Fieberhafte Suche nach Raisi«Harte Landung» oder Absturz? Was bisher bekannt ist
afp/toko
19.5.2024 - 23:10
Ebrahim Raisi ist seit knapp drei Jahren Irans Präsident. Auch wenn Religionsführer Chamenei das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat – seine Macht und sein Einfluss sind gross.
DPA, afp/toko
19.05.2024, 23:10
dpa
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Nach dem Vorfall eines Helikopters mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ist das Schicksal des Staatschefs ungewiss.
Derzeit wird in der bergigen Region unter schlechten Bedingungen fieberhaft nach dem verschollenen Helikopter gesucht.
Zuvor hatte Raisi gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew im Grenzgebiet zwischen beiden Staaten ein Dammbauprojekt eingeweiht.
Im Falle von Raisis Tod würde gemäss der iranischen Verfassung dessen Stellvertreter Mohammed Mochber zunächst dessen Funktionen übernehmen.
Nach dem «Unfall» des Helikopters von Präsident Ebrahim Raisi im Iran herrscht Ungewissheit über das Schicksal des Staatschefs. Die Regierung hat einen grossangelegten Sucheinsatz in einem bergigen Gebiet in der Region Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Landes gestartet.
Der oberste geistliche Führer Ali Chamenei rief die Iraner auf, sich «keine Sorgen zu machen». Was bisher bekannt ist:
Was ist passiert?
Wie das iranische Staatsfernsehen berichtete, hatte der Präsidentenhelikopter mit Raisi an Bord in der Dscholfa-Region in der Provinz Ost-Aserbaidschan bei schlechtem Wetter einen nicht näher beschriebenen «Unfall». Dieser ereignete sich laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna im Waldgebiet von Dismar nahe der Stadt Warsaghan.
Zuvor hatte Raisi gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew im Grenzgebiet zwischen beiden Staaten ein Dammbauprojekt eingeweiht.
Innenminister Ahmad Wahidi bezeichnete den Unfall als «harte Landung aufgrund der Wetterbedingungen». Raisis Konvoi bestand aus insgesamt drei Helikoptern, zwei davon landeten sicher in der Stadt Täbris im Nordwesten des Iran.
Laut Innenminister Wahidi war es «schwierig, eine Kommunikation zum dritten Helikopter herzustellen», in dem Raisi sass. Laut Irna waren auch Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian sowie der Gouverneur und der wichtigste Imam von Ost-Aserbaidschan mit an Bord.
Wie reagiert der Iran?
Laut Irna wurden dutzende Rettungsteams mit Spürhunden und Drohnen in die Region entsandt. Auch Soldaten sowie Mitglieder der Revolutionsgarde und der Polizei seien im Einsatz, erklärte Generalstabschef Mohammed Bagheri.
Fernsehbilder zeigten Helfer des Iranischen Roten Halbmonds bei Regen und dichtem Nebel auf einem Abhang.
Was würde im Falle von Raisis Tod passieren?
Im Falle von Raisis Tod würde gemäss der iranischen Verfassung dessen Stellvertreter Mohammed Mochber zunächst dessen Funktionen übernehmen. Binnen 50 Tagen müsste dann ein neuer Präsident gewählt werden. Nach Angaben eines Regierungssprechers machte sich Mochber am Sonntagnachmittag gemeinsam mit mehreren Ministern auf den Weg nach Täbris.
Der oberste geistliche Führer Chamenei rief die Bevölkerung auf, sich «keine Sorgen» zu machen und versicherte, es werde «keine Störungen» im staatlichen Handeln geben. Gleichzeitig sprach er die Hoffnung aus, «dass Gott den Präsidenten und seine Begleiter gesund in die Arme der Nation zurückbringt».