Eklat in Peking China verwehrt Journalisten Zutritt beim Besuch von Angela Merkel

DPA/tjb

6.9.2019

Zur Medienkonferenz der deutschen Kanzlerin und Chinas Premier Li Keqiang wollten die Behörden sämtlichen Korrespondenten den Zutritt verwehren.
Zur Medienkonferenz der deutschen Kanzlerin und Chinas Premier Li Keqiang wollten die Behörden sämtlichen Korrespondenten den Zutritt verwehren.
Archivbild: DPA/Michael Kappeler

China hindert ausländische Journalisten zunehmen bei ihrer Arbeit. Nun hat das Land Korrespondenten in Peking unter fadenscheinigen Gründen den Zutritt zu einer Medienkonferenz mit Angela Merkel verweigert.

Beim China-Besuch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel ist es zu einem Eklat um die Zulassung der in Peking ansässigen deutschen Journalisten gekommen. Die chinesische Seite verweigerte der Mehrheit der Korrespondenten eine Teilnahme an der gemeinsamen Pressebegegnung von Merkel und Premier Li Keqiang, die nach ihren Gesprächen geplant war. Bei der Pressekonferenz in der Grossen Halle des Volkes könnten aus «Kapazitätsgründen» nur die aus Deutschland mitgereisten deutschen Journalisten teilnehmen, hiess es anfangs von chinesischer Seite.

Nach Protesten erlaubte die chinesische Seite schliesslich doch vier deutschen Korrespondenten die Teilnahme, während andere weiter nicht dabei sein konnten. Den Journalisten wurde aber auch nur eine Frage erlaubt. In der Delegation wurde spekuliert, ob damit vielleicht allzu kritische Fragen vermieden werden sollen – etwa zu den Unruhen in Hongkong oder zum Schicksal der muslimischen Minderheit der Uiguren, die zu Hunderttausenden in Umerziehungslager gesteckt worden sind.

Das chinesische Vorgehen sei «nicht nachvollziehbar und entspricht aus unserer Sicht nicht den internationalen Standards», verlautete aus Delegationskreisen. Auch Korrespondenten internationaler Medien in Peking konnten nicht teilnehmen. Erlaubt war nur die Teilnahme an dem Empfang mit militärischen Ehren.

Der Ausschluss ist ein weiteres Zeichen für die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ausländischer Berichterstatter in China, die vom Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) beklagt wird.

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