Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen. Im Bild die Spanische Treppe und der barocke Brunnen «Fontana della Barcaccia», beides beliebte Touristenattraktionen in Rom.
Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigte am Sonntag die Lockerungen für die Bevölkerung an.
Italien lockert Corona-Beschränkungen
Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen. Im Bild die Spanische Treppe und der barocke Brunnen «Fontana della Barcaccia», beides beliebte Touristenattraktionen in Rom.
Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigte am Sonntag die Lockerungen für die Bevölkerung an.
Die italienische Regierung hat am Sonntag den Startschuss gegeben für ein schrittweises Ende der strengen Corona-Sperren. Das Land lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Beschränkungen.
Erlaubt werden den Bürgern zum Beispiel wieder mehr Sport im Freien und mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Sonntagabend in Rom bei der Vorstellung eines Gesamtplans zur allmählichen Öffnung des Landes an. Auch die Wirtschaft solle in mehreren Etappen starten.
Die Regierung in Rom hatte die besonders strikten Ausgangsverbote für die Bürger am 10. März verhängt. Ausserdem stehen grosse Teile der Wirtschaft in dem EU-Land still.
Der Regierungschef sagte am Sonntag, dass im Mai Bewegungen innerhalb der eigenen Region unter Einhaltung von bestimmten Regeln möglich sein sollen. Fahrten in andere Regionen blieben zunächst weitgehend untersagt. Conte mahnte die Bürger, dass der Kampf gegen das Virus noch lange nicht geschafft sei. «Wir werden auch in den nächsten Monaten noch auf eine harte Probe gestellt», sagte er.
Italien registrierte seit Februar mehr als 26'600 Corona-Tote. Insgesamt zählte der Zivilschutz fast 200'000 Menschen, die sich offiziell mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert hatten. Experten gehen zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Nach Wochen des steilen Anstiegs der Zahlen gab es jetzt über eine längere Phase viele positive Signale. Die Lage in den lange überfüllten Krankenhäusern entspannt sich.
«Wir können den Lockdown nicht weiter verlängern. Uns drohen ansonsten zu heftige Schäden im sozialen und wirtschaftlichen Bereich», hatte Conte bereits zuvor im Interview der Zeitung «La Repubblica» gesagt. Und er hatte bekanntgegeben, dass die 60 Millionen Bürger vom 4. Mai an nicht gleich ihre volle Bewegungsfreiheit zurückerhalten würden. Italiens Schulen bleiben bis zu den Sommerferien geschlossen, wie der Regierungschef sagte. Sie öffnen erst im September wieder.
Schon in der kommenden Woche sollen erste Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe, die für den Export produzieren, wieder loslegen dürfen, hiess es. Voraussetzung sei jedoch, dass sie ihre Beschäftigten vor Ansteckung schützen könnten.
Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bekommen, hat das EU-Land schon mehrere grosse Milliarden-Pakete teils auf den Weg gebracht und teils in Vorbereitung. Die Regierung kündigte vergangenen Freitag an, sie plane eine zusätzliche Neuverschuldung von 55 Milliarden Euro. Damit werde sich das Haushaltsdefizit 2020 auf insgesamt auf 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen.
In ganz Italien dürfen die Menschen bisher ihr Haus nur selten verlassen. Längere Wege sind nur für Einkäufe erlaubt oder wenn man unbedingt zur Arbeit oder zum Arzt muss. Jeder muss auf einem Formular, das man ausdrucken kann, den Grund für seinen Ausgang erklären. Andernfalls drohen Geldstrafen. Viele machen Homeoffice. Schulen, Universitäten und Kindergärten sind ebenfalls zu.
Zudem sind die meisten Geschäfte dicht. Nur Lebensmittelläden und andere Geschäfte für den aktuellen Bedarf haben offen.
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