Malaysia Kim-Attentäterin wird aus Gefängnis entlassen

SDA

3.5.2019 - 02:59

Doan Thi Huong am 1. April nach einem Gerichtstermin in der malaysischen Stadt Shah Alam.
Doan Thi Huong am 1. April nach einem Gerichtstermin in der malaysischen Stadt Shah Alam.
Source: Keystone/EPA/Fazry Ismail

Nach mehr als zwei Jahren im Gefängnis ist Doan Thi Huong am Freitag freigekommen. Die Vietnamesin war im April wegen des tödlichen Gift-Attentats gegen den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verurteilt worden.

Einen Monat nach ihrer Verurteilung wegen des tödlichen Gift-Attentats gegen den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist die Vietnamesin Doan Thi Huong am Freitag aus dem Gefängnis entlassen worden. Sie soll noch im Laufe des Tages in ihre Heimat fliegen.

Dies teilte ihr Anwalt Hisyam Teh der Nachrichtenagentur DPA in Kuala Lumpur mit. Die vorzeitige Freilassung erfolgte nach Abzug der abgesessenen Untersuchungshaft und wegen guter Führung.

Die 30-jährige Vietnamesin wurde Anfang April von einem Gericht in Malaysias Hauptstadt wegen vorsätzlicher Körperverletzung für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft den Vorwurf des Mordes fallen gelassen. Zuvor hatte die ehemalige Coiffeuse über zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht.

«Versteckte Kamera»

Die Vietnamesin hatte den Halbbruder von Nordkoreas Diktator, Kim Jong Nam (45), im Februar 2017 gemeinsam mit einer inzwischen freigelassenen Indonesierin auf dem Flughafen von Kuala Lumpur getötet. Beide Frauen behaupten, dass sie nicht wussten, was sie taten. Angeblich dachten sie, dass sie für einen Fernsehscherz im Stil der «Versteckten Kamera» einem fremden Mann Babyöl ins Gesicht drücken sollten. Tatsächlich handelte es sich um Nervengift. Vermutet wird, dass Nordkoreas Geheimdienst hinter dem Attentat steckt.

Kim Jong Nam war ältester Sohn des langjährigen Machthabers Kim Jong Il (1941-2011) aus einer früheren Ehe. Eine Zeit lang galt er als erster Anwärter auf die Nachfolge, fiel dann aber in Ungnade und verbrachte die letzten Jahre ausserhalb Nordkoreas.

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