Ängste
«Beängstigend», «gruselig» – so schildern Passagiere, die aus ihren Maschinen geholt wurden, ihre Eindrücke. Eine junge Frau, die am Samstagabend nach Mallorca fliegen wollte, sagte der Deutschen Presse-Agentur: Sie habe ein Feuer gesehen und erst gedacht, das werde schnell wieder gelöscht.
Dann habe sie gehört, es gebe einen Amoklauf, das sei schon gruselig gewesen. Tatsächlich hatte der bewaffnete Mann bei seiner Fahrt auf dem Flughafen heraus Brandflaschen geworfen, die auf dem Vorfeld Feuer auslösten.
Eine andere Frau, die ebenfalls nach Mallorca fliegen wollte, sagte, sie habe nur ihre Handtasche mitnehmen dürfen, als das Flugzeug geräumt wurde. Alle hätten sich dabei ruhig verhalten, aber es sei auch beängstigend gewesen, weil man nicht wusste, was los war.
Schon zuvor Sicherheitsvorfälle
Eine Passagierin schilderte, dass sie beim Einsteigen gesehen habe, dass es auf dem Vorfeld brannte. Zwei Minuten vor dem geplanten Start sei dann die Durchsage gekommen: «Verlassen Sie bitte ruhig das Flugzeug». Dann hiess es plötzlich, alle sollten sich jetzt beeilen.
Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden. Für den Sonntag waren ursprünglich insgesamt 286 Flüge mit rund 34'500 Passagieren geplant.
Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.
Im Juli hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Der Flugbetrieb musste für mehrere Stunden aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. Tausende Passagiere, darunter viele Familien mit Kindern, waren betroffen. Damals hatte es Forderungen nach einer Verstärkung der Sicherheit gegeben.
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