Prozess gegen Ousman Sonko Schweizer Gericht verurteilt Gambias Ex-Minister zu 20 Jahren

zs, sda

15.5.2024 - 11:17

Mutmassliche Opfer demonstrieren vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona vor Prozessauftakt.
Mutmassliche Opfer demonstrieren vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona vor Prozessauftakt.
Keystone

Das Bundesstrafgericht hat Ousman Sonko, den ehemaligen Innenminister von Gambia, wegen mehrfacher Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Die Bundesanwaltschaft forderte lebenslänglich.

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  • Die Strafkammer des Bundesstrafgerichts hat den früheren gambischen Innenminister Ousman Sonko wegen mehrfacher qualifizierter Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt.
  • Die Bundesanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe beantragt. Der Angeklagte verlangte einen Freispruch.
  • Sonko kam als Asylsuchender in die Schweiz. Deshalb konnte er hierzulande angezeigt werden.

Die Strafkammer des Bundesstrafgerichts hat den früheren gambischen Innenminister Ousman Sonko wegen mehrfacher qualifizierter Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Die Bundesanwaltschaft forderte lebenslänglich.

Sonko ist der mehrfachen vorsätzlichen Tötung, der mehrfachen Freiheitsberaubung und der mehrfachen Folter als Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen worden. Eingestellt wird das Verfahren in den Vergewaltigungsfällen. Das Gericht hat zudem eine Landesverweisung von zwölf Jahren angeordnet.

Sonkos Taten fallen in den Zeitraum von Januar 2000 bis September 2016. Die Verbrechen hat der Gambier mehrheitlich in Mittäterschaft mit dem damaligen Präsidenten des westafrikanischen Landes, Yahya Jammeh, sowie Führungsmitgliedern von Sicherheitskräften und Gefängnisdiensten begangen.

Sie fanden im Rahmen eines systematischen und ausgedehnten Angriffs gegen die Zivilbevölkerung statt. Sonko amtete bis zu seiner Entlassung im September 2016 über Jahre hinweg als Innenminister.