Corona-Übersicht Luzern beschliesst weitere Massnahmen – Auch Kanton Bern steuert nach

Agenturen/red

11.12.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 5136 Coronavirus-Ansteckungen bei 33‘861 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. In den vergangenen zwei Wochen wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 621,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Angesichts der weiter hohen Zahlen – die Spitäler befinden sich laut Gesundheitsminister Alain Berset «wirklich am Limit» – informierte der Bundesrat am Nachmittag über neue Beschlüsse, die ab Samstag in Kraft treten. Von 19 bis 6 Uhr gilt eine Sperrstunde für Gastro-Betriebe und Läden, Sonntagsverkäufe sind verboten. Kantone mit einer günstigen Entwicklung können erst ab 23 Uhr schliessen – unter anderem machen die Westschweizer Kanton Waadt Neuenburg, Genf, Freiburg und Jura von dieser Sonderregel Gebrauch.

Öffentliche Veranstaltungen sind verboten, Ausnahmen gelten für religiöse Feiern, Beerdigungen und politische Versammlungen. Freizeit-Sport und nicht-professionelle Kulturanlässe dürfen nur noch in Gruppen von höchstens 5 Personen stattfinden. Im Gegenzug will der Bund mehr Geld für Härtefälle bereitstellen: total 2,5 Milliarden Franken statt wie bisher eine Milliarde. Auf eine Homeoffice-Pflicht verzichtet der Bund derweil.

Massentests in Graubünden, Negativrekord in Deutschland

4249 Personen haben sich am Freitag bei den Flächentests im südlichen Graubünden testen lassen. 38 von ihnen oder knapp ein Prozent erhielten am ersten Tag ein positives Ergebnis. Für die schweizweit ersten Flächentests gingen bisher 11'325 Anmeldungen ein. Der erste Testtag sei weitgehend reibungslos verlaufen, teilten die Bündner Behörden am Freitag mit. Der Kanton Waadt hat die Strafanstalten von Orbe wegen mehrerer Coronavirus-Fälle unter den Häftlingen sowie bei Mitarbeitenden unter Quarantäne gestellt. Die Massnahme gilt bis am 22. Dezember.

In Deutschland stieg die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle auf einen neuen Höchststand. Die Gesundheitsämter übermittelten dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 29'875 Neuinfektionen, 598 Menschen starben innerhalb eines Tages an Covid-19. Ernst bleibt die Lage auch in den USA, wo innert 24 Stunden mehr als 224’000 Fälle und knapp 3000 Tote verzeichnet wurden.

Die neuen Massnahmen des Bundes:

  • Von 19 bis 6 Uhr gilt eine Sperrstunde für Gastro-Betriebe und Läden, Sonntagsverkäufe sind verboten. Kantone mit einer günstigen Entwicklung können erst ab 23 Uhr schliessen.
  • Öffentliche Veranstaltungen sind verboten, Ausnahmen gelten für religiöse Feiern, Beerdigungen und politische Versammlungen.
  • Freizeit-Sport und nicht-professionelle Kulturanlässe dürfen nur noch in Gruppen von höchstens 5 Personen stattfinden.
  • Im Gegenzug will der Bund mehr Geld für Härtefälle bereitstellen: total 2,5 Milliarden Franken statt wie bisher eine Milliarde.
  • Zahlreiche Kantone, unter anderem das Wallis, Freiburg, Luzern und Bern, haben den Handlungsspielraum genutzt und einige Bundesratsbeschlüsse angepasst.

21.53 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker

21.45 Uhr: Weihnachtskrippe mit Coronavirus

Aussergewöhnliche Jahre erfordern aussergewöhnliche Weihnachtskrippen – das hat sich zumindest die katholische Gemeinde im deutschen Renningen gedacht. Anders als sonst gibt es dieses Mal neben Maria, Josef und dem Christuskind nämlich noch einen anderen Star: das Coronavirus selbst.

21.29 Uhr: WHO mahnt zu Vorsicht an Weihnachten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zur Vorsicht an Weihnachten in der Corona-Krise aufgerufen. «Die Festtage sind eine Zeit der Entspannung und des Feierns, aber das Feiern kann sehr schnell in Traurigkeit umschlagen, wenn wir nicht die richtigen Vorsichtsmassnahmen treffen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz in Genf am Freitag.

«Wenn Sie in einem Gebiet mit hoher Übertragungsrate leben, treffen Sie bitte alle Vorkehrungen, um sich und andere zu schützen», appellierte Tedros an die Menschen. «Das könnte das beste Geschenk sein, das Sie machen können - das Geschenk der Gesundheit.» In den vergangenen sechs Wochen sei die Zahl der Corona-Todesfälle weltweit um 60 Prozent angestiegen, erklärte Tedros.

WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove zufolge waren dabei einige Regionen stärker betroffen als andere. In Europa stieg die Zahl der wöchentlichen Todesfälle demnach in den vergangenen sechs Wochen um fast 100 Prozent, in Amerika um 54 Prozent und in Afrika um 50 Prozent. «Das Virus ist immer noch im Umlauf. Der Grossteil der Welt bleibt gefährdet», sagte sie.

21.14 Uhr: Weisses Haus drängt FDA zu Impfstoff-Zulassung

Der Stabschef des Weissen Hauses, Mark Meadows, hat den Chef der Arzneibehörde FDA, Stephen Hahn, zu einer Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer noch am (heutigen) Freitag (Ortszeit) gedrängt. Meadows habe mit Hahn telefoniert, berichtete eine Person, die davon Kenntnis hatte. Hahn habe signalisiert, er werde Mitarbeiter anweisen, dies zu tun.

Am Vortag hatte ein Beratungsgremium der FDA empfohlen, den Impfstoff zuzulassen. Die FDA muss das Mittel noch abnicken, bevor es in den USA der Bevölkerung verabreicht werden darf.

Die Arzneibehörde der EU hat in Aussicht gestellt, bis Jahresende über eine Zulassung des von dem deutschen Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer entwickelten Impfstoffs zu entscheiden.

In den USA fordert das Weisse Haus von der Arzneimittelbehörde FDA eine schnelle Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer. (Symbolbild)
In den USA fordert das Weisse Haus von der Arzneimittelbehörde FDA eine schnelle Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer. (Symbolbild)
Bild: Keystone/APA/BioNTech SE/BioNTech SE

21.01 Uhr: Beratungen über Lockdown in Deutschland

In Deutschland wollen Bund und Länder am Sonntagvormittag über weitere Massnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10.00 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Über den genauen Zeitpunkt gab es lange Unklarheit. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen.

Die von den Gesundheitsämtern übermittelten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden waren von Donnerstag auf Freitag um über 6000 auf insgesamt 29'875 hochgeschnellt. 598 Todesfälle wurden übermittelt. Beides war jeweils ein neuer Höchstwert.

20.47 Uhr: Skigebiete in Katalonien öffnen ab Montag

Die Skigebiete in der spanischen Region Katalonien nehmen nächste Woche den Betrieb auf. «Die katalanischen Skigebiete haben in Absprache mit der Regionalregierung beschlossen, die Skisaison am Montag zu eröffnen», teilte der Branchenverband Acem am Freitag mit. Demnach soll der Verkauf von Skipässen limitiert werden, um grosse Menschenansammlungen zu vermeiden.

Theoretisch ist das Betreten der Skigebiete nur für die Einwohner Kataloniens möglich, da die Anreise aus anderen Landesteilen wegen der Corona-Beschränkungen nicht erlaubt ist. Doch Kontrollen finden nur sporadisch statt. Grosse katalanische Skiorte wie Baqueira-Beret und Masella könnten auch Skifahrer aus dem benachbarten Frankreich anlocken. Die Regierung in Paris will die Skilifte im Land erst Anfang Januar wieder öffnen.

In der EU gibt es unterschiedliche Regelungen zum Skifahren über Weihnachten und Neujahr. Deutschland konnte sich mit dem Vorschlag, Skifahren bis Ende Januar in der EU zu verbieten, nicht durchsetzen. Trotz Protesten der Liftbetreiber will Bayern als das Bundesland mit den grössten Skigebieten in Deutschland Skifahren vorerst nicht zulassen. Mit der Verlängerung des Teil-Lockdowns dürfte dies bis mindestens zum 10. Januar der Fall sein.

20.21 Uhr: Restaurant-Innenräume in New York schliessen

Die Innenräume von Restaurants, Cafés und Bars in der Millionenmetropole New York müssen in der Coronavirus-Pandemie auf Anordnung von Gouverneur Andrew Cuomo wieder schliessen. «Die Zahl der Krankenhauseinweisungen hat sich nicht stabilisiert und zusammen mit der steigenden Infektionsrate und der Bevölkerungsdichte in New York bedeutet das, dass die Bewirtung in Innenräumen ein zu hohes Risiko ist», teilte Cuomo am Freitag mit.

Ab Montag müssten deswegen die Innenräume, die seit dem Sommer mit Einschränkungen wieder geöffnet werden durften, erneut schliessen. Die Bewirtung unter freiem Himmel sowie per Lieferung oder Abholen bleibe aber erlaubt.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat die erneute Schliessung von Restaurant-Innenbereichen bekanntgegeben. (Archivbild)
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat die erneute Schliessung von Restaurant-Innenbereichen bekanntgegeben. (Archivbild)
Bild: Keystone

Anfang der Woche hatte Cuomo bereits vor einem solchen Schritt gewarnt, wenn sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen nicht stabilisiere. Gastronomiebetreiber hatten protestiert, dass sie dann über die kalten Wintermonate hinweg nicht ausreichend Umsatz machen könnten. New York war im Frühjahr ein Epizentrum der Pandemie. Über den Sommer stabilisierte sich das Infektionsgeschehen, zog zuletzt aber wieder an.

20.08 Uhr: Neue Studie zu Corona-Medikamenten

Eine Behandlung mit zwei bestimmten Medikamenten hat Corona-Infizierten mit einem Bedarf an Sauerstoffversorgung laut einer Studie Linderung verschafft. Patientinnen und Patienten, die zusätzlich zu dem antiviralen Medikament Remdesivir auch das Arzneimittel Baricitinib erhielten, waren acht Tage kürzer erkrankt als diejenigen, die Remdesivir und ein Placebo erhielten. Ihre Krankheitsdauer betrug im Mittel (Median) 10 statt 18 Tage. Die Ergebnisse erschienen am Freitag im «New England Journal of Medicine».

Erste Ergebnisse der Studie, die im September veröffentlicht wurden, hatten darauf hingedeutet, dass die Kombinationstherapie die Krankheitsdauer der so Behandelten im Krankenhaus um einen Tag verkürzt. Die neuen Details deuten darauf hin, dass die Wirkung besonders ausgeprägt ist bei Erkrankten, die mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden oder andere Atemunterstützung erhalten, ohne an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu sein.

An der Studie, die von der US-Regierung finanziell unterstützt wurde, waren mehr als 1000 Corona-Patientinnen und -Patienten beteiligt. Etwa die Hälfte von ihnen erhielt Remdesivir und Baricitinib, die anderen erhielten Remdesivir und ein Placebo.

19.51 Uhr: Schneeleopard steckt sich mit Corona an

Das Coronavirus macht auch vor Raubtieren nicht halt. In einem Zoo in Louisville im US-Staat Kentucky sei ein Schneeleopard positiv auf den Erreger getestet worden, teilte der Labordienst für Tiergesundheit am Freitag mit. Es sei der erste Fall dieser Art in den USA. Die Proben seien genommen worden, nachdem das Tier und zwei Artgenossen Symptome einer Atemwegserkrankung gezeigt hätten. Die Testergebnisse der anderen beiden Schneeleoparden stünden noch aus.

Der Zoo erklärte, die Raubkatzen zeigten nur leichte Symptome. Man gehe davon aus, dass sie sich vollständig erholen. Die Gefahr, dass sie das Virus auf Menschen übertragen, sei gering. Ihr Gehege werde fürs Publikum geschlossen, der restliche Zoo bleibe dagegen geöffnet. Vermutlich habe ein Pfleger die Schneeleoparden angesteckt, der selbst keine typischen Anzeichen der Krankheit gehabt habe. Bei anderen Zootieren seien keine Symptome beobachtet worden.

Ein Schneeleopard im US-Bundesstaat Kentucky ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. (Symbolbild)
Ein Schneeleopard im US-Bundesstaat Kentucky ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Anthony Anex

19.31 Uhr: Weitere Kantone steuern nach

Mit dem Wallis und Freiburg nehmen sich weitere Kantone die Freiheit, die neuen Bestimmungen des Bundesrates im Rahmen der Möglichkeiten anzupassen. Das Wallis teilte in einer Medienmitteilung mit, ab Montag Restaurants Öffnungszeiten bis 22 Uhr zu gewähren. Gleiches gelte vorerst für Kultur-, Sport-, Unterhaltungs- und Freizeiteinrichtungen – sogar am Sonntag.

Der Kanton Freiburg reizt den Handlungsspielraum nach den Bundesratsbeschlüssen noch etwas mehr aus. Hier dürfen Restaurant bis 23 Uhr für ihre Gäste öffnen. Vonseiten des Regierungsrates hiess es in einer Mitteilung, man heisse gut, dass «je nach lokaler Situation differenzierte Massnahmen ergriffen werden können».

Ebenfalls auf eine Öffnungszeit von Restaurants sprachen sich die Westschweizer Kantone Waadt, Neuenburg, Genf und Jura aus, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitagabend heisst. Gemäss Bundesrat können Kantone mit einer günstigen epidemiologischen Entwicklung insbesondere die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants verlängern.

19.12 Uhr: Guterres fordert Reform des UN-Sicherheitsrats

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich vor dem Hintergrund der Coronakrise für eine Reform des UN-Sicherheitsrates ausgesprochen. «Leider haben die Regierungen keine gemeinsame Antwort auf diese globale Bedrohung gefunden», sagte er am Freitag bei einer Online-Veranstaltung des Nobelkomitees in Oslo. «Die Reaktion war ungeordnet und chaotisch.» Guterres forderte eine Stärkung des Multilateralismus und mehr Einfluss für Schwellenländer.

Notwendig seien Reformen der Zusammensetzung und der Stimmrechte des UN-Sicherheitsrats, um «die Ungleichheiten» in den internationalen Beziehungen zu korrigieren. Viele afrikanische Staaten hätten bei der Gründung des UN-Sicherheitsrats vor fast 75 Jahren «noch nicht einmal als unabhängige Staaten existiert», sagte Guterres. «Sie verdienen ihren rechtmässigen Platz am Tisch der Welt. Generell müssen die Entwicklungsländer eine viel stärkere Stimme bei globalen Entscheidungen haben.»

UN-Generalsekretär António Guterres sprach bezeichnete den globalen Kampf gegen die Coronakrise als «ungeordnet» und «chaotisch».
UN-Generalsekretär António Guterres sprach bezeichnete den globalen Kampf gegen die Coronakrise als «ungeordnet» und «chaotisch».
Bild: Mark Garten/UN/dpa

Der UN-Sicherheitsrat hat 15 Mitglieder: Neben den fünf ständigen Mitgliedern USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien, die ein Veto-Recht haben, werden zehn weitere Staaten von der UN-Vollversammlung jeweils für zwei Jahre in das Gremium gewählt. Deutschland ist seit Anfang 2019 im Sicherheitsrat vertreten und scheidet zum Jahreswechsel aus dem Gremium aus.

18.47 Uhr: Kanton Bern verschärft Bundesmassnahmen punktuell

Die Berner Kantonsregierung begrüsst die Einführung zusätzlicher und strengerer Corona-Schutzmassnahmen. Der Regierungsrat verschärft diese Regelungen punktuell sogar noch. Neben der vom Bundesrat definierten Sperrstunde von 19 Uhr für Gastronomiebetriebe bleibt im Kanton Bern eine Obergrenze von maximal 50 Besucherinnen und Besuchern pro Restaurant bestehen, wie der Regierungsrat am Freitagabend mitteilte.

Zudem müssen Bars und Clubs im Kanton Bern geschlossen bleiben. Auch die Regelung für die Märkte bleibt bestehen. Das heisst, dass das Konsumieren von Speisen und Getränken im Umfeld von Märkten weiterhin verboten bleibt.

Der Bundesrat hat am Freitag für Kantone mit besseren Corona-Werten ein Hintertürchen offen gelassen, damit deren Gastronomiebetriebe bis 23 Uhr offen bleiben können. Der Kanton Bern erfüllt diese Vorgaben derzeit nicht und kann nicht von der Lockerung profitieren.

Museen im Kanton Bern können aufatmen. Dank Bundesregelung können sie ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Museen im Kanton Bern können aufatmen. Dank Bundesregelung können sie ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Bild: Keystone

Andere Bereiche können hingegen dank Bundeslösung aufatmen. Die Museen beispielsweise können wieder öffnen. «Endlich wieder Kunst» heisst es in einer Medienmitteilung des Kunstmuseums Bern und des Zentrums Paul Klee vom Freitagabend. Die beiden Institutionen wollen am 15. Dezember den Betrieb wieder aufnehmen.

Diese über die Bundesverordnung hinausgehenden Massnahmen im Kanton Bern gelten bis zum 22. Januar 2021. Die anderen der bis zum 14. Dezember 2020 befristeten Massnahmen des Kantons Bern werden mit Inkrafttreten der neuen Bundesregelung morgen Samstag aufgehoben.

18.43 Uhr: Moskau will Corona-Impfungen ausweiten

Moskauer Behörden haben eine Ausweitung ihrer Impfungen gegen das Coronavirus angekündigt. Der Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, eine neue Lieferung des russischen Impfstoffs Sputnik V werde bald eintreffen, was es der Stadtverwaltung ermöglichen werde, ab der nächsten Woche auch Beschäftigte des Einzelhandels und des Dienstleistungssektors zu impfen.

Am vergangenen Wochenende hatte Moskau 70 Impfeinrichtungen eröffnet, um anzufangen, Tausenden Ärztinnen und Ärzten, Lehrerinnen und Lehrern sowie Beschäftigten der Stadtverwaltung das Mittel zu verabreichen. Russland hat bereits fast 2,6 Millionen Corona-Fälle bestätigt.

18.20 Uhr: Gefängnisse in der Waadt in Quarantäne

Der Kanton Waadt hat die Strafanstalten von Orbe wegen mehrerer Coronavirus-Fälle unter den Häftlingen sowie bei Mitarbeitenden unter Quarantäne gestellt. Die Massnahme gilt bis am 22. Dezember.

Seit November seien in den Strafanstalten der Plaine de l'Orbe, darunter das Bochuz-Gefängnis, trotz der zahlreich getroffenen Gesundheitsschutzmassnahmen mehrere Fälle von Mitarbeitern und Häftlingen registriert worden, die Covid-19-positiv gewesen seien, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Waadt vom Freitag.

Die Leitung des Gefängnisdienstes ergreift deshalb per sofort eine Reihe neuer Massnahmen, um die Ausbreitung des Virus in den Gefängnis-Einrichtungen einzudämmen und ein zufriedenstellendes Gesundheits- und Sicherheitsniveau für die Weihnachtsferien zu gewährleisten. Gleichzeitig mit der Quarantäne sollen in regelmässigen Abständen alle Mitarbeitenden getestet werden.

Der Kanton Waadt hat den Gefängniskomplex Orbe wegen Coronafällen unter Quarantäne gestellt.
Der Kanton Waadt hat den Gefängniskomplex Orbe wegen Coronafällen unter Quarantäne gestellt.
Bild: Keystone/Valentin Flauraud

Alle nicht wesentlichen Workshops und Aktivitäten werden bis am 22. Dezember eingestellt. Die Häftlinge bleiben den ganzen Tag in der Zelle, mit Ausnahme des Spaziergangs und der Dusche. Normale Besuche werden ausgesetzt, den inhaftierten Personen werden im Gegenzug Besuchsräume mit der Möglichkeit einer Videokonferenz angeboten.

18.01 Uhr: Luzern beschliesst zusätzliche Massnahmen

Dem Luzerner Regierungsrat gehen die am Freitag vom Bundesrat verfügten Massnahmen gegen die Coronapandemie nicht weit genug. Er hat angesichts der hohen Fallzahlen im Kanton zusätzliche Massnahmen beschlossen, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Die Verschärfungen würden am Samstag um 19 Uhr in Kraft treten und vorerst bis am 22. Januar gelten, hiess es in der Mitteilung. Betroffen seien namentlich Freizeit- und Sporteinrichtungen, der öffentliche Verkehr oder das Home Office. Anpassungen gebe es auch in den Schutzkonzepten der Schulen.

Museen, Galerien, Theater und Kinos werden gemäss den jüngsten Verschärfungen geschlossen, genauso Casinos oder Bowling- und Billardzentren. Sporthallen – egal ob zum Reiten, Tennisspielen, Eislaufen, Schwimmen oder Klettern – dürfen nicht mehr benutzt werden, genauso wenig Fitnesszentren oder Tanzstudios.

Kinos im Kanton Luzern müssen wegen der steigenden Coronafallzahlen schliessen. (Symbolbild)
Kinos im Kanton Luzern müssen wegen der steigenden Coronafallzahlen schliessen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Vom Verbot ausgenommen sind nur die Schulen, die ihre Sportanlagen weiterhin nutzen können. Auch Leistungssportler, die einem Nationalteam angehören oder Profisportler, dürfen trainieren. Offen bleiben hotelinterne Wellnesseinrichtungen für Hotelgäste.

Bibliotheken dürfen nur noch zur Ausleihe von Büchern betreten werden, die Leseräume werden zugesperrt. Gleiches gilt für Jugendtreffs. Die Prostitution wird untersagt: Neu sind nicht nur Sexbetriebe geschlossen, sondern auch die Prostitution auf der Strasse und in privaten Räumen wird verboten. Nachtbusse dürfen nicht mehr verkehren.

Der Luzerner Regierungsrat nimmt zudem die Patrons in die Pflicht. Sie hätten dafür zu sorgen, dass die Angestellten ihre Arbeitsverpflichtungen so weit als möglich von zu Hause aus erfüllen könnten, heisst es in der Covid-19-Verordnung.

Trotz der neuen, strengeren Massnahmen in Luzern soll der Präsenzunterricht in Schulen weiter stattfinden. (Symbolbild)
Trotz der neuen, strengeren Massnahmen in Luzern soll der Präsenzunterricht in Schulen weiter stattfinden. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Samuel Golay

An den Schulen gibt es ebenfalls zusätzliche Einschränkungen. Diese betreffen vor allem Schulanlässe sowie den Sport-, Musik- und Hauswirtschaftsunterricht. Ziel sei es, unkontrollierte Kontakte an den Schulen auf ein Minimum zu beschränken, hiess es. Der Präsenzunterricht solle grundsätzlich beibehalten werden.

Der Luzerner Regierungsrat begründete sein verschärftes Regime mit der Pandemielage im Kanton. Seit dem 1. November seien über hundert Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Jeden Tag steckten sich rund 200 Personen mit dem Virus an. Die Spitäler seien in der ganzen Zentralschweiz stark ausgelastet.

Die vom Bund und den Kantonen erlassenen Massnahmen hätten das Ziel, die Infektionszahlen rasch und deutlich zu senken, teilte der Luzerner Regierungsrat mit. Es gehe darum, dass das Leben bald wieder normalisiert werden könne.

17.50 Uhr: Knapp ein Prozent positive Resultate bei Flächentests in Südbünden

4249 Personen haben sich am Freitag bei den Flächentests im südlichen Graubünden testen lassen. 38 von ihnen oder knapp ein Prozent erhielten am ersten Tag ein positives Ergebnis.

Für die schweizweit ersten Flächentests gingen bisher 11'325 Anmeldungen ein. Der erste Testtag sei weitgehend reibungslos verlaufen, teilten die Bündner Behörden am Freitag mit. Vereinzelt sei es bei der Übermittlung von Testresultaten zu Verzögerungen gekommen. Getestet wurde am Freitag in 9 von 19 Südbündner Gemeinden.

Bei den Flächentests, die noch bis Sonntag dauern, stehen 60 Ärztinnen und Ärzte im Einsatz. Das gesamte medizinische und administrative Personal umfasst knapp 800 Personen.

17.15 Uhr: Gastrobranche erzürnt über neuen Bundesrats-Entscheid

16.50 Uhr: Warum ist die Cola positiv? – Der Faktencheck zum Corona-Eklat im Wiener Parlament

Mit einem Experiment im österreichischen Parlament hat FPÖ-Politiker Michael Schnedlitz die vermeintliche Sinnlosigkeit von Corona-Schnelltests angeprangert. Die Aussagekraft seines Versuchs für die Test-Qualität: null. Im Netz allerdings wird das Cola-Video munter als Beweis für die Unzuverlässigkeit geteilt.

Schnedlitz' Behauptung: Cola verursacht ein positives Ergebnis bei einem Corona-Schnelltest.

Einordnung der Behauptung: Das geschieht wegen der Säure in der Cola, nicht wegen des Coronavirus. Die Eiweisse auf dem Teststreifen werden zersetzt.

Die Fakten: Wie PCR-Tests werden auch Corona-Schnelltests angewendet, um eine Infektion mit Sars-CoV-2 nachzuweisen. Diese suchen nicht nach Erbmaterial des Erregers, sondern nach Eiweissen, die charakteristisch für das Virus sind. Das abgestrichene Material wird auf den Test aufgebracht, nach 15 bis 30 Minuten steht in der Regel das Ergebnis fest.

FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz nutzte einen solchen Schnelltest, um eine Cola zu untersuchen. Dafür trug er etwas davon auf den Teststreifen auf – und tatsächlich verfärbte sich dieser, wie in Videos aus der Parlamentsdebatte vom Donnerstag zu sehen ist.

Woran das liegt? Cola hat einen niedrigen pH-Wert, ist also sauer. Die Säure könne die Eiweisse auf dem Teststreifen zersetzen, an denen eigentlich die Eiweisse des Virus andocken sollen, erklärt der Leiter des Bereichs für patientennahe Diagnostik bei Siemens Healthineers, Christoph Pedain. Kurzum: Schnedlitz weist also lediglich nach, dass die Eiweisse am Teststreifen zerstört sind.

«Durch das Zersetzen entstehen viele Bindungsstellen für die Farbpartikel im Test, und die Streifen werden sichtbar», so Pedain. Für die Test-Praxis bei Menschen habe das allerdings keine Relevanz, «solange man keinen Patienten hat, der sich vorher mit Cola die Nase gespült hat.» Der Experte weist zudem darauf hin, dass man so auch bei einem Schwangerschaftstest ein quasi positives Ergebnis erzeugen könne – ohne schwanger zu sein.

16.35 Uhr: Der Eiffelturm bleibt vorerst geschlossen

Wegen der Covid-19-Pandemie ist die Wiedereröffnung des Eiffelturms vorerst abgesagt worden. «Nach Ankündigungen der Regierung verschiebt der Eiffelturm seine Wiedereröffnung bis auf Weiteres», hiess es am Freitag auf dem offiziellen Twitter-Account der berühmten Pariser Sehenswürdigkeit.

Eigentlich sollte der mehr als 130 Jahre alte Turm am 16. Dezember wieder für Besucher öffnen. Er ist seit Ende Oktober mit Beginn der neuen Ausgangsbeschränkungen in Frankreich geschlossen.

Wer ein Ticket für die Zeit zwischen dem 16. Dezember und dem 6. Januar gebucht habe, bekomme eine kostenlose Erstattung, so der Betreiber des Turms. Die französische Regierung hatte am Donnerstag bei den Corona-Lockerungen auf die Bremse getreten. Museen, Kinos und Theater müssen nun bis Januar geschlossen bleiben – drei Wochen länger als in Aussicht gestellt.

16.15 Uhr: Zürcher Bars fürchten um ihre Existenz

Die Bar & Club Kommission Zürich (BCK), das Sprachrohr der Branche in der Stadt, kritisiert die vom Bundesrat auf 19 Uhr vorverlegte Sperrstunde. Bars würde damit jegliche wirtschaftliche Grundlage entzogen.

Die Politik verpasse es, eine klare Ansage zu machen, Barbetriebe zu schliessen und sie dafür wie in Deutschland zu entschädigen, monierte die BCK am Freitag in einer Reaktion auf die neuen Massnahmen des Bundesrates im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Wieso der Bund nicht konsequent sei und Barbetriebe schliesse, stelle für die BCK ein Rätsel dar. Eine Schliessung wäre nicht nur aufgrund der epidemiologischen Lage die beste aller Lösungen, sind die Barbetreiber überzeugt, sondern würde in der aktuellen Situation die betriebliche Wirtschaftssicherung erleichtern.

Nur bei einer amtlich verordneten Schliessung sei ein Härtefall gegeben, argumentieren sie. Nur dann dann liessen sich Verhandlungen mit Vermietern über eine Mietzinsreduktion führen oder Versicherungsdeckungen beanspruchen.

Die Branche habe zwar Verständnis dafür, dass der Bund aufgrund der wieder steigenden Corona-Ansteckungszahlen reagieren müsse, schrieb die BCK in der Mitteilung. Das «Hickhack zwischen dem Bund und den Kantonen» löse aber zunehmend Befremden aus. Hier werde ein politischer Machtkampf auf dem Rücken der Unternehmen ausgetragen.

15.41 Uhr: Gesundheitsdirektoren rufen zu Effort auf

Es brauche vor den Festtagen wieder eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Kantonen und der Bevölkerung. Das mahnt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) in einer Mitteilung von Freitag an. Das Zusammenspiel zwischen Bund und Kantonen habe in den letzten Tagen nicht optimal funktioniert.

Dass das Vorgehen des Bundesrates gerade in der Westschweiz – wo die Fallzahlen dank grossen Efforts gesenkt werden konnte – teilweise auf Unmut gestossen sei, sei nachvollziehbar. Klar sei aber auch, dass die Fallzahlen in der ganzen Schweiz zu hoch seien, so die Gesundheitsdirektoren. 

Dass der Bundesrat nun weniger stark betroffenen Kantonen die Möglichkeit gibt, die Öffnungszeiten in Gastrobetrieben auszuweiten, kommentierte die GDK nicht weiter. Sie hielt lediglich fest, die Landesregierung habe auf einen der zahlreichen Anpassungseinträge der Kantone reagiert.

15.30 Uhr: Das war's.

Damit ist die Medienkonferenz des Bundesrats beendet. Vielen Dank für das Interesse. 

15.23 Uhr: Berset: Am Abend sollte man zu Hause bleiben

Die Frage taucht auf, wieso die Restaurants nicht ganz geschlossen würden. Und: Sind sie tatsächlich Corona-Hotspots? Das Signal, das man aussenden wolle, sei: Am Abend soll man nun zu Hause bleiben, führt Berset aus. Alles zu schliessen, erscheine dem Bundesrat jedoch nicht notwendig. Die Kantone hätten die Möglichkeit, weiterzugehen. Es gebe jetzt keine Alternative. «Wir müssen es zusammen meistern», sagt Berset zum wiederholten Male. Berset: «Ab dem Moment, wo man beginnt mit den Massnahmen zu spielen, sind wir nicht mehr in der Lage, die Situation zu meistern. Was dann kommt, weiss ich wirklich nicht mehr.»

15.21 Uhr: Hoffen auf eine Trendwende

«Jede Woche ist eine absolut neue Situation in einer Pandemie», erklärt Berset auf eine Frage. Die Stagnation auf sehr hohem Niveau sei so eine neue Situation. Doch «die Zahlen sind nicht am Explodieren». Der Bundesrat hoffe daher, dass die nun erlassenen Massnahmen dazu beitragen, dass eine Zunahme verhindert werden könne. Und er hoffe, dass die Bevölkerung nun auch mitmache.

15.16 Uhr: «Alles zu schliessen, wäre viel einfacher»

Ob er nicht befürchtet, dass diese im Vergleich zum Ausland laschen Massnahmen dazu führen, dass im Januar eine Situation der Unsicherheit entstehen werde, wird Berset gefragt. Es sei ein schmaler Grat, den man zusammen mit den Kantonen beschreite – man versuche, die epidemiologische Situation zu verbessern, ohne das öffentliche Leben komplett einzuschränken. «Alles zu schliessen, wäre viel einfacher. Einfacher als wieder zu öffnen, das weiss ich aus Erfahrung.» Aber so oder so müsse man flexibel bleiben.

Ueli Maure (l.), Simonetta Sommaruga und Alain Berset präsentieren die neuesten Covid-Entscheide des Bundesrats.
Ueli Maure (l.), Simonetta Sommaruga und Alain Berset präsentieren die neuesten Covid-Entscheide des Bundesrats.
Bild: Keystone/Anthony Anex

15.13 Uhr: Kantone überprüfen Schutzkonzepte

Ein Journalist möchte wissen, wie es aussieht in Bezug auf die Überprüfung der Branchen-Schutzkonzepte. Damit hat der Bundesrat direkt nichts zu tun: Die Kontrolle liegt in der Verantwortung der Kantone. Weiter gibt es Statistiken zur Effektivität dieser Konzepte.

15.11 Uhr: Gibt es ein Ziel bei den Fallzahlen?

Mit diesen Massnahmen: Welche Fallzahlen erhoffe man sich für die nächste Woche, will ein Journalist wissen. Man habe einen Zeitplan ursprünglich vorgegeben, aber dann gesehen, dass sich die Zahlen nicht wie erhofft entwickelt hatten. Darum habe man jetzt keine fixen Werte definiert, sondern einfach Massnahmen erlassen und werde dann in zehn Tagen weitersehen.

15.08 Uhr: Keine Homeoffice-Pflicht

Der Bundesrat verzichtet auf eine Homeoffice-Pflicht. Berset antwortet, man sei zur Ansicht gelangt, das eine ausdrückliche Empfehlung hier der richtige Weg sei. Man beobachte die Situation aber. Mehr Sorgen bereite dem Bundesrat aktuell die Zeit über Weihnachten.

15.07 Uhr: Hier dürften Restis erst um 23 Uhr schliessen

Auf eine entsprechende Frage antwortet Patrick Mathys vom BAG. «Aktuell (Stand gestern Donnerstag) wäre das in Genf, Waadt, Freiburg, Neuenburg, Jura, Obwalden, Nidwalden und im Wallis möglich.»

15.06 Uhr: Kinos werden wohl ganz geschlossen

Eine Journalistin hakt nach: Wieso müssen auch Kinos um 19 Uhr schliessen? Sich an der frischen Lust anzustecken, sei weit weniger wahrscheinlich als in geschlossenen Räumen, sagt Berset. Das Ziel des Bundesrates sei es, Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen zu verhindern. Die Kinos werden aufgrund des nebst der Sperrstunde geltenden Veranstaltungsverbots höchstwahrscheinlich ganz geschlossen.

15.05 Uhr: Wie viel Geld entgeht den Wirten?

Warum werden die Sonntagsverkäufe verboten, während Restaurants sonntags offen haben dürfen? Das Ziel der Übung ist es, Kontakte zu reduzieren, so Berset. Ausserdem sei bald Weihnachten, womit sich die Sonntagsverkäufe vorerst erledigt haben dürften. Auf die Frage, wie gross die Ausfälle für die Gastronomie im Dezember sein dürften, antwortet Maurer: Der Branche dürften Umsätze von 600 bis 800 Millionen Franken entgehen.

15.02 Uhr: Treffen sich nun alle zu Hause statt in der Beiz?

Fürchtet der Bundesrat nun nicht, dass sich sämtliche Treffen in den privaten Rahmen verschieben, wenn alle Beizen zu sind? Sommaruga sagt, das habe man in der Romandie in den vergangenen Wochen nicht feststellen können. Der Bundesrat wollte versuchen, bei den Haushalten in der Weihnachtszeit keine unnötigen Einschränkungen zu erlassen. Die Empfehlung sei, sich bei solchen privaten Treffen aber auf zwei Haushalte zu beschränken.

15.01 Uhr: Hilfe in Härtefällen

Die Härtefallhilfe soll schon nächste Woche aufgestockt werden – jedoch können gewisse Kantone erst im Frühjahr Zahlungen ausführen. Könne man das beschleunigen? Maurer sagt, er habe nicht das Gefühl, dass es zu Verzögerungen komme. Aber weil man anders als im Frühling nicht mehr massenweise Hilfe leiste, sondern in Einzelfällen, dauere das Abklären etwas länger. Zudem sei das erweiterte Programm per 1. November gültig – betroffene Betriebe müssten also nicht noch zuwarten. Serge Gaillard von der Eidgenössischen Finanzverwaltung ergänzt, dass die Kantone gut unterwegs seien.

14.57 Uhr: Schuldenabbau ohne Steuererhöhung

Wie will der Bundesrat die Schulden, die durch die Krise entstehen, abbauen? Geht das ohne Steuererhöhung? «Das Ziel ist es, die Schulden ohne Steuererhöhung zurückzubauen. Ich würde an diesem Ziel auch festhalten», sagt Maurer. Man könne das aber noch nicht jetzt entscheiden. «Wir rechnen erst ab 2024 mit einem ausgeglichenen Budget.» Es sei zu früh, um zu entscheiden, wie genau die Schulden abgebaut würden. Zumal laut Maurer noch nicht klar ist, wie hoch der Schuldenberg am Ende wirklich ist. Auch die internationale Entwicklung gelte es zu beachten.

14.55 Uhr: Testkapazitäten und Kompetenzen

Nochmals Sperrstunde: Sind die Testkapazitäten hierbei kein Kriterium? Und: Einzelne Kantone hätten moniert, der Bundesrat könne in der besonderen Lage nur Empfehlungen abgeben – was sagt der Bundesrat dazu? Nein, das stimmt nicht, sagt Berset. Der Bund könne auch in dieser Situation Basismassnahmen vorgeben, doch könnten die Kantone weitergehen. Er verweist hier auf Graubünden, wo derzeit alle Restaurants geschlossen seien. Patrick Mathys vom BAG ergänzt zu den Testkapazitäten, dass aktuell rund 30'000 Tests durchgeführt würden – es gebe aber weit mehr Kapazitäten. Es stellten sich also keine Probleme in diesem Bereich.

14.52 Uhr: Kinos und Theater schliessen um 19 Uhr

Ein Journalist vergewissert sich, wie es um die kulturellen Aktivitäten steht, diese sind auf fünf Personen beschränkt. Und: Was bedeutet das für die Kulturschaffenden? Schliesslich schliessen  auch Theater und Kinos um 19 Uhr. Die Kultur leide sehr unter der aktuellen Situation sagt Berset. Und auch hätten wir alle das Bedürfnis nach solchen Aktivitäten. Er verweist auf mögliche finanzielle Hilfen für die Branche. Diese würden nun intensiv geprüft.

14.49 Uhr: Frage zu Spitälern

Nochmals eine Frage zu den Bedingungen, unter denen eine spätere Sperrstunde möglich ist. Weil dabei auch auf die freien Spitalkapazitäten geachtet wird, bestehe dann nicht das Risiko, dass einzelne Kantone dann nicht mehr ausserkantonale Patientinnen und Patienten aufnehmen? Das glaube er nicht, sagt Berset. Das System funktioniere sehr gut.

14.47 Nichts Konkretes zu möglichen weiteren Massnahmen

Was, wenn die Zahlen bis nächsten Freitag nicht sinken? Was schlägt der Bundesrat den Kantonen dann vor? Berset sagt, der Mechanismus mit den Eskalationsstufen müsse erst noch in die Vernehmlassung. Zu möglichen neuen Regelungen könne man deshalb nichts Konkretes sagen. Berset unterstreicht, dass man durch das System flexibel bleibe.

14.45 Uhr: Ausnahme für Kirchen

Wieso bleiben religiöse Feiern mit bis zu 50 Personen erlaubt? Gerade in dieser Zeit des Jahres sei das wichtig, sagt Berset. Michael Gerber von der Abteilung Recht beim BAG erklärt, dass für solche Veranstaltungen auch immer ein Schutzkonzept gelte, in dem auch der Sicherheitsabstand stimmen müsse. In einer kleinen Kirche könnten so also kaum 50 Personen Platz finden.

14.42 Uhr: Frage zum R-Wert

Den entscheidenden R-Wert, der die Anzahl durchschnittlicher Neuinfektionen anzeigt, kenne man immer erst mit ein paar Tagen Verzögerung. Wieso hat man den R-Wert dann bei 1,0 festgelegt und nicht tiefer, um quasi auf Nummer sicher gehen zu können? Das könne man durchaus diskutieren, sagt Berset: Der R-Wert zeige immer die vergangene Entwicklung an. Jedoch könne man auch die Entwicklung des R-Werts beobachten und abschätzen, ob er mit neuen Massnahmen weiter ansteigen oder sinken werde.

14.38 Uhr: Wann sollen Massnahmen verschärft werden?

Der Bundesrat wolle demnächst einen sogenannten Eskalations-Mechanismus vorstellen: Was kann dazu gesagt werden? Berset sagt, dass die Spitalkapazitäten und das Contact Tracing als Kriterien dafür dienen, wann eine Verschärfung angezeigt ist. Man müsse einen solchen Mechanismus aber in einer Vernehmlassung mit den Kantonen anschauen und später nochmals im Bundesrat diskutieren.

14.37 Uhr: Schwierige Situation für die Romandie

Ein Journalist spricht die Situation in der Romandie an, dort hat in den letzten Wochen ein Mini-Lockdown geherrscht, die Beizen waren ohnehin schon zu und wurden erst kürzlich geöffnet. Berset führt aus, man habe sich intensiv mit der Situation der welschen Kantone auseinandergesetzt. Im Hinblick auf die jetzige Lage habe man jedoch keine andere Wahl, als die Sperrstunde auf 19 Uhr zu verlegen.

14.35 Uhr: Riskantes Signal an die Kantone?

In Kantonen mit restriktiven Massnahmen seien die Fallzahlen gesunken – nun komme man diesen entgegen und erlaube eine Lockerung. Steigt damit nicht das Risiko, dass die Fallzahlen dort gleich wieder ansteigen? Sommaruga erklärt, dass zum einen strenge Vorgaben gelten. Und zum anderen sei es den Kantonen selber überlassen, ob sie die Massnahmen lockern wollen oder nicht. «Man tut wahrscheinlich gut daran, sich das längerfristig zu überlegen, und nicht alle zehn Tage rauf- und runterzugehen.»

14.33 Uhr: Sperrstunden-Ausnahme soll zu mehr Tests führen

Schafft die Möglichkeit, die Sperrstunde nach hinten zu verschieben, nicht einen Anreiz weniger zu testen? Berset verneint. Teste man weniger – also nur die schwer symptomatischen Fälle – erhöhe das automatisch den R-Wert. Dass dieser unter 1 liegt, ist auch ein Kriterium für die Verschiebung der Sperrstunde auf 23 Uhr. Es sei deshalb eher ein Anreiz, mehr Tests durchzuführen, so Berset. 

14.31 Uhr: Von der Entwicklung überrascht?

Man habe immer gewusst, dass der Winter 2020/21 schwierig werde, hatte Berset vorhin gesagt – dennoch wirkte es in den letzten Tagen nicht so, als sei man vorbereitet gewesen. Wie kommt das, will ein Journalist wissen. Man habe den Austausch mit den Kantonen stets wie vorgesehen gepflegt, sagt Berset, und bis vor zehn Tagen hätten sich die Fallzahlen in die gewünschte Richtung entwickelt – doch nun sei das nicht mehr der Fall. Und das sei daher der Zeitpunkt, um zu handeln.

14.28 Uhr: Branchen-Regelung bei Beizen

Es folgt eine Frage zu den Härtefällen. Mit den neuen Regelungen seien – allenfalls mit Ausnahme der Romandie – alle Gastrobetriebe von den Corona-Massnahmen betroffen. Ist hier eine Einzelfallprüfung überhaupt möglich? Maurer stellt in Aussicht, dass es möglicherweise eine Branchen-Lösung gebe. Dies dränge sich gewissermassen auf. Aber: Es gebe Restaurants, die eine viel bessere Sommersaison gehabt hätten als andere. «Eine gewisse Pauschalisierung steht zur Diskussion, ist aber noch keineswegs beschlossen», so Maurer.

14.28 Uhr: Ausnahmefälle

Die nächsten Fragen drehen sich um Ausnahmen von der Sperrstunde. Tankstellen an sich bleiben geöffnet, die Shops müssten aber schliessen. Zudem bestätigt Berset, dass für Weihnachten und Silvester keine Sperrstunde ab 19 Uhr gilt, sondern ab 1 Uhr.

14.25 Uhr: Einige Kantone nicht einverstanden mit Entscheid

Ein Journalist fragt, wie der Bundesrat begründe, dass er sich gegen die Meinung einiger Kantone stelle mit den neuen Massnahmen. Berset antwortet, eine Vernehmlassung habe stattgefunden. Eine klare Mehrheit der Kantone sei ebenfalls der Ansicht, dass die Situation kritisch sei. «Wir sind viel offener als Deutschland», sagt Berset – und die Schweiz habe viel mehr Fälle.

Auch Sommaruga reagiert: Kantone, die bereits strenge Massnahmen ergriffen haben, hätten bereits die Möglichkeit, weniger strikte Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Mit dieser Flexibilität bei der Sperrstunde biete man den Kantonen einen gewissen Spielraum. Die Sperre nach 19 Uhr diene dazu, eine Entschleunigung der Gesellschaft hinzubekommen.

14.21 Uhr: Fragerunde eröffnet

Nun können die Journalistinnen und Journalisten Fragen stellen. Berset wird gefragt, welche Kantone überhaupt von der späteren Sperrstunde Gebrauch machen könnten. Das seien die Kantone der Romandie, erklärt Berset. Er erinnert daran, dass der sogenannte R-Wert unter 1 liegen muss, damit die Sperrstunde nach hinten verschoben werden kann. 

14.17 Uhr: Maurer spricht

Ueli Maurer hat das Wort. Er spricht über die Erhöhung der Mittel für wirtschaftliche Härtefälle. Eine Änderung sieht vor, dass der Betrag von 100 Millionen für Kulturorganisationen neu auch für Kulturschaffende zur Verfügung stehen könne. Zudem bestärkt er die Absicht, den Härtefall-Fonds um 1,5 auf 2,5 Milliarden Franken aufzustocken. Davon würden 750 Millionen im bekannten Rahmen aufgestockt – mit den anderen 750  Millionen wolle man Härtefälle in Bereichen, die sich später noch herausstellen könnten, helfen. Man stehe diesbezüglich mit den Kantonen in Kontakt, so Maurer. 

14.10 Uhr: Skifahren bleibt erlaubt

«Die Stimmung bleibt bedrückt», so Berset. Normalerweise komme man in dieser Jahreszeit mit Freunden und Familie zusammen, doch dieses Jahr gelte es, vorsichtig zu bleiben. Doch dieser Winter werde anspruchsvoll. «Wir müssen das alle zusammen aushalten.» Doch die Krise könne auf die Stimmung drücken. 

Er ergänzt auch, dass die Kantone, welche die Sperrstunde auf 23 Uhr verschieben wollten, eine Reproduktionszahl von weniger als 1 erreichen müssten – sprich: Die Fallzahlen müssen dort also sinken. 

Das Skifahren bleibe erlaubt, so Berset – und er bittet das Ausland darum, diesen Entscheid zu respektieren. 

14.07 Uhr: Spitäler am Limit

Nun hat Gesundheitsminister Berset das Wort. Die Fallzahlen seien wieder im Steigen begriffen, die Lage sei heikel, die Spitäler seien «wirklich am Limit». «Wir wissen, was funktioniert», so Berset – doch gerade mit Blick auf die Festtage gelte es nun, die Lage unter Kontrolle zu behalten. Deshalb müssten nun die sozialen Kontakte weiter reduziert werden. 

14.04 Uhr: Kantone müssen sich absprechen

Als Erstes kommt Sommaruga auf die neue Sperrstunde ab 19 Uhr zu sprechen. Der Bundesrat habe daher beschlossen, jenen Kantonen, die bereits von sich aus gehandelt hätten, entgegenzukommen. Unter bestimmten Voraussetzungen dürften diese die Sperrstunde auf 23 Uhr festlegen. Sie müssten sich aber mit den angrenzenden Kantonen absprechen – und sobald die epidemiologische Lage sich verschlechtere, gelte wieder die Sperrstunde um 19 Uhr. 

Die neuen Massnahmen würden dazu dienen, die Kontakte einzudämmen und somit das Gesundheitswesen vor dem Kollaps zu bewahren, so Sommaruga.

14.03 Uhr: Es muss schnell gehen

«Wir können nicht länger zuwarten», erklärt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zur Begründung, weshalb nun neue Massnahmen ergriffen worden seien. Es müsse schnell gehen – und für die Bevölkerung sei es egal, wer genau diese Schritte einleite. 

14.00 Uhr: Jetzt informiert der Bundesrat

Die Medienkonferenz in Bern ist eröffnet. Der Bundesrat hat bereits per Communiqué über seine neuesten Enstcheide in der Coronavirus-Pandemie informiert. Die folgenden neuen Massnahmen gelten ab morgen Samstag, 12. Dezember, und bleiben vorerst bis zum 22. Januar 2021 in Kraft. Eine Übersicht:

Sperrstunde: Für Restaurants und Bars, Läden und Märkte, Freizeit- und Sportanlagen gilt neu eine Sperrstunde ab 19 Uhr. Mit Ausnahme von Gastrobetrieben bleiben diese Einrichtungen auch am Sonntag geschlossen. Ausnahmen sind nur für die Feiertage vorgesehen: Am 24. Dezember und an Silvester gilt die Sperrstunde ab 1 Uhr. Takeaway-Angebote und Lieferdienste können weiterhin bis um 23 Uhr offen bleiben

Eine Ausnahme ist für Kantone «mit günstiger epidemiologischer Lage» vorgesehen: Dort kann die Sperrstunde auf 23 Uhr verlegt werden.

Veranstaltungen: Öffentliche Veranstaltungen werden verboten. Ausgenommen sind religiöse Feiern, Beerdigungen im Familien- und engen Freundeskreis sowie politische Versammlungen und Kundgebungen.

Sport und Kultur: Sportaktivitäten in der Freizeit sind nur noch in Gruppen bis maximal fünf Personen erlaubt. Kontaktsportarten bleiben gänzlich verboten. Auch im nichtprofessionellen Kulturbereich gilt neu eine Limite von fünf Personen. Sport- und Kulturaktivitäten von Kindern und Jugendlichen vor ihrem 16. Geburtstag bleiben erlaubt, mit Ausnahme von Wettkämpfen. Im Profisport bleiben auch Wettkämpfe möglich, allerdings ohne Publikum. Weiterhin erlaubt sind zudem Proben und Auftritte von professionellen Künstlerinnen und Künstlern oder Ensembles.

Härtefälle: Zugleich will der Bundesrat mehr Mittel bereitstellen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Er schlägt dem Parlament daher vor, den Fonds für Härtefälle von einer auf 2,5 Milliarden Franken aufzustocken.



13.38 Uhr: Testzentrum in Solothurn nimmt Betrieb auf

Das neue Corona-Testzentrum in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn nimmt am Freitagnachmittag den Betrieb auf. Ab 16.00 Uhr sind die ersten Tests möglich.

Künftig ist das Testzentrum von Montag bis Freitag von 12.00 bis 20.00 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Es ist eine Online-Anmeldung erforderlich, wie die Solothurner Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Man kann das Testzentrum zu Fuss oder mit dem Auto erreichen.

In der Regel liegt das Testresultat innert einer Stunde vor. Es wird per SMS übermittelt. Testen lassen können sich im Zentrum Personen mit leichten Symptomen, die seit maximal vier Tagen bestehen, und ohne medizinischen Beratungsbedarf. Ausserdem ist es für Menschen in angeordneter Quarantäne da, und zwar frühestens ab dem fünften Tag nach dem letzten Kontakt mit der infizierten Person.

Nicht ins Testzentrum kommen sollen Risikopatienten, Personen über 65 Jahren, Mitarbeitende im Gesundheitswesen mit Patientenkontakt sowie Kinder unter zwölf Jahren ohne ärztliche Zuweisung, wie die Staatskanzlei weiter schrieb.

13 Uhr: Der Bundesrat informiert ab 14 Uhr

Der Bundesrat wird um 14 Uhr in einer Medienkonferenz über die Pandemie-Lage und die weiteren Massnahmen berichten. Sprechen werden Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Innenminister Alain Berset und Finanzminister Ueli Maurer. «blue News» zeigt die Medienkonferenz hier im Livestream.

5136 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 5136 Coronavirus-Ansteckungen bei 33‘861 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,2 Prozent. 106 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 174 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

In den vergangenen zwei Wochen wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 621,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'019'837 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 373'831 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

15'139 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 5396.

Ein Mann macht am 11. Dezember 2020  einen Schnelltest bei den Covid-19 Flächentests in Zuoz GR.
Ein Mann macht am 11. Dezember 2020  einen Schnelltest bei den Covid-19 Flächentests in Zuoz GR.
Bild: Keystone

11.57 Uhr: Bund startet Anfang 2021 Impulsprogramm

Das Impulsprogramm «Innovationskraft Schweiz» startet Anfang des nächsten Jahres. Der Bundesrat hat am Freitag entschieden, die dazu notwendige Verordnungsänderung auf den 1. Januar in Kraft zu setzen.

Der Bundesrat will sicherstellen, dass die Unternehmen in der Schweiz während der Corona-Pandemie ihre Innovationskraft aufrechterhalten können. Er lancierte deshalb Anfang November ein entsprechendes Impulsprogramm mit erleichterten Förderbedingungen.

Mit dem Impulsprogramm «Innovationskraft Schweiz» sollen KMU und Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten in den Jahren 2021 und 2022 finanziell unterstützt werden. Die Eigenleistung der Unternehmen könne demnach auf 30 respektive 20 Prozent der Projektkosten begrenzt werden. Üblich sind 50 Prozent. Der Cash-Beitrag, der das Unternehmen normalerweise seinen Forschungspartnern leistet, wird im Einzelfall erlassen.

11.45 Uhr: Reine Covid-Tests in Thun nur im Drive-In

Im Spital Thun werden Covid-Tests ab Mittwoch nur noch für Patientinnen und Patienten angeboten, die sich so krank fühlen, dass sie eine Arztkonsultation benötigen. Wer lediglich einen Abstrich braucht, soll ins Drive-In-Corona-Testzentrum.

Die Abstrichstelle des Spitals Thun werde aufgrund der grossen Testkapazitäten im Drive-In nicht mehr in der bisherigen Form benötigt, teilte die Spital STS AG am Freitag mit. Für die Corona-Sprechstunde im Notfallzentrum des Spitals Thun ist neu eine online-Anmeldung erforderlich.

Auch für das Drive-In-Testzentrum ist eine online-Anmeldung nötig. Die Spitalgruppe verweist in der Mitteilung noch auf die beiden weiteren Abstrichstellen in ihrem Versorgungsgebiet: das Medizinische Zentrum Thun am Bahnhof sowie das Spital Zweisimmen. An beiden Orten sind telefonische Anmeldungen zwingend.

In Thun sollen Testwillige für einen Covid-Abstrich ins Drive-In-Testzentrum (Symbolbild)
In Thun sollen Testwillige für einen Covid-Abstrich ins Drive-In-Testzentrum (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.20 Uhr: Frankreich befürchtet Wiederaufflammen 

Frankreichs Gesundheitsbehörden warnen vor einem Wiederaufflammen der Covid-19-Epidemie im Land. Die Entwicklung in der vergangenen Woche erfordere äusserste Wachsamkeit – gerade mit Blick auf die Feiertage, hiess es in einer Mitteilung von Santé Publique am Freitag. Nach vier aufeinanderfolgenden Wochen mit starkem Rückgang verharrten die Indikatoren wie etwa die Zahl der Corona-Neuinfektionen nun auf einem hohen Niveau.

In der 49. Kalenderwoche (30. November bis 6. Dezember) zählten die Behörden 107 Corona-Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner. Bei den Neuinfektionen habe es im Vergleich zur Vorwoche nur einen Rückgang um sechs Prozent gegeben. Im Schnitt wurden 10'000 neue Corona-Fälle pro Tag gemeldet. Auch die Sterblichkeit sei weiterhin sehr hoch. Der Anteil positiver Tests geht allerdings weiter zurück. Die Einhaltung der Präventionsmassnahmen sei aber unerlässlich, warnte die Behörde.

10.53 Uhr: Fast 10'000 Personen wollen sich in Südbünden testen

Im südlichen Graubünden haben am Freitagmorgen die schweizweit ersten Flächentests auf das Coronavirus begonnen. 9500 Personen meldeten sich laut den kantonalen Behörden bislang für den freiwilligen und kostenlosen Schnelltest an.

Das Testen sei ein wichtiges Mittel, um möglichst viele Ansteckungen mit dem Coronavirus zu erkennen, teilten die Bündner Behörden mit. Durchgeführt werden die Tests in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin). Insgesamt 35'000 Personen inklusive Touristen sind in den 18 Gemeinden angesprochen.

Ziel der Behörden ist es, von Freitag bis Sonntag 20'000 Tests zu machen. Ob sie mit dem Coronavirus infiziert sind oder nicht, wissen die Betroffenen 20 Minuten später.

Menschen stehen an bei Covid-19 Flächentests, aufgenommen am Freitag, 11. Dezember 2020, in Zuoz (GR)
Menschen stehen an bei Covid-19 Flächentests, aufgenommen am Freitag, 11. Dezember 2020, in Zuoz (GR)
Bild: Keystone

10.35 Uhr: Baden-Württemberg will in den Lockdown

Baden-Württemberg ist Corona-Hochburg. Weil immer mehr Menschen am Virus sterben, greift der Südwesten nun zur härtesten Massnahme – selbst wenn andere Länder nicht mitziehen sollten.

10.20 Uhr: Zweite Welle verzögert Erholung in Österreich

In Österreich führt die zweite Corona-Infektionswelle nach Einschätzung der heimischen Notenbank (OeNB) zu einem erneuten Wirtschaftseinbruch im vierten Quartal. Dieser dürfte aber im Vergleich zum Frühjahr nur halb so stark ausfallen, teilte die OeNB am Freitag mit.

Für 2020 werde mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 7,1 Prozent gerechnet. Danach sollte es wieder nach oben gehen, allerdings nicht so stark wie bisher erwartet. Für die Jahre 2021 bis 2023 rechnet die Notenbank nun mit Wachstumsraten von 3,6 Prozent, 4,0 Prozent und 2,2 Prozent. Zuvor wurde für 2021 ein Anstieg um 4,9 Prozent prognostiziert.

9.43 Uhr: Keine Impfstoff-Notfallzulassung in der Schweiz

Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic dämpft Erwartungen, dass es zu einem schnellen Corona-Impfstart in der Schweiz kommen könnte. Die rasche Zulassung von Impfstoffen gegen die Covid-19-Erkrankung sei in der Schweiz zwar möglich. Eine Notfallgenehmigung, wie dies die US-Arzneimittelbehörde FDA kennt, gebe es hierzulande aber nicht, teilte die Behörde am Freitag mit.

In der Schweiz gebe es daher keine gesetzliche Grundlage für den Notfalleinsatz von Covid-19 Impfstoffen, während die Zulassungsgesuche noch bearbeitet würden. Doch prüfe man alle Gesuche für Corona-Impfstoffe mit höchster Priorität im rollenden Verfahren, heisst es in der Mitteilung.

Zulassungen könnten rasch ausgesprochen werden, sobald genügend Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität vorliegen würden. Swissmedic behandle alle Gesuche in Verbindung mit der Covid-19 Pandemie beschleunigt und mit erhöhtem Personaleinsatz, schreibt die Behörde weiter.

Am 8. Dezember startete Grossbritannien als erstes europäisches Land ein grossangelegtes Corona-Impfprogramm: Eine Notfallgenehmigung für einen Impfstoff soll es in der Schweiz aber nicht geben. (Archiv)
Am 8. Dezember startete Grossbritannien als erstes europäisches Land ein grossangelegtes Corona-Impfprogramm: Eine Notfallgenehmigung für einen Impfstoff soll es in der Schweiz aber nicht geben. (Archiv)
Bild: Keystone

9.11 Uhr: Rückschlag im Impfstoffprojekt von Sanofi

Rückschlag für die Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline bei der Entwicklung ihres Corona-Impfstoffs: Das Vakzin erzeugte laut ersten Studienergebnissen nur eine unzureichende Immunantwort. Es sei nun geplant, Anfang kommenden Jahres eine weitere Studie zu starten, teilten die beiden Konzerne am Freitag mit.

Sie hoffen, bis Ende 2021 einen wirksameren Impfstoff zu entwickeln. Eigentlich sollte die für die Zulassung entscheidende Phase-3-Studie noch in diesem Monat beginnen. Die Europäische Kommission hatte sich im September bereits bis zu 300 Millionen Dosen des Impfstoffs in einem Kaufvertrag gesichert.

Nach den am Freitag veröffentlichten Ergebnissen der Phase-1/2 Studie erzeugte der Impfstoff bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 49 Jahren eine Immunreaktion die vergleichbar mit der von bereits genesenen Covid-19-Patienten war. Bei älteren Erwachsenen, die bei einer Infektion besonders gefährdet sind, sei die Immunantwort allerdings niedrig gewesen – wahrscheinlich aufgrund einer unzureichenden Konzentration des Antigens, teilte Sanofi mit.

Sanofi muss bei seinem Impfstoff einen Rückschlag melden: Er liefert eine unzureichende Immunantwort. (Archiv)
Sanofi muss bei seinem Impfstoff einen Rückschlag melden: Er liefert eine unzureichende Immunantwort. (Archiv)
Bild: Keystone

8.47 Uhr: Fast 3000 Corona-Tote in den USA

In den USA sind binnen 24 Stunden fast 3000 Tote infolge einer Coronavirus-Infektion verzeichnet worden. Nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) wurden am Donnerstag 2934 Verstorbene registriert. Das ist die zweithöchste je registrierte Tageszahl. Der bisherige Höchstwert war am Mittwoch mit 3124 Corona-Toten verzeichnet worden.

Die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erneut die Marke von 200'000 und lag am Donnerstag mit 224'452 etwas höher als am Mittwoch. Der bisher höchste Wert wurde mit 227'828 am 4. Dezember registriert.

In der Multifunktionshalle Sleep Train Arena in Sacramento, Kalifornien, wird am 9. Dezember ein Not-Spital eingerichtet. 
In der Multifunktionshalle Sleep Train Arena in Sacramento, Kalifornien, wird am 9. Dezember ein Not-Spital eingerichtet. 
Bild: Keystone

8.15 Uhr: Erster Massentest der Schweiz in Graubünden

In Graubünden sind um 8 Uhr die ersten Covid-19-Flächentests der Schweiz gestartet. Bereits seit Mittwochmorgen konnten sich Einwohnerinnen und Einwohner sowie Touristen in den Regionen Bernina (Puschlav), Unterengadin/Münstertal sowie Maloja (Bergell und Oberengadin) für die freiwilligen Flächentests melden. Insgesamt sind 35'000 Personen inklusive Touristen in den 18 Gemeinden angesprochen.

Gemeldet hatten sich bis am Donnerstagmorgen 6000 Personen, wie Martin Bühler, Chef des kantonalen Führungsstabes, gestern vor den Medien in Chur sagte. Ziel sei es, von Freitag bis Sonntag 20'000 der freiwilligen und für die Getesteten kostenfreien Schnelltests zu machen. Ob sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben oder nicht, wissen die Leute dann 20 Minuten später.

Das Projekt Flächentests soll einerseits ein Bild über die Verbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung abgeben. Andererseits erhoffen sich die Behörden davon wichtige Erkenntnisse über Logistik, Technik und Abläufe für gross angelegte Teststrategien.

7.33 Uhr: Starker Anstieg der Fallzahlen in Deutschland

Die Zahl der binnen eines Tages in Deutschland gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle haben einen Höchststand erreicht.

Die Gesundheitsämter übermittelten dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 29'875 Neuinfektionen, wie aus Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Das sind über 6000 mehr als am Vortag, als mit 23'679 Fällen ebenfalls ein Rekord erreicht worden war.

Ausserdem meldete das RKI am Freitag mit 598 neuen Todesfällen den zweiten Höchstwert binnen kurzer Zeit. Der bisher höchste Tagesstand von 590 Toten war am Mittwoch erreicht worden.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 20'970.

Am 10. Dezember 2020 wird an einer Teststation in Berlin ein Abstrich für einen Corona-Test vorgenommen. 
Am 10. Dezember 2020 wird an einer Teststation in Berlin ein Abstrich für einen Corona-Test vorgenommen. 
Bild: Keystone

6.38 Uhr: Rekord-Rückgang der weltweiten CO2-Emissionen 

Im Coronavirus-Jahr 2020 ist ein Rekord-Rückgang der weltweiten CO2-Emissionen um sieben Prozent verzeichnet worden. Mit schätzungsweise 2,4 Milliarden Tonnen falle der Rückgang der klimaschädlichen CO2-Emissionen deutlich höher aus als in den vorherigen Rekordjahren, teilte das Forschungsnetzwerk Global Carbon Project am Freitag mit.

So sei der Kohlendioxid-Ausstoss am Ende des Zweiten Weltkrieg lediglich um 0,9 Milliarden Tonnen und auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 nur um eine halbe Milliarde Tonnen zurückgegangen.

Zur Begründung des neuen Rekords verwies das Global Carbon Project in seinem Jahresbericht auf das Herunterfahren der Wirtschaft in aller Welt zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Mit rund 34 Milliarden Tonnen CO2 habe die Menschheit dieses Jahr aber dennoch einen bedeutenden Teil des CO2-Budgets aufgebraucht, das zur Einhaltung des international vereinbarten Ziels, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, noch bleibt.

5.28 Uhr: WTO streitet über Impfstoff-Eigentumsrechte

Die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) konnten sich am Donnerstag nicht auf eine Ausnahmeregelung zum Schutz geistigen Eigentums für Coronavirus-Impfstoffe einigen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld der Organisation nach einer WTO-Tagung des Rats für handelsbezogene geistige Eigentumsrechte (Trips) in Genf am Donnerstag.

Der Vorstoss ging auf Indien und Südafrika zurück. Auch Menschenrechtsgruppen hatten eine vorübergehende Ausnahmeregelung gefordert, um Menschen weltweit den Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen zu ermöglichen. Den Angaben zufolge einigten sich die WTO-Mitglieder darauf, das Thema auf die nächste Trips-Ratssitzung zu verschieben, «um eine gründlichere Prüfung des Antrags auf eine Ausnahmeregelung zu ermöglichen». Bei den Verhandlungen am Donnerstag in Genf berieten die WTO-Mitglieder über Vorschläge, bestimmte Verpflichtungen des Trips-Abkommens aufzuheben, um Vorsorge, Eindämmung und Behandlung von Covid-19 zu erleichtern.

5.10 Uhr: Jeder fünfte US-Fussballer mit Corona infiziert

Spieler der Seattle Sounders umarmen sich nach einem Tor gegen Minnesota United am 7. Dezember. Seattle gewann das Spiel 3-2 und bestreitet am Samstag das MLS-Finale gegen Columbus Crew.
Spieler der Seattle Sounders umarmen sich nach einem Tor gegen Minnesota United am 7. Dezember. Seattle gewann das Spiel 3-2 und bestreitet am Samstag das MLS-Finale gegen Columbus Crew.
Icon Sportswire via Getty Images

In der laufenden US-Fussballsaison der MLS (Major League Soccer) haben sich fast 20 Prozent aller Spieler mit dem Coronavirus infiziert. Das sagte Bob Foose, der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft, laut Angaben der US-Nachrichtenagentur AP. «Fast 20 Prozent der Spieler aus der Liga war zum ein oder anderen Zeitpunkt mit dem Virus infiziert», so Foose. Die MLS spielt am Samstag ihr Finale um die Meisterschaft zwischen den Seattle Sounders und Columbus Crew. Seit der Fortsetzung der Spielzeit im August waren die Teams nicht mehr in einer Blase, sondern mussten Corona-Regeln auf ihren Trainingsplätzen befolgen.

3 Uhr: Deutscher Teil-Lockdown kostet Händler Milliarden

Der Teil-Lockdown in Deutschland seit November kostet einer Studie zufolge die innerstädtischen Detailhändler bis zu 16,9 Milliarden Euro. Hintergrund sei, dass deutlich weniger Menschen in die Innenstädte gefahren seien als vor Jahresfrist, heisst es laut einer Meldung der «Funke Mediengruppe» am Freitag.

Die Blätter berufen sich dabei auf eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Im November sei die Frequenz um 44 Prozent gesunken; im Dezember sei sie sogar um 49 Prozent zurückgegangen. «Sollte der Einzelhandel zeitnah schliessen müssen, ist der wirtschaftliche Schaden im Dezember nochmal grösser», sagte IW-Experte Christian Rusche.

Der Gewinner der ganzen Entwicklung sei insbesondere Amazon. Schon vor der Coronavirus-Pandemie sei der Internethändler für 48 Prozent der Online-Umsätze in Deutschland verantwortlich gewesen. «2020 dürfte die Bedeutung nochmals gestiegen sein», hiess es weiter.

1 Uhr: Regionaler Bahnverkehr Schweiz-Italien rollt wieder

Eine Zugskomposition mit Triebwagen der Tilo AG (Treni Regionali Ticino Lombardia), die für den interregionalen Personenverkehr zwischen dem Tessin und der Lombardei zuständig ist.
Eine Zugskomposition mit Triebwagen der Tilo AG (Treni Regionali Ticino Lombardia), die für den interregionalen Personenverkehr zwischen dem Tessin und der Lombardei zuständig ist.
Keystone

Der regionale Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien wird am Sonntag wieder grenzüberschreitend fahren, wie die SBB am späten Donnerstagabend mitteilten. Dies haben Bundespräsidentin Sommaruga und die italienische Transportministerin Paola de Micheli am Donnerstag in einem weiteren Gespräch vereinbart. Die Bahnen würden das nun operativ entsprechend umsetzen.

Dank der Intervention der beiden Verkehrsministerinnen hatte am Mittwochabend bereits eine Lösung für den Fernverkehr gefunden werden können. Nach einem dreitägigen Unterbruch werden nun auch die Regionalzüge (Tilo) zwischen dem Tessin und der Lombardei ab dem Fahrplanwechsel vom Sonntag wieder ohne Einschränkungen fahren. Im Fernverkehr verkehren bis auf Weiteres je zwei Züge auf der Gotthard- und der Simplonlinie.

0.10 Uhr: US-Komitee unterstützt Biontech/Pfizer-Impfstoff

Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partner Pfizer hat mit seinem Antrag auf Notfallzulassung in den USA eine wichtige Hürde genommen. Ein Berater-Komitee der US-Arzneimittelbehörde FDA sprach sich am Donnerstag (Ortszeit) nach stundenlanger Diskussion dafür aus, eine Notfallzulassung für den Antrag für Menschen ab 16 Jahren zu gewähren. Bei dem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen stimmten 17 der Fachleute für die Zulassung, vier votierten dagegen. Es gab eine Enthaltung.

Eine endgültige Entscheidung über die Notfallzulassung obliegt der FDA selbst und wird in den kommenden Tagen erwartet. Die Empfehlung des Berater-Komitees ist nicht bindend, meistens folgt die Behörde aber den Empfehlungen der Experten. Es wäre der erste in den USA zugelassene Corona-Impfstoff.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer ist in Grossbritannien, Kanada, Bahrain und Saudi-Arabien bereits zugelassen. In der EU wird ein Antrag auf Notfallzulassung derzeit geprüft, eine Entscheidung wird möglicherweise noch für dieses Jahr erwartet.

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