Sri Lanka Polizei fasst Hauptverdächtigen der blutigen Oster-Anschläge

SDA/gbi

14.6.2019

Die katholische Kirche St. Sebastian in Negombo war eines der Ziele der Attentäter. 
Die katholische Kirche St. Sebastian in Negombo war eines der Ziele der Attentäter. 
Bild: Keystone/AP Archivbild

Ein 29-jähriger Mann aus Sri Lanka ist im Nahen Osten festgenommen und in seine Heimat ausgeliefert worden. Er gilt als Drahtzieher der Anschläge vom Ostersonntag mit über 250 Toten. 

Die internationale Polizeiorganisation Interpol vermeldet am Freitag eine Festnahme in Zusammenhang mit der blutigen Anschlagserie vom 21. April in Sri Lanka. Der 29-Jährige Sri Lanker Ahamed Milhan Hayathu Mohamed, der als Hauptverdächtiger gelte, sei gemeinsam mit vier weiteren Verdächtigen gefasst worden. Den Angaben zufolge erfolgte die Festnahme im Nahen Osten. Die Männer seien nach Sri Lanka überstellt worden.

«Die Festnahme und Auslieferung eines der Hauptverdächtigen der Bombenanschläge in Sri Lanka ist ein wichtiger Schritt in der laufenden Untersuchng», erklärte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock in einer Mitteilung.

Kirchen und Luxushotels getroffen

Bei der Anschlagsserie in mehreren Ortschaften des Landes waren am Ostersonntag über 250 Menschen getötet und fast 500 weitere verletzt worden. Anfänglich war von über 300 Toten die Rede. Insgesamt neun Selbstmordattentäter schlugen unter anderem in drei christlichen Kirchen und drei Luxushotels zu. 

Die Attentäter gehörten nach Angaben der Regierung einer einheimischen Islamistengruppe an, die der Hassprediger Mohammed Zaharan gegründet hatte. Er sprengte sich in einem der Hotels in die Luft. Die Regierung geht davon aus, dass die Gruppe Unterstützung aus dem Ausland hatte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich. Indische Geheimdienste hatten Sri Lanka vorab über Anschlagspläne von Zaharans Gruppe gewarnt

Gewalt zwischen Volksgruppen

Nach den Anschlägen war es in Sri Lanka zu Unruhen gekommen; mindestens ein Mann kam dabei ums Leben. Die überwiegend buddhistischen Singhalesen stellen die Mehrheit der Bevölkerung in dem Inselstaat. Es hatte bereits seit einiger Zeit Spannungen und Gewalt zwischen Singhalesen und der muslimischen Minderheit gegeben. Die Muslime machen rund zehn Prozent der knapp 21 Millionen Sri Lanker aus.

Interpol hatte bereits kurz nach den Anschlägen ein Expertenteam nach Sri Lanka entsand. Dieses sollte auf Ersuchen der sri-lankischen Behörden die Ermittlungen unterstützen. Es bestand aus Spezialisten mit Expertise in den Bereichen Tatortuntersuchung, Sprengstoff, Terrorismusbekämpfung und Opferidentifizierung.

Eindrücke zu den Anschlägen von Sri Lanka

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