Briten ehren Veteranen König Charles zum D-Day: «Wir stehen für immer in ihrer Schuld»

dpa/tgab

6.6.2024 - 00:00

König Charles III. spricht während einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des D-Day.
König Charles III. spricht während einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des D-Day.
Leon Neal/Keystone

König Charles III. hat in einer Rede an die Soldaten erinnert, die vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg in die Normandie aufgebrochen sind. Einige Veteranen nahmen an der Gedenkveranstaltung teil – mit rund 100 Jahren.

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6.6.2024 - 00:00

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  • In einer bewegenden Rede erinnert König Charles III. an die Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg an der Landung in der Normandie beteiligt waren.
  • Der sogenannte D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Europas von der deutschen Besatzung von Westen her.
  • Einige der Veteranen nahmen persönlich an der Gedenkveranstaltung teil.

Großbritannien hat mit einer bewegenden Gedenkveranstaltung an die Soldaten erinnert, die vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg in die Normandie aufgebrochen sind. «Wir stehen für immer in ihrer Schuld», sagte König Charles III. am Mittwoch im südenglischen Portsmouth.

Am 5. Juni 1944 hätten sich dort und entlang der Küste fast 160'000 Mann versammelt, um zu ihrer Mission aufzubrechen.

Die Geschichten ihres Mutes, ihrer Widerstandskraft und ihrer Solidarität müssten bewegen, inspirieren und daran erinnern, was man dieser Kriegsgeneration schulde, sagte Charles. bei dessen Worten es sehr still wurde im Publikum. «Es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass wir und künftige Generationen nicht ihren Dienst vergessen und ihr Opfer, um die Tyrannei durch Freiheit zu ersetzen.»

Der Monarch wollte mit seiner Frau Königin Camilla und Thronfolger Prinz William anschliessend zum Gedenken in Frankreich weiterreisen.

Biden, Scholz und Selenskyj in Frankreich erwartet

Die Alliierten waren mit ihren Soldaten am 6. Juni 1944 an den Stränden der Normandie gelandet. Der sogenannte D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Europas von der deutschen Besatzung von Westen her.

Zur Streitmacht der Alliierten gehörten damals vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Zum Jahrestag werden an diesem Donnerstag in Frankreich neben dem US-Präsident Joe Biden auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.

Die Briten erinnerten am Mittwoch mit Bildern, Briefen und Videoaufnahmen an die Soldaten, von denen einige persönlich teilnahmen. Militärmaschinen flogen über das Gelände, und Soldaten marschierten auf der Bühne auf. An der Gedenkveranstaltung wirkten auch Premierminister Rishi Sunak und Schauspielerin Helen Mirren mit.

Veteran betritt Bühne mit Urenkelinnen

Veteran Eric Bateman betrat die Bühne mit zwei Urenkelinnen. Bateman erzählte von den vielen Schiffen, die man damals sah. «Man konnte fast über den Ärmelkanal laufen», sagte er. «Ich habe Glück, 80 Jahre später hier zu sein.» Er erinnerte an die Soldaten, die während des Kriegs gefallen sind. Die beiden Mädchen bedankten sich für seinen Einsatz: «Wir werden es niemals vergessen.» Szenen wie diese berührten etliche im Publikum. Fotos zeigten auch das Königspaar sichtlich gerührt.

Beim Song «We'll Meet Again», der im Jahr 1939 erschienen war, hätten einige Veteranen mitgesungen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Viele von ihnen gaben in den vergangenen Wochen Interviews, erzählten immer wieder ihre Geschichten – mit rund 100 Jahren. Die Gedenkveranstaltungen in diesem Jahr könnten die letzten zu einem größeren D-Day-Jubiläum sein, die viele von ihnen noch erleben werden.

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