Corona-Pandemie117 Neuinfektionen — Nutzerzahlen der «SwissCovid»-App schnellen in die Höhe
Agenturen/red
23.7.2020
Die Infektionszahlen in der Schweiz bleiben weiter dreistellig — das BAG meldet am Donnerstag 117 neue Ansteckungen. Wegen einer Neuberechnung schnellen die Nutzerzahlen der «SwissCovid»-App in die Höhe. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb eines Tages 117 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden – wieder weniger als am Vortag.
Am Mittwoch registrierte das BAG 141 neue Fälle, am Dienstag 108, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 34'000 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.
Das BAG meldete am Donnerstag auch ein weiteres Todesopfer. Bisher starben damit 1694 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.
Auf Wunsch des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) werden die Nutzer der Schweizer Covid-App nach einer neuen Methode berechnet. So schnellte die von den Bundesstatistikern geschätzte Zahl am Mittwoch auf 1,15 Millionen hoch. Am Dienstag waren es nach alter Berechnung 920'000.
Die Zahlen sind somit nicht miteinander vergleichbar. Seit Dienstag meldeten sich 18 Infizierte mit dem Covid-Code, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Zuvor waren insgesamt 69 Codes eingegeben worden.
Insgesamt wurde die Swiss-Covid-App seit der Lancierung am 25. Juni bis Sonntag nach BFS-Angaben 2'005'893 Mal heruntergeladen. Die Covid-App warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten.
Im Kanton Graubünden haben sich sieben Personen in einem Lager mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt haben einhundert Personen am Lager teilgenommen, der Grossteil davon Kinder zwischen neun und 13 Jahren.
Das kantonale Gesundheitsamt teilt mit, 80 von den 100 Jugendlichen wohnten im Kanton Graubünden. Im siebentägigen Lager seien letzte Woche Darbietungen für ein Abschlusskonzert einstudiert worden. Das Gesundheitsamt wurde eigenen Angaben zufolge am Montag über die Neuinfektionen im Lager informiert.
Die Ereignisse des Tages im Überblick
Das Wichtigste in Kürze:
Ab dem 27. Juli dürfen Schweizerinnen und Schweizer erneut nicht nach Finnland einreisen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich trotz einer einer Coronavirus-Infektion seinen Anhängern gezeigt.
Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich persönlich gegen amerikanische Attacken gewehrt.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG meldet 117 Covid-19-Neuinfektionen an einem Tag.
Wegen einer neuen Berechnungsmethode sind die Nutzerzahlen der SwissCovid-App in die Höhe geschnellt.
In der Schweiz werden die ersten Quarantäne-Sünder erwischt. Aber viele, die aus Risikoländern einreisen, fallen durch die Maschen der Kontrollen. Die Dunkelziffer ist hoch.
In einem Bündner Jugendlager haben sich sieben von 100 Teilnehmern mit dem Coronavirus angesteckt.
Nach schweren Einbrüchen erleben die Schweizer Campingplätze nun einen Ansturm von Gästen.
US-Präsident Donald Trump macht für Vielzahl an Neuinfektionen die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt mitverantwortlich.
In Lateinamerika steigt die Zahl der Neuinfektionen unaufhörlich. Allein in Brasilien stecken sich derzeit täglich fast 70'000 Menschen an, und über 80'000 sind dort an Covid-19 gestorben.
21.52 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag
21.39 Uhr: US-Regierung will Arbeitslosenhilfe erneut ausbauen
Die US-Regierung will angesichts der anhaltenden Coronakrise eine erneute Ausweitung des regulären Arbeitslosengeldes beschliessen. Weil die im März beschlossene Regelung Ende Juli auslaufe, sei das rasche Finden einer Anschlussregelung eine «Priorität», sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC. Ziel sei es, dass Arbeitslose etwa 70 Prozent ihres letzten Gehalts bekommen sollten, sagte Mnuchin. Es gehe darum sicherzustellen, dass Menschen, die keinen neuen Job fänden, «einen vernünftigen Lohnersatz bekommen».
