IsraelAusreisen aus Gazastreifen nach Angriff auf Krankenwagen gestoppt
SDA
4.11.2023 - 15:45
Nach einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen sind Ausreisen aus dem Gazastreifen vorerst gestoppt worden. Betroffen sind verletzte Palästinenser ebenso wie Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft. Aus Sicherheitskreisen in Gaza hiess es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen könnten, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können.
04.11.2023, 15:45
SDA
Auch eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahestehende Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.
Die Aussagen der Kriegsparteien zum Beschuss
Israels Armee hatte bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am Freitag mit.
Laut Palästinensischem Roten Halbmond und dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sollten Verwundete zum Grenzübergang Rafah gebracht werden, damit sie in Ägypten behandelt werden können. Der Rote Halbmond verurteilte den Angriff auf den Konvoi von Krankenwagen. 15 Menschen sollen demnach bei dem Raketenangriff vor den Toren des Krankenhauses getötet und weitere 60 verletzt worden sein. Alle Angaben sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar.
Bericht: Mehr als 700 Menschen warteten am Samstag auf Ausreise
Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf ägyptische Behörden, dass am Samstag rund 730 Menschen aus dem Gazastreifen ausreisen sollten, unter ihnen 386 US-Bürger und 151 Deutsche. Dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge haben seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bisher 1102 Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Gazastreifen verlassen.
Führende UN-Vertreter nach Beschuss entsetzt und schockiert
Die Bilder von auf der Strasse liegenden Leichen vor dem Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza seien erschütternd, schrieb UN-Generalsekretär António Guterres am späten Freitagabend. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Ghebreyesus, schrieb auf der Plattform X (vormals Twitter): «Wir sind zutiefst schockiert über die Berichte über Angriffe auf Krankenwagen, die Patienten in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza evakuieren, die zu Todesfällen, Verletzungen und Schäden geführt haben.» Er fügte hinzu: «Wir wiederholen: Patienten, medizinisches Personal, Einrichtungen und Krankenwagen müssen jederzeit geschützt werden. Immer.» Der WHO-Chef forderte auch einen sofortigen Waffenstillstand.
Israel wirft Hamas Missbrauch von Gesundheitseinrichtungen vor
Israel wirft der Hamas seit langem vor, ihre Kommandozentren, Waffenlager und Raketenabschussrampen gezielt in zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen zu platzieren oder in Tunneln darunter – damit sie nicht aus der Luft bombardiert werden.
Von Israels Armee hiess indes, bei dem beschossenen Gebiet handele es sich um eine «Kampfzone». Das Schifa-Krankenhaus dient nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum. Man habe Informationen, die belegten, dass die «Vorgehensweise der Hamas darin besteht, Terroristen und Waffen in Krankenwagen zu transportieren», hiess es. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Hamas habe rund 30 000 Menschen im Umkreis der Klinik als «menschliche Schutzschilde» konzentriert.
Bericht: Hamas versuchte, Kämpfer nach Ägypten zu schmuggeln
Die islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht im Gaza-Krieg versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schrieb die «New York Times» unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten.
Israel richtet Zeitfenster von drei Stunden für Flucht ein
Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen am Samstag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Einwohner hätten von 13.00 bis 16.00 Uhr Ortszeit (12.00 bis 15.00 Uhr MEZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen, schrieb ein israelischer Armeesprecher auf X in arabischer Sprache rund eine Stunde vor Beginn des Zeitfensters. Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Strasse.
Israels Armee hatte die Menschen im Norden bereits mehrfach aufgefordert, in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben schon mindestens rund 700 000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Gebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen.
Erneute Zwischenfälle an Israels Nordgrenze
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Samstag erneut Gefechte gegeben. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Terrorzellen im Libanon attackiert, die versucht hätten, Ziele in Israel anzugreifen. Das Militär habe zudem mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland registriert und die Orte der Abschüsse angegriffen, wie die Armee auf Telegram mitteilte. Berichte über Verletzte gab es den Angaben nach zunächst nicht.
Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon erklärte, sie habe das Grenzgebiet mit Raketen angegriffen. Dabei sei israelisches Gebiet getroffen worden. Als Reaktion hätten israelische Kampfflugzeuge libanesisches Gebiet angegriffen. Verschiedene Aussenbezirke seien vom israelischen Militär beschossen worden.
Erdogan bricht Kontakt zu Netanjahu ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. «Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen», sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros vom Samstag auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen. Das türkische Aussenministerium rief am Samstag seinen Botschafter in Israel «zu Konsultationen» nach Ankara zurück.
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Laut Angaben des türkischen Geheimdienstes vom Dienstag sind von der Türkei zwölf mit Raketen und schweren Waffen beladenen Lastwagen der kurdischen YPG-Miliz im Nordosten Syriens zerstört worden. Dazu wurde ein entsprechendes Video veröffentlicht, dass zudem auch Angriffe auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens Kamischli zeigen soll. Der Standort dieser Aufnahmen wurde von der Nachrichtenagentur Reuters anhand der Gebäude, Bäume und Strassenführungen überprüft, die mit Satellitenbildern übereinstimmen.
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Nach der Rückkehr aus Kiew reist Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz direkt nach Warschau. Hier wirbt er für sein Konzept einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe. Merz sagt nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk: «Dieser Vorschlag einer Kontaktgruppe sollte auch von der deutschen Bundesregierung jetzt schon aufgenommen werden. Ich habe ja auch die Bundesregierung darüber informiert, dass ich diesen Vorschlag mache.»
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Diese Aufnahmen sollen eine Explosion am Hafen von Latakia zeigen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montag, israel habe die syrische Mittelmeerstadt angegriffen. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war nicht möglich. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am Montag, man ergreife alle nötigen Massnahmen, um Israels Sicherheit mit Blick auf die neue Situation in Syrien sicherzustellen.
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