Ukraine-Übersicht 1162 Orte laut Kiew ohne Strom +++ Nato will Ukraine Drohnen-Abwehr liefern

Agenturen/red

18.10.2022

Russischer Kampfjet stürzt über Wohnviertel ab

Russischer Kampfjet stürzt über Wohnviertel ab

Beim Absturz eines russischen Kampfjets über der russischen Stadt Jejsk hat es Tote und Verletzte gegeben.

18.10.2022

Laut ukrainischen Behördenangaben sind derzeit über 1000 Orte im Land ohne Strom. Die Nato will der Ukraine Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge «in den nächsten Tagen» ein Abwehrsystem gegen Drohnen liefern. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

18.10.2022

Russische Luftangriffe haben am Dienstag Hunderttausende Ukrainer von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten. Die 250'000-Einwohner-Stadt Schytomyr 140 Kilometer westlich von Kiew war zeitweise völlig ohne Strom und Wasser, wie Bürgermeister Serhij Suchomlyn sagte. Krankenhäuser arbeiteten mit Notstromversorgung. Russische Raketen trafen auch zwei Energieanlagen in Kiew und beschädigten eine weitere in der Stadt Dnipropetrowsk, wie die Behörden mitteilten. In Kiew gab es zwei Tote.

Der Gouverneur der Region Saporischschja meldete ein Feuer an einer Infrastruktureinrichtung, ausgelöst durch sogenannte Kamikaze-Drohnen, die sich auf Ziele stürzen und dann explodieren. Von Russland umfunktionierte Luftabwehrraketen trafen die Stadt Myolajiw. Nach Angaben des Regionalgouverneurs wurde unter Gebäudetrümmern die Leiche eines Mannes entdeckt. In Charkiw schlugen acht Raketen in ein Industriegebiet ein.

In Schytomyr gelang es zwar, Teile der Stromversorgung wieder herzustellen, doch etwa 150 000 Menschen waren nach Stunden immer noch ohne Strom, wie die Regionalbehörden mitteilten. «Mir fallen nur noch Kraftausdrücke ein», sagte der 33-jährige Computerfachmann Pawlo Rabostschuk. Nur kleine Geschäfte, die ohne Strom arbeiten können, hätten noch geöffnet. Er bereite sich auf einen harten und dunklen Winter vor und habe bereits einen Vorrat aus Trockennahrung, warmen Sachen und Batterien angelegt.

Russland attackiert seit Anfang vergangener Woche verstärkt das ukrainische Stromnetz, offenbar um dem Land vor dem herannahenden Winter die Heizmöglichkeiten zu nehmen und den Widerstandsgeist der Bevölkerung zu brechen. Dabei setzt Moskau nicht nur Raketen, sondern auch im Iran gebaute Drohnen ein, die auch Wohnhäuser treffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twitterte, seit vergangener Woche seien 30 Prozent der Kraftwerke im Land zerstört worden. In der gesamten Ukraine sei es zu massiven Stromausfällen gekommen. Russland nutze die Kamikaze-Drohnen, weil es den Krieg verliere. «Russland hat keine Chance auf dem Schlachtfeld und es versucht, seine militärischen Niederlagen mit Terror zu kompensieren», sagte Selenskyj.

Im Moment sind 1162 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten», erklärten am Dienstag die staatlichen Notfalldienste.

Nato will Drohnen-Abwehr liefern

Die Ukraine wird von der Nato ein Abwehrsystem gegen Drohnen erhalten. Dies sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Um sich gegen die Angriffe mit Drohnen iranischer Herstellung verteidigen zu können, werde der Ukraine ein Anti-Drohnen-System «in den nächsten Tagen» geliefert, erklärte Stoltenberg demnach.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine wird laut Generalsekretär Jens Stoltenberg von der Nato ein Abwehrsystem gegen Drohnen erhalten.
  • Russland greift erneut die Energieversorgung der Ukraine an – laut Präsident Selenskyj wurden bereits 30 Prozent der Kraftwerke zerstört.
  • Dänsiche Ermittler bestätigen, dass die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines durch Explosionen entstanden sind.
  • Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen.
  • Zur Verteidigung gegen russische Angriffe will die Ukraine eigenen Angaben zufolge nun auch Israel um Luftabwehrsysteme bitten.
  • Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich für weitere Sanktionen gegen den Iran ausgesprochen, falls die Lieferung der Drohnen durch die Islamische Republik an Moskau nachgewiesen werde.
  • Russland und die Ukraine haben einen weiteren Gefangenenaustausch abgeschlossen.
  • Den Überblick über die Ereignisse vom Montag findest du hier.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

  • 21.35 Uhr

    Iran will «unbegründete» Vorwürfe zu Drohnenlieferungen an Russland ausräumen

    Teheran ist nach eigenen Angaben bereit, im Gespräch mit Kiew «unbegründete» Vorwürfe hinsichtlich der Lieferung von Drohnen an Moskau auszuräumen. «Der Iran ist zu Verhandlungen und Gesprächen mit der Ukraine bereit, um diese Vorwürfe auszuräumen», erklärte ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums in Teheran. «Die Behauptungen, dass die Islamische Republik Waffen, einschliesslich militärischer Drohnen, in den Ukraine-Krieg schickt» entsprächen nicht der Wahrheit.

    Die russische Armee setzt bei ihren Angriffen im Nachbarland nach ukrainischen Angaben auch iranische Kamikaze-Drohnen ein. Ausssenminister Dmytro Kuleba teilte am Dienstag mit, dass er Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vorgeschlagen habe, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte auf Nachfrage, ihm lägen «keine Informationen» über den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine durch die russische Armee vor. Zuvor hatte das US-Aussenministerium mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind.

  • 20.46 Uhr

    Neuer russischer Ukraine-Kommandeur: Lage im Einsatzgebiet «angespannt»

    Der neue Kommandeur der russischen Ukraine-Offensive hat die Lage vor Ort als «angespannt» bezeichnet. «Die Lage im Gebiet der militärischen Spezialoperation kann als angespannt bezeichnet werden», sagte General Sergej Surowikin, der seit zehn Tagen für den Einsatz verantwortlich ist, dem russischen Staatssender Rossija 24. «Der Feind gibt seine Versuche, die Stellungen der russischen Truppen anzugreifen, nicht auf.»

    Derzeit bereite die russische Armee die Evakuierung von Zivilisten aus der südukrainischen Stadt Cherson vor, sagte Surowikin weiter. Die dortige von Russland eingesetzte Verwaltung hatte dies vor kurzem erbeten. Das Ende September von Russland annektierte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die immer weiter vorrücken konnte.

  • 20.37 Uhr

    Deutschland schickt fünf weitere Bergepanzer in die Ukraine

    Zur Abwehr der russischen Invasion hat Deutschland den ukrainischen Streitkräften fünf Bergepanzer und sieben Brückenlegesysteme übergeben. Das geht aus der Liste der militärischen Unterstützung hervor, die die Bundesregierung in Berlin jeweils am Dienstag aktualisiert. Damit habe die Ukraine insgesamt zehn Bergepanzer bekommen. Mit den Brückenlegesystemen lassen sich Überquerungen von Flüssen und Bächen konstruieren.

    Mit Blick auf den bevorstehenden Winter wurden 116'000 Kälteschutzjacken, 80'000 Kälteschutzhosen und 240'000 Wintermützen übergeben. Auch 183 Stromgeneratoren, 100 Zelte sowie 167'000 Schuss Handwaffenmunition gehören zu der Unterstützung aus Deutschland.

  • 20.08 Uhr

    Russland hält grosse diplomatische Präsenz im Westen für verzichtbar

    Angesichts des Konfliktes mit dem Westen hält das russische Aussenministerium die grosse diplomatische Präsenz in diesen Ländern für verzichtbar. Das sagte Aussenminister Sergej Lawrow in Moskau vor Jungdiplomaten. «Unsere Leute arbeiten unter Bedingungen, die man kaum menschlich nennen kann», sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. «Man bereitet ihnen ständig Probleme, droht mit physischen Übergriffen.»

    Es gebe nichts mehr zu besprechen, seit die europäischen Staaten die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland abgebrochen hätten, wie er es darstellte. Lawrow machte allerdings keine konkreten Angaben, ob Russland einen Abbau seines Botschaftspersonals plant.

  • 19.19 Uhr

    Ukraine erhält Drohnenabwehr «in den nächsten Tagen»

    Die Ukraine wird von der Nato ein Abwehrsystem gegen Drohnen erhalten. Dies sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Um sich gegen die Angriffe mit Drohnen iranischer Herstellung verteidigen zu können, werde der Ukraine ein Anti-Drohnen-System «in den nächsten Tagen» geliefert, erklärte Stoltenberg demnach.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
    Olivier Matthys/AP/dpa (Archivbild)
  • 19.12 Uhr

    Russischer Kampfjet-Absturz im Wohngebiet: Toten-Zahl steigt auf 15

    Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 15 gestiegen. Am Nachmittag starb laut russischen Behörden ein weiterer Patient im Spital. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Weitere Tote wurden am Dienstag gefunden. 25 Menschen seien verletzt worden.

    Einige Bewohner des in Brand geratenen Hauses starben, als sie aus den oberen Etagen sprangen, um sich vor den Flammen zu retten, wie die Vize-Gouverneurin Anna Minkowa mitteilte. Präsident Wladimir Putin sei in tiefer Trauer mit jenen Familien verbunden, «die ihre Nächsten im Zuge dieser Katastrophe verloren haben», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

  • 18.33 Uhr

    Ukrainischer Aussenminister will Beziehungen zum Iran abbrechen

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba will wegen mutmasslicher Drohnenlieferungen an Russland die Beziehungen zum Iran abbrechen. Die Ukraine werde in dieser Frage Irans «Gemeinheit und Lügen» nicht tolerieren, sagte er.

    Die vom Iran entwickelten sogenannten Kamikaze-Drohen sind präzise und kleine unbemannte Flugkörper, die in Schwärmen abgefeuert die Luftabwehr durchdringen können. Dabei sind sie mit einem Stückpreis von 20'000 Dollar im Vergleich zu anderen Drohnen billig.

    «Nachdem der Iran ein Komplize in Russlands Aggression und Verbrechen auf unserem Gebiet geworden ist, werden wir eine klare und ehrliche Haltung einnehmen», sagte Kuleba. Er habe sich bei Präsident Wolodymyr Selenskyj dafür eingesetzt, die Beziehungen zu Teheran abzubrechen.

    Der Chef des militärischen Geheimdienstes der Ukraine, Kyrylo Budanow, sagte, Moskau habe in Teheran nach einer ersten Lieferung von 1750 Drohnen weitere nachbestellt.

  • 17.36 Uhr

    Wegen iranischer Drohnen: Ukraine will Israel um Luftabwehr bitten

    Zur Verteidigung gegen russische Angriffe will die Ukraine eigenen Angaben zufolge nun auch Israel um Luftabwehrsysteme bitten. «Heute wird die Ukraine eine offizielle Mitteilung an die Regierung Israels mit der Bitte senden, die Ukraine dringend mit Luftverteidigungssystemen auszustatten», sagte Aussenminister Dmytro Kuleba am Dienstag ukrainischen Medien zufolge. Hintergrund sind zunehmende russische Angriffe auf das Nachbarland, bei denen offensichtlich Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen werden - des Erzfeindes von Israel.

    EU-Aussenminister drohen Iran mit Sanktionen im Fall von Drohnen-Lieferung

    EU-Aussenminister drohen Iran mit Sanktionen im Fall von Drohnen-Lieferung

    Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine Beteiligung des Irans an Russlands Krieg gegen die Ukraine.

    18.10.2022

    «Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt», sagte Kuleba. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe sind in den vergangenen anderthalb Wochen Angaben aus Kiew zufolge mehr als 70 Menschen getötet worden.

  • 17.05 Uhr

    Nach mutmasslicher Sabotage: EU-Kommission will Infrastruktur schützen

    Besonders wichtige Infrastruktur wie Gasleitungen oder Verkehrswege muss nach dem Willen der EU-Kommission besser geschützt werden. «Angesichts sich schnell entwickelnder Bedrohungen - Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Sabotage von Nord Stream und des deutschen Schienennetzes - ist klar, dass wir unsere Arbeit zum Schutz unserer Infrastruktur beschleunigen müssen», sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Dienstag in Strassburg. Ihre Behörde legte Empfehlungen an die EU-Staaten vor, die die Bereiche Energie, digitale Infrastruktur, Verkehr und Weltraum hervorheben.

    Besonders wichtig sei der Schutz grenzüberschreitender Infrastruktur und Dienste, die Auswirkungen auf mehrere EU-Staaten hätten, teilte die EU-Kommission mit. Es sei im Interesse aller Länder, diese Bereiche zu identifizieren und gemeinsam zu schützen. Zudem sollten die EU-Staaten auf Grundlage gemeinsamer Standards Stresstests der kritischen Infrastruktur durchführen. Auch müsse es eine engere Zusammenarbeit etwa mit Nachbarländern und der Nato geben. Bei der Koordinierung all dessen soll der EU-Kommission eine stärkere Rolle als bislang zukommen, heisst es in den unverbindlichen Empfehlungen der Behörde, mit denen sich nun die EU-Staaten befassen.

  • 16.48 Uhr

    Russischer Kampfjet-Absturz im Wohngebiet: Zahl der Toten steigt auf 14

    Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 14 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstag mit. Am Nachmittag wurde demnach noch ein Toter in den Trümmern eines Hauses gefunden. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen, am Morgen dann von 13 sowie 19 Verletzten.

  • 15.57 Uhr

    Kiew: Nach Angriffen sind mehr als 1100 Orte ohne Strom

    Nach den russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew mehr als 1100 Orte ohne Strom. «Im Moment sind 1162 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten», erklärten am Dienstag die staatlichen Notfalldienste.

  • 15.13 Uhr

    Klitschko: Mindestens drei Tote nach jüngstem Beschuss von Kiew

    Infolge des jüngsten russischen Beschusses auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden.

    Es handele sich um Mitarbeiter von getroffenen Objekten der kritischen Infrastruktur, schrieb Klitschko auf Telegram. Um welche Objekte es sich genau handelte, teilte er nicht mit. Zuvor war bekannt geworden, dass es in Teilen der Metropole Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung gibt.

    Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde in Kiew teilte mit, seit dem Beginn der grossflächigen russischen Angriffe vor mehr als einer Woche seien landesweit mehr als 70 Menschen getötet und mehr als 240 verletzt worden. Beschädigt worden seien zudem insgesamt mehr als 380 Gebäude, darunter rund 240 Wohnhäuser.

    Feuerwehrleute löschen am 18. Oktober 2022 ein Feuer in Kiew nach russischem Beschuss.
    Feuerwehrleute löschen am 18. Oktober 2022 ein Feuer in Kiew nach russischem Beschuss.
    Bild: Keystone
  • 14.52 Uhr

    Estnisches Parlament: «Russisches Regime ist terroristisches Regime»

    Das estnische Parlament hat Russland am Dienstag als Terror unterstützenden Staat eingestuft. «Der Riigikogu erklärt das russische Regime zu einem terroristischen Regime und die Russische Föderation zu einem Staat, der den Terrorismus unterstützt, deren Aktionen gemeinsam angegangen werden müssen», hiess in der einstimmig bei drei Enthaltungen angenommenen Entschliessung.

    Die Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes forderten darin die internationale Gemeinschaft zu ähnlichen Entschliessungen auf. Die Einstufung hat vor allem symbolischen Charakter. Vor Estlands Parlament hatten bereits die Volksvertretungen der beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Litauen vergleichbar formulierte Erklärungen verabschiedet.

  • 14.03 Uhr

    Moskau meldet Erfolg in Charkiwer Gebiet

    Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen kleineren Erfolg im Osten der Ukraine erzielt. Im Gebiet Charkiw sei die Siedlung Gorobiwka erobert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag. Unabhängig konnte das zunächst nicht überprüft werden, die Ukraine bestätigte das nicht. Der Generalstab in Kiew berichtete in seinem morgendlichen Lagebericht lediglich von erfolgreich abgewehrten Angriffsversuchen der Russen sowohl im Charkiwer als auch im angrenzenden Donezker Gebiet.

    Im Zuge ihrer Gegenoffensive hatte die ukrainische Armee die russischen Truppen Mitte September aus weiten Teilen der Region Charkiw vertrieben. Das hatte der Militärführung in Moskau scharfe Kritik von Hardlinern der russischen Politik eingebracht.

    Russische Soldaten feiern am 16. Oktober 2022 aus einer Stellung in der Ukraine.
    Russische Soldaten feiern am 16. Oktober 2022 aus einer Stellung in der Ukraine.
    Russian Defense Ministry Press Service photo via AP
  • 13.02 Uhr

    Kiew: Lage nach Angriffen auf Strom-Infrastruktur «kritisch»

    Nach zahlreichen russischen Angriffen auf die Strom-Infrastruktur in der Ukraine befindet sich das Land nach Angaben der Regierung in Kiew in einer bedenklichen Lage. «Die Lage ist jetzt im ganzen Land kritisch, weil unsere Regionen voneinander abhängen», sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Die ganze Ukraine müsse sich nun so gut es gehe auf Ausfälle der Strom- und Wasserversorgung sowie von Heizungen vorbereiten.

  • 11.29 Uhr

    Weitere Attacken auf die ukrainische Energieversorgung

    Russland hat am Dienstag erneut Energieinfrastruktur in der Ukraine angegriffen. Die neuerlichen Attacken deuteten darauf hin, dass Moskau versucht, die Ukrainer im nahenden Winter Kälte und Dunkelheit auszusetzen.

    In der Stadt Schytomyr, etwa 140 Kilometer westlich von Kiew, brachen die Strom- und die Wasserversorgung nach russischen Raketenangriffen auf eine Energieeinrichtung zusammen, wie Bürgermeister Serhij Suchomlyn sagte. Spitäler arbeiteten nach seinen Angaben mit Notstromversorgung. Russische Raketen trafen auch eine Energieeinrichtung in Kiew und beschädigten eine weitere in der Stadt Dnipropetrowsk, wie die Behörden mitteilten.

    Der Gouverneur der teilweise von Russland besetzten und von Moskau illegal für annektiert erklärten Region Saporischschja meldete ein Feuer an einer Infrastruktureinrichtung, ausgelöst durch sogenannte Kamikaze-Drohnen, die auf Ziele gestürzt werden und dann explodieren.

  • 11.09 Uhr

    Selenskyj: Verhandlungen mit Putin nicht möglich

    Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht derzeit weiterhin keine Möglichkeit für Gespräche über einen Waffenstillstand. Die letzten russischen Schläge gegen die Infrastruktur der Ukraine seien weitere «terroristische Angriffe», teilte Selenskyj auf Twitter mit.  Seit dem 10. Oktober seien 30 Prozent der ukrainischen Kraftwerke zerstört worden, was zu massiven Stromausfällen im ganzen Land geführt habe. Vor diesem Hintergrund gebe «keinen Spielraum mehr für Verhandlungen mit Putins Regime».

  • 10.14 Uhr

    Dänemark: Lecks an Nord-Stream-Pipelines stammt von Explosionen

    Die dänische Polizei hat bestätigt, dass die Lecks an den beiden Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee Folgen auf Explosionen zurückzuführen sind. Das sei das Ergebnis der behördlichen Untersuchungen. Ende September waren vier Unterwasser-Lecks an den Pipelines entdeckt worden. Über Tage strömten riesige Mengen an Gas aus. Die verschiedenen Lecks in den Pipelines befinden sich nahe der Insel Bornholm in dänischen und schwedischen Gewässern.

    Erstmals durften auch Journalisten die Zerstörungen fotografieren und filmen. Die Aufnahmen zeigen demnach teils riesige Zerstörungen auf bis zu 50 Meter Länge.

  • 9.45 Uhr

    Ukraine: Russland hat AKW-Führungskräfte verschleppt

    Die Ukraine wirft Russland die Entführung zweier Führungskräfte des Atomkraftwerks Saporischschja vor. Russische Soldaten hätten am Montag den Chef der Informationstechnologie des Akw, Oleg Kostjukow, sowie den stellvertretenden Generaldirektor der Anlage, Oleg Oscheka, verschleppt und «an einen unbekannten Ort gebracht», erklärte der staatliche Betreiber Energoatom am Dienstag in Online-Netzwerken.

    Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das grösste AKW Europas. Seit März ist die Anlage von Russland besetzt, das ukrainische Personal arbeitet aber weiter in dem Kraftwerk. In den vergangenen Monaten wurden das AKW sowie dessen Umgebung immer wieder beschossen. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich.

    Ein russischer Soldat vor dem Kernkraftwerk Saporischschja. (Archiv)
    Ein russischer Soldat vor dem Kernkraftwerk Saporischschja. (Archiv)
    Bild: AP/dpa
  • 9.13 Uhr

    London: Russland nimmt Energienetz ins Visier

    Die russischen Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Mass an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten. «Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten», hiess es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministeriums verbreitete.

    Die britischen Experten sehen seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

    Eine Satellitenaufnahme von Maxar Technologies zeigt ein beschädigtes Kraftwerk in Kiew am 12. Oktober 2022. (Archiv)
    Eine Satellitenaufnahme von Maxar Technologies zeigt ein beschädigtes Kraftwerk in Kiew am 12. Oktober 2022. (Archiv)
    Maxar Technologies via AP
  • 8.43 Uhr

    Neue russische Angriffe – Luftalarm im ganzen Land

    Russland hat mit neuen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine im ganzen Land Luftalarm ausgelöst. Die Behörden in zahlreichen Regionen – darunter Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw – meldeten am Dienstag, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen. In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes sei aus dem Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit.

    Auch in der Stadt Charkiw berichtete Bürgermeister Ihor Terechow von Raketenbeschuss. «In der Stadt gab es innerhalb von fünf Minuten zwei Explosionsserien», sagte er. Getroffen wurde nach ersten Erkenntnissen ein Industriebetrieb. Die U-Bahn stellte den Zugverkehr ein und nahm erneut den Betrieb als Schutzbunker auf.

    Im Gebiet Dnipropetrowsk wurden in Kriwyj Rij und in der Gebietshauptstadt Dnipro Explosionen gemeldet. In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hiess es. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.

    Auch kremlnahe russische Militärblogger berichteten von Beschuss zahlreicher Regionen – und veröffentlichten in sozialen Netzwerken eine Vielzahl von Fotos und Videos mit Rauchwolken über Städten, die die neuen Angriffe dokumentieren sollen. Die Echtheit dieser auch in ukrainischen Kanälen verbreiteten Aufnahmen war zunächst nicht überprüfbar.

    Eine russische Rakete wird an einem unbekannten Ort in der Ukraine abgefeuert.
    Eine russische Rakete wird an einem unbekannten Ort in der Ukraine abgefeuert.
    Russisches Verteidigungsministerium
  • 7.44 Uhr

    USA warnen vor «grosser Bedrohung» durch russisch-iranische Allianz

    Die USA haben im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind. «Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, die eine Verbindung zu UAVs (Unbekannte Luftfahrzeuge) oder der Entwicklung ballistischer Raketen haben, sollte sehr vorsichtig sein», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Vedant Patel am Montag. Die USA würden «nicht zögern, Sanktionen einzusetzen», fügte er hinzu.

    Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine sogenannte Kamikaze-Drohnen iranischer Herstellung ein. Kiew zufolge wurden dabei am Montag acht Menschen getötet. In drei Regionen waren hunderte Städte und Dörfer ohne Strom.

    US-Aussenminister Antony Blinken warf Russland vor, gezielt «Zivilisten und zivile Infrastruktur» anzugreifen. Das sei «ein Zeichen wachsender Verzweiflung» Russlands, sagte er Journalisten in Kalifornien.

    Sprecher Patel warnte, Russlands enger werdende Allianz mit dem Iran sollte weltweit als «grosse Bedrohung» gesehen werden. Die Lieferung der Drohnen verdeutliche, unter welchem «gewaltigen Druck» Russland stehe. So hat Moskau nach US-Schätzungen seit Beginn der Invasion im Februar etwa 6000 Stück Ausrüstung verloren

    Antony Blinken, Aussenminister der USA. (Archiv)
    Antony Blinken, Aussenminister der USA. (Archiv)
    Bild: David 'dee' Delgado/POOL Reuters/AP/dpa
  • 6.55 Uhr

    Selenskyj verlangt von seinen Soldaten mehr russische Kriegsgefangene

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Soldaten seines Landes aufgerufen, mehr russische Soldaten gefangenzunehmen. Diese könnten dann gegen ukrainische Gefangene auf russischer Seite ausgetauscht werden. «Je mehr russische Häftlinge wir haben, desto schneller können wir unsere Helden befreien», sagt Selenskyj. «Jeder ukrainische Soldat und jeder Kommandeur an der Front sollte daran denken.»

  • 5.55 Uhr

    Russischer Kampfjet-Absturz in Wohnviertel: Zahl steigt auf 13 Tote

    Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen. Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstagmorgen mit. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Die Leichen hätten Einsatzkräfte des Zivilschutzes nach Beseitigung der Trümmer geborgen, teilte das Gesundheitsministerium in Moskau mit. 19 Menschen seien verletzt worden.

    Die Absturzstelle in Jejsk am Montagabend.
    Die Absturzstelle in Jejsk am Montagabend.
    Bild: Keystone/AP Photo

    Vier Verletzte seien ins Regionalspital von Krasnodar gebracht worden, die anderen würden in Jejsk im Spital versorgt. Die Verletzten erhielten neben medizinischer auch psychologische Hilfe, teilte Gesundheitsminister Michail Muraschko, der selbst in dem Ort am Asowschen Meer war, in der Nacht mit.

    Der Kampfbomber fiel kurz nach dem Start direkt neben ein achtstöckiges Wohnhaus, das zum Teil in Brand gesetzt wurde. Den Behörden zufolge wurden 72 Wohnungen beschädigt.

    Auch das Verteidigungsministerium in Moskau informierte über den Absturz. Beim Start von einem nahen Fliegerhorst habe eines von zwei Triebwerken Feuer gefangen, hiess es. Die zwei Männer aus dem Cockpit hätten sich mit Fallschirmen gerettet. Die Maschine war demnach auf einem Übungsflug gewesen. Auch Präsident Wladimir Putin wurde nach Kremlangaben über den Absturz unterrichtet.

    Flammen und Rauch steigen vom Absturzort auf. Rechts im Bild ist einer der Piloten des Kampfbombers beim Fallschirmsprung zu sehen.
    Flammen und Rauch steigen vom Absturzort auf. Rechts im Bild ist einer der Piloten des Kampfbombers beim Fallschirmsprung zu sehen.
    Bild: Keystone/Kooperativ Telegram Channel via AP
  • 5.20 Uhr

    Skiweltverband will Flutlicht bei Alpin-Rennen minimieren

    Der Skiweltverband Fis will den stark steigenden Strom- und Gaspreisen im bevorstehenden Alpin-Winter mit Einsparungen beim Flutlicht begegnen. «Wir möchten den Einsatz von Flutlicht bei Wettkämpfen am Tage auf ein Minimum reduzieren. Allerdings kann es vorkommen, dass Scheinwerfer aus sicherheitstechnischen Aspekten und Gründen der Fernsehproduktion manche Streckenabschnitte ausleuchten müssen», teilte eine Verbandssprecherin der Deutschen Presse-Agentur vor dem Weltcup-Auftakt der Skirennfahrer an diesem Wochenende in Sölden mit.

    Nach bereits drei Weltcup-Absagen im Freestyle blickt die Fis auch mit Sorge auf die Alpin-Wettbewerbe. Vor allem vermeintlich energieintensive Flutlichtrennen wie die Nachtslaloms in Garmisch-Partenkirchen oder Schladming sind in den Fokus gerückt. «Wir müssen herausfinden, wo mit einfachen Massnahmen die grössten Einsparungen erzielt werden können», äusserte die Sprecherin und nannte die Verringerung der Beleuchtungszeiten oder eine Reduzierung der Wattzahl als mögliche Massnahmen.

  • 5.05 Uhr

    Starker Anstieg bei Strompreisen in Eishallen

    Die Preise für den Strom in den Eishallen steigen rasant, wie eine Umfrage der «Luzerner Zeitung» zeigt. In Sursee liegen zehn- bis zwölffach höhere Strompreise auf dem Tisch, wie Betriebsleiter Ruedi Amrein sagt. Nun treffen sich die Vereine und die Betriebsleitung zur Krisensitzung. Im schlimmsten Fall muss der Betrieb per Anfang Jahr eingestellt werden. In Küssnacht haben sich die Stromkosten für die Rigihalle verdoppelt. Heinz Schnider, Präsident der Eisbahn-Genossenschaft, rechnet mit Mehrkosten von 100'000 Franken. Weniger prekär ist die Lage in Hochdorf und in Seewen. Die Betreiber hoffen, dass die Temperaturen und die Preise sinken.

  • 5 Uhr

    Regeln für gemeinsame Gaseinkäufe der EU

    Die Europäische Kommission stellt heute Regeln für gemeinsame Gaseinkäufe der EU vor. Das Vorhaben ist Teil eines neuen Pakets im Kampf gegen die hohen Energiepreise. Ziel ist es, dass die EU durch ihre geballte Marktmacht niedrigere Preise aushandeln kann. Laut einem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sollen Gasunternehmen ihre Nachfrage für mindestens 15 Prozent der vorgeschriebenen Speicherkapazität bündeln. Über diese Menge würde dann zentral mit Gaslieferanten verhandelt.

  • 4.30 Uhr

    Russland lässt bei Austausch mehr als 100 Ukrainerinnen frei

    Russland und die Ukraine haben einen weiteren Gefangenenaustausch abgeschlossen. Die russische Seite habe 108 ukrainische Frauen freigelassen, sagte der prorussischen Separatisten in Donzek, Denis Puschilin am Montag. Zwei weitere Gefangene hätten sich entschieden, in Russland zu bleiben. Im Gegenzug kamen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums 100 Russen frei, unter ihnen 72 Seeleute, deren Schiffe im Februar festgesetzt worden waren.

    Bei einem Gefangenenaustausch freigekommene Soldatinnen und Zivilistinnen in einem vom Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, verbreiteten Foto.
    Bei einem Gefangenenaustausch freigekommene Soldatinnen und Zivilistinnen in einem vom Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, verbreiteten Foto.
    Bild: Keystone/EPA/Ukrainian Presidential Administration Head/Andrii Yermak

    Der Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, verbreitete auf Telegram Fotos und ein Video und sprach vom ersten Austausch nur für ukrainische Frauen. Es handle sich um Soldatinnen und Zivilistinnen, darunter einige, die lange vor Beginn der russischen Invasion im Februar von Separatisten gefangen genommen worden seien. Sie würden medizinisch untersucht und behandelt sollten dann ihre Familien treffen und sich erholen. «Die Ukraine wird niemand zurücklassen», versprach Jermak.

  • 4.16 Uhr

    Habeck wirbt für Scholz' AKW-Entscheidung – Grüne Jugend entrüstet

    Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck hat bei seinen irritierten Grünen für die Entscheidung des deutschen Kanzlers im Atomstreit geworben. Die Grünen-Fraktionsführung will darüber beraten, wie sie damit umgehen werde, dass die drei verbleibenden Atomkraftwerke nach dem Willen von Olaf Scholz (SPD) bis Mitte April 2023 weiterlaufen können sollen. Der frühere deutsche Umweltminister Jürgen Trittin kritisierte Scholz' Entscheidung, die Grüne Jugend reagierte entrüstet. «Das ist Basta-Politik, und die brauchen wir nicht», sagte der Co-Chef der Grünen-Nachwuchsorganisation, Timon Dzienus, der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei eine Debatte im Bundestag zu dem Thema.

    Scholz hatte am Montag einen tagelangen Streit innerhalb der Ampel-Koalition insbesondere zwischen den Grünen und der FDP mit einer klaren Ansage für beendet erklärt. Der Kanzler wies die zuständigen Minister an, Gesetzesvorschläge zu machen, damit die drei Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland über das Jahresende hinaus maximal bis zum 15. April 2023 weiterlaufen können. Scholz machte damit von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch. Demnach bestimmt der Kanzler «die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung».

    «Die Entscheidung ist fachlich nicht gerechtfertigt, sie ist nicht durch den Stresstest gedeckt, sie ist politisch ausserordentlich fragwürdig», sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Trittin dem ZDF. «Das wird glaube ich noch eine ganz schwierige Operation.»

  • 4 Uhr

    EU produziert seit Ukraine-Krieg Rekordmenge an erneuerbarem Strom

    Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat die Europäische Union laut einer Studie so viel Strom aus Wind und Sonne produziert wie noch nie. Zwischen März und September kam fast ein Viertel der Elektrizität in der EU aus Solar- und Windkraft, wie aus einer Studie der Organisationen Ember und E3G am Dienstag hervorgeht. Im vergangenen Jahr waren es demnach 21 Prozent in dem Zeitraum, verglichen mit 24 Prozent in diesem Jahr. Insgesamt kamen 345 Terawattstunden aus den beiden erneuerbaren Quellen - ein Plus von 39 Terawattstunden im Vergleich zu 2021.

    EU produziert seit Krieg Rekordmenge an erneuerbarem Strom

    EU produziert seit Krieg Rekordmenge an erneuerbarem Strom

    Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat die Europäische Union laut einer Studie so viel Strom aus Wind und Sonne produziert wie noch nie. Zwischen März und September kam fast ein Viertel der Elektrizität in der EU aus Solar- und Windkraft.

    18.10.2022

    Auch Deutschland erreichte der Studie zufolge einen Rekord mit 104 Terawattstunden Strom aus Sonne und Wind seit März. Das entspreche etwa einem Drittel der gesamten Elektrizität. Insgesamt haben den Analysten zufolge 19 EU-Staaten Rekorde bei der Stromproduktion mit den beiden erneuerbaren Energien erreicht - etwa Frankreich, Italien, Polen und Spanien.

    Durch die Rekordproduktion habe die EU etwa 11 Milliarden Euro an Gaseinkäufen gespart, hießsses. «Wind- und Solarenergie helfen den europäischen Bürgern schon jetzt», sagte Chris Rosslowe von Ember. «Aber das zukünftige Potenzial ist noch grösser.» Die Pläne der EU, angesichts des Kriegs in der Ukraine die Energiewende zu beschleunigen, müssten von den EU-Staaten und vom Europaparlament umgesetzt werden. Dazu laufen derzeit Verhandlungen.

  • 2 Uhr

    Ex-Aussenminister: Israel soll Kiew militärisch unterstützen

    Der frühere ukrainische Aussenminister Pawlo Klimkin sieht mit den iranischen Drohnen im russischen Arsenal auch für Israel den «Moment der Wahrheit» gekommen, die Ukraine militärisch zu unterstützen. Das schrieb Klimkin auf Twitter.

    Israel gilt als das Land, das am besten gegen iranische Waffensysteme gerüstet ist. Aus Rücksicht auf Moskau hat sich die Regierung in Jerusalem bislang mit Hilfe für die Ukraine zurückgehalten. Die Diskussion darüber dürfte aber zunehmen.

  • 0.30 Uhr

    Selenskyj fordert mehr Luftabwehr gegen russische Drohnenangriffe

    Angesichts der gehäuften russischen Luftangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Luftabwehr gebeten. «Den ganzen Tag sind dort Trümmer geräumt worden, wohin die russischen Terroristen trotz allem getroffen haben», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Allein in Kiew seien vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau. «Wladimir Putin kann sich eine weitere Leistung zuschreiben, er hat noch eine Schwangere getötet», sagte Selenskyj.

    «Wenn wir über Luftabwehr reden, dann reden wir über reale Menschenleben», sagte er. «Das ist nicht nur im Interesse der Ukraine. Je geringer die terroristischen Möglichkeiten Russlands sind, desto schneller endet dieser Krieg.» Die russischen Streitkräfte griffen am Montag vor allem mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 solcher Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj.

    Zwar bestreitet die Führung in Teheran, Russland mit Einwegdrohnen beliefert zu haben. Doch auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock zog diese Darstellung in Zweifel. «Die Kamikaze-Drohnen, die da abgeschossen worden sind und die ja auch in Kiew eingeschlagen sind, da ist doch sehr, sehr deutlich, woher sie kommen», sagte die Grünen-Politikerin dem ZDF-«heute journal».

    Baerbock sprach sich für weitere Sanktionen gegen den Iran aus, falls die Lieferung der Drohnen durch die Islamische Republik an Moskau nachgewiesen werde. Sie habe am Montag bereits im Europäischen Rat angekündigt, «dass aus meiner Sicht auch mit Blick auf diese Drohnenlieferung aus Iran nach Russland eben ein weiteres Sanktionspaket gegenüber dem iranischen Regime folgen muss», sagte sie. Baerbock sagte auch, dass für ein weiteres Sanktionspaket Klarheit über die Herkunft der Drohnen herrschen müsse. «Es muss alles natürlich rechtlich sauber sein.»

  • 0.15 Uhr

    Wieder Luftangriffe auf Kiew

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagabend zum vierten Mal an dem Tag Luftalarm ausgelöst worden – er ging erst nach Mitternacht zu Ende. Um die Millionenstadt war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen der russischen Streitkräfte abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden.

    Abends gab es Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. «Es brach ein Brand aus, die Schäden sind gross», schrieb Gouverneur Mykola Lukaschuk auf Telegram.

    Ukrainische Rettungskräfte in Einsatz nach einem Drohnenangriff in Kiew am 17. Oktober 2022.
    Ukrainische Rettungskräfte in Einsatz nach einem Drohnenangriff in Kiew am 17. Oktober 2022.
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Shestak
  • 0 Uhr

    Russischer Kampfjet stürzt über Wohnviertel ab – sechs Tote

    Beim Absturz eines russischen Kampfjets über der russischen Stadt Jejsk am Asowschen Meer hat es am Montag Tote und Verletzte gegeben. Der Kampfbomber vom Typ Suchoj Su-34 fiel kurz nach dem Start direkt neben ein achtstöckiges Wohnhaus, das zum Teil in Brand gesetzt wurde. Nach Angaben des regionalen Zivilschutzes vom Abend wurden mindestens sechs Menschen getötet. 19 Menschen seien verletzt worden. Bei sechs Menschen war der Verbleib unklar. Den Angaben zufolge wurden 72 Wohnungen beschädigt.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Absturz. Beim Start von einem nahen Fliegerhorst habe eines von zwei Triebwerken Feuer gefangen, hiess es. Die zwei Mann aus dem Cockpit hätten sich mit Fallschirmen gerettet.

    Präsident Wladimir Putin wurde über den Absturz informiert. Aus Moskau flogen Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow und Gesundheitsminister Michail Muraschko nach Jejsk und informierten sich über die Lage.

    Videos, die angeblich aus der Stadt stammen, zeigten eine grosse Explosion dicht an dem Hochhaus. Dann waren kleinere Detonationen zu hören. Ein Teil des Gebäudes fing bis zum Dach hinauf Feuer. Nach offiziellen Angaben gelang es 400 Rettungskräften bis zum Abend, den Brand zu löschen. Das Haus sei nicht einsturzgefährdet. In einer nahegelegenen Schule sei niemand verletzt worden.

    Die Maschine sei auf einem Übungsflug gewesen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Solche Flüge finden den Regeln nach ohne Munition statt. Allerdings deutete die Boulevardzeitung «Komsomolskaja Prawda» die Explosionen so, dass die Maschine bewaffnet gewesen sei. Die Hafenstadt Jejsk liegt so dicht an der Ukraine, dass von dort Luftangriffe gestartet werden können. Die Su-34 sei nicht abgeschossen worden, sondern habe einen Defekt gehabt, sagte ein geretteter Pilot dem Zeitungsbericht zufolge.