Nach der bis Ende Juli gültigen Regelung bekommen Millionen Amerikaner wegen der Corona-Krise zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche. Die im März als Teil eines grossen Konjunkturpakets beschlossenen Hilfen sind vielen Republikanern allerdings ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung nach ist die von den Demokraten durchgesetzte Regelung so grosszügig, dass sie Menschen davon abhält, wieder zu arbeiten. Die Demokraten — und viele Ökonomen — argumentieren, dass die zusätzliche Arbeitslosenhilfe einen noch drastischeren Einbruch der US-Wirtschaft verhindert hat.
Derzeit laufen die Verhandlungen für eine Anschlussregelung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump ist dabei auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen, da diese die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben. Die Republikaner kontrollieren den Senat.
Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 11,1 Prozent. Experten rechnen für 2020 in den USA mit einer Rezession und befürchten, dass die Arbeitslosenquote infolge der Corona-Krise auch Ende des Jahres noch bei knapp 10 Prozent liegen könnte. Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten.
21.24 Uhr: Südafrika kündigt Schulschliessungen an
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen schliesst Südafrikas seine Anfang Juli teilweise wieder geöffneten Schulen für die kommenden vier Wochen. Damit solle eine Ansteckungsgefahr für Schüler und Lehrer vermieden werden, erklärte Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstagabend in einer Ansprache an die Nation. Vorausgegangen seien intensive Unterredungen mit Eltern- und Lehrervertretungen. Alle öffentlichen Schulen werden vom 27. Juli bis zum 24. August schliessen. Das Schulspeiseprogramm werde aber fortgesetzt, das aktuelle Schuljahr zudem verlängert.
In Südafrika sind nach den Angaben 408'052 Covid-19-Fälle bestätigt worden - das Land hat rund die Hälfte aller Fälle auf dem Kontinent. "Der Corona-Sturm ist in der Tat in Südafrika eingetroffen", sagte er. Das Land habe nun die fünfthöchste Infektionszahl weltweit, aber auch eine der geringsten Todeszahlen; mehr als 6000 Menschen seien bisher am Coronavirus gestorben.
Ramaphosa kündigte eine Ausweitung des milliardenschweren Corona-Hilfsprogramms und eine Intensivierung des Kampfes gegen Korruption und Diebstahl von Hilfsgütern an. «Mehr als je zuvor bedroht Korruption Leben», betonte Ramaphosa.
21.06 Uhr: Sorgen in Spanien wegen Zunahme der Corona-Neuinfektionen
Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen bereitet im einstigen Pandemie-Hotspot Spanien immer mehr Sorgen. Binnen 24 Stunden seien 971 neue Ansteckungsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Das sind 241 mehr als am Vortag und sogar 442 mehr als am Dienstag. Die meisten Neuansteckungen gab es im Nordosten des Landes, und zwar in den Regionen Aragonien (415) und Katalonien (182).
«Es könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben», räumte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra, ein. Sie betonte aber: «Wie man das nennt, ist völlig egal. Wenn die grösseren Neuausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, haben wir die Situation weiter im Griff.»
Sierra betonte, bei den Neuinfektionen handele es sich vorwiegend um Fälle «mit nur leichten Symptomen». Das Durchschnittsalter der Betroffenen liege bei 45 Jahren. Nach Angaben der Behörden sind neben Saisonarbeitern der Landwirtschaft vor allem Besucher von Nachtlokalen und Teilnehmer von Privatpartys betroffen.
Mit mehr als 270'000 nachgewiesenen Infektionen und über 28'400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Nach Angaben der Behörden ist die Lage aber seit vielen Wochen unter Kontrolle.
20.27 Uhr: Finnland setzt Schweiz erneut auf «gelbe Liste»
Das Kriterium bei der Entscheidung ist die Infektionsrate. Die liegt in der Schweiz seit zwei Wochen wieder höher als acht Fälle pro 100'000 Einwohner.
Erst seit dem 13. Juli dürfen Schweizerinnen und Schweizer überhaupt wieder in das Land einreisen — mit Einschränkungen. Damit ist es nun schon ab nächster Woche wieder vorbei.
Recommendation on travel across Finland's internal and external borders as of 27 July 2020.
19.58 Uhr: Hunde können laut Studie Corona-Infektion erschnüffeln — nach einer Woche Training
Besonders geschulte Hunde können einer Studie zufolge Corona-Infektionen recht zuverlässig erschnüffeln — und brauchen dafür nach Angaben der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (D) nur recht wenig Vorbereitung.
«Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von Sars-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden», teilte die Stiftung mit.
«Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern», hiess es weiter.
Nach dem einwöchigen Training konnten die Hunde unter 1012 Proben von Speichel oder Atemwegssekret 94 Prozent korrekt identifizieren, wie das Team im Fachblatt «BMC Infectious Diseases» berichtet. Die Proben waren per Zufallsprinzip verteilt, und weder Hundeführer noch Forscher wussten, welche davon Corona-infiziert und welche Corona-frei waren. Die Hunde erkannten 83 Prozent der positiven Proben und 96 Prozent der negativen Kontrollproben.
Er kann es einfach nicht lassen: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich seinen Anhängern gezeigt — und das, obwohl er sich wegen einer Coronavirus-Infektion eigentlich in Selbstisolation befindet.
Brasilien gehört zu den Brennpunkten der weltweiten Corona-Pandemie. Bereits über zwei Millionen Menschen haben sich infiziert — die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.
19.02 Uhr: Guterres ruft China zu Abkehr von Kohle-Energie nach Corona-Krise auf
UN-Generalsekretär António Guterres hat China zur Abkehr vom Kohlestrom in seinem Wiederaufbauprogramm nach der Corona-Krise aufgerufen. «So etwas wie saubere Kohle gibt es nicht, und Kohle sollte in keinem vernünftigen Wiederaufbauplan einen Platz haben», sagte Guterres in einer Videoansprache an der Pekinger Tsinghua-Universität. China hatte Berichten zufolge seine Energiegewinnung aus Kohle zuletzt noch ausgebaut.
Weltweit haben Regierungen Pläne für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise aufgestellt. China, weltgrösster CO2-Produzent und Unterzeichner des Pariser Klimaabkommens, hat stark in erneuerbare Energien investiert. Allerdings plant es dem «Global Energy Monitor» und dem «Centre for Research on Energy and Clean Air» zufolge auch neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt fast 250 Gigawatt — mehr als die Kohlekraft-Kapazität der USA oder Indiens.
«Es ist zutiefst besorgniserregend, dass noch neue Kohlekraftwerke geplant und finanziert werden, obwohl erneuerbare Energien dreimal mehr Arbeitsplätze bieten und in den meisten Ländern inzwischen günstiger als Kohle sind», sagte Guterres.
18.21 Uhr: WHO-Chef Tedros wehrt sich persönlich gegen US-Attacken
Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich persönlich gegen neue, von Medien transportierte amerikanische Attacken verwahrt. «Eine der grössten Gefahren ist die Politisierung der Pandemie», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Das erschwere den Kampf gegen das Coronavirus und die von ihm ausgelöste Krankheit Covid-19. «Covid-Politisierungen sollten in Quarantäne geschickt werden», sagte Tedros.
Er bezeichnete Vorwürfe, die US-Aussenminister Mike Pompeo im Gespräch mit britischen Parlamentariern gemacht haben soll, als «absolut inakzeptabel». Britische Zeitungen hatten über ein Gespräch Pompeos mit britischen Parlamentariern berichtet. Mehrere Teilnehmer hätten bestätigt, dass Pompeo erklärt habe, dass Tedros von China «gekauft» worden sei. Er berufe sich auf Geheimdiensterkenntnisse, soll Pompeo gesagt haben.
Die WHO werde sich nicht von ihrem Fokus auf die Eindämmung des Virus ablenken lassen, sagte die amerikanische WHO-Epidemiologin Maria van Kerkhove. Sie sprach Tedros ebenso wie Nothilfekoordinator Mike Ryan das volle Vertrauen aus. «Wir sind stolz, die WHO zu sein», sagte Ryan. «Wir werden der Welt weiter dienen, egal, was gesagt wird.»
Die USA werfen der WHO vor, die Gefahr durch das Virus auf Geheiss Chinas anfangs heruntergespielt zu haben. Sie haben deshalb ihren Austritt aus der WHO verkündet. Kritiker sagen, US-Präsident Donald Trