Tödliche Revolution Diese neue Unterwasserdrohne könnte den Krieg für immer verändern

tbz

2.5.2024

Der «Ghost Shark» soll die Kriegsführung auf hoher See revolutionieren.
Der «Ghost Shark» soll die Kriegsführung auf hoher See revolutionieren.
Bild: Anduril Industries

Der US-Rüstungshersteller Anduril hat zusammen mit der australischen Royal Navy den «Ghost Shark» vorgestellt. Eine autonome Unterwasserdrohne, die die moderne Kriegsführung verändern soll.

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  • Das US-Rüstungsunterhmen Anduril präsentiert in Australien eine neue Unterwasserdrohne namens «Ghost Shark».
  • Sie soll bis zu 6000 Meter Tiefe erreichen, zehn Tage unter Wasser bleiben können und auch tödliche Waffen mit sich führen.
  • Anduril sorgte in den letzten Jahren immer wieder für Revolutionen in der Drohnen-Industrie und könnte mit ihren Erfindungen in Zukunft die moderne Kriegsführung verändern.

Getarnt, unbemannt, pechschwarz. So präsentiert sich die jüngste Erfindung des US-Rüstungs-Start-ups Anduril Industries, die Ende April von der australischen Royal Navy präsentiert wurde: der «Ghost Shark». Die Unterwasserdrohne soll Tiefen von bis zu 6000 Metern erreichen, gegnerische Schiffe und Küstengebiete ausspähen können und ein tödliches Waffenarsenal mit sich führen. All das ohne menschliche Besatzung.

«Diese Drohne ist in der Lage, nachrichtendienstliche Informationen zu sammeln, zu überwachen und aufzuklären und, was besonders wichtig ist, einen Schlag auszuführen», so Pat Conroy, Minister für die australische Verteidigungsindustrie. «Sie kann also mit Waffen ausgestattet werden, um potenzielle Angreifer abzuschrecken», fügte Conroy hinzu. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.

Laut der militärischen Fachzeitschrift «Janes» gibt es beim «Ghost Shark» auch Hinweise auf mögliche Angriffsfähigkeiten im Bereich der Anti-Oberflächen-Bekämpfung. Zudem soll sie zehn Tage unter Wasser bleiben können.

Während der Zusammenarbeit sollen im Rahmen des Ghost Shark-Programms noch zwei weitere Prototypen vorgestellt werden. Danach soll der «Ghost Shark» in Australien ab Band produziert und auch ins Ausland exportiert werden. «Wir planen, in Australien in grossem Stil für die Marine zu produzieren, und dann für den Export an unsere Verbündeten», heisst es seitens Anduril.

Insgesamt waren 42 australische Firmen in das 90-Millionen-Dollar-Projekt involviert. Die Blaupause der modernen Unterwasserdrohne kommt vom US-Rüstungshersteller Anduril.

Der neue Player der US-Rüstungsindustrie

Das Start-up mischt seit einigen Jahren die US-Rüstungsbranche auf. Erst 2017 vom Gaming-Unternehmer Palmer Luckey gegründet, ist Anduril mittlerweile für seine Vorreiterrolle in der US-amerikanischen Drohnentechnologie bekannt, und sorgte erst im Dezember vergangenen Jahres mit der Entwicklung der senkrecht startenden Hightech-Drohne «Roadrunner» für Aufsehen.

Dabei handelt es sich um eine Art Abfangdrohne, die gegnerische Flugobjekte schnell identifizieren, abfangen und zerstören kann. Falls der Einsatz der Drohne wieder gestoppt werden soll, kann sie, selbst nachdem sie bereits gestartet ist, wieder geborgen und «zu nahezu Nullkosten erneut gestartet werden», verspricht das Rüstungs-Start-up.

Testgebiet Ukraine

Auch der «Anvil» soll bei Abnehmern immer beliebter werden. Ein Quadrokopter, der Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h erreichen soll und gegnerische Drohnen erkennen und rammen kann, um sie vom Himmel zu holen.

Aktuell würden verschiedene von Anduril entwickelte Systeme auch in dem stark von Drohnen geprägten Ukraine-Krieg getestet, heisst es seitens des Unternehmens. Welche Technologien dabei genau zum Einsatz kommen, ist nicht bekannt.