Biden besucht US-Truppen in Polen «Danke, danke, danke für Ihren Dienst»

dpa

25.3.2022 - 17:32

US-Präsident Joe Biden spricht Angehörigen der US-Truppen in Polen seinen Dank aus.. 
US-Präsident Joe Biden spricht Angehörigen der US-Truppen in Polen seinen Dank aus.. 
Bild: AP

Am zweiten Tag seiner Europa-Visite hat US-Präsident Joe Biden Truppen in Polen besucht. Er würdigte ihren Einsatz und betonte, dass beim Krieg in der Ukraine weit mehr auf dem Spiel stehe als das Schicksal einer Nation.

25.3.2022 - 17:32

Rund einen Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden den US-Soldaten in Polen für deren Einsatz an der Nato-Ostflanke gedankt. «Ich bin aus einem einfachen, wesentlichen Grund gekommen», sagte Biden am Freitag bei einem Truppenbesuch in Rzeszow, rund 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. «Um danke zu sagen. Danke, danke, danke für Ihren Dienst.»

Er fügte hinzu: «Gott segne Sie alle und schütze Sie.» Biden unterstrich, dass durch Truppenverstärkungen wegen des Krieges inzwischen 100'000 US-Soldaten in Europa seien.

In dem aktuellen Konflikt gehe es um mehr, als den Menschen in der Ukraine zu helfen und die «Massaker» zu stoppen, so der US-Präsident. Es gehe auch um die Freiheit der Kinder und Enkel der amerikanischen Soldaten. In den vergangenen zehn Jahren seien mehr Demokratien auf der Welt verloren gegangen, als neu gegründet worden seien. Die Frage sei, ob sich im globalen Wettbewerb Demokratien oder Autokratien durchsetzen würden. «Das ist es wahrscheinlich, was auf dem Spiel steht. Was Sie tun, ist also von grosser Bedeutung.»

Polnischer Staatschef musste notlanden

Die Air Force One mit Biden an Bord war kurz nach 14 Uhr auf dem Flughafen im polnischen Rzeszow gelandet. Dort wollte sich Biden eigentlich gemeinsam mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den humanitären Einsatz zur Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine informieren. Doch eine Panne von Dudas Flugzeug wirbelte die Pläne durcheinander.

Dudas Maschine musste wegen eines Schadens nach Warschau zurückkehren. Dort stieg er in ein Ersatzflugzeug um, das natürlich etwas verspätet in Rzeszow landete. 

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Bidens Reise in den Nato-Partnerstaat steht ganz im Zeichen der russischen Invasion der Ukraine. In Warschau will er am Samstag unter anderem eine Rede halten. Darin werde er auf «die Bedeutung dieses Augenblicks eingehen», kündigte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan an. Es gehe darum, «die Dringlichkeit der vor uns liegenden Herausforderung», und die «Bedeutung des Konflikts in der Ukraine für die Welt» zu unterstreichen.

Biden werde darüber sprechen, warum es so wichtig sei, «dass die freie Welt angesichts der russischen Aggression Einigkeit und Entschlossenheit» bewahre, so Sullivan.

USA wollen bis zu 100'000 Ukrainer*innen aufnehmen

Biden war zuvor in Brüssel. Dort nahm er am Donnerstag am Nato-Sondergipfel, einem Treffen der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) und dem EU-Gipfel teil.

Der US-Präsident kündigte in Brüssel unter anderem an, dass die Vereinigten Staaten bis zu 100'000 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen wollen. Ausserdem verhängte die US-Regierung neue Sanktionen gegen Russland.

Pizza mit dem Präsidenten: Joe Biden mischt sich im polnischen Rzeszow unter die US-Soldaten.
Pizza mit dem Präsidenten: Joe Biden mischt sich im polnischen Rzeszow unter die US-Soldaten.
AP

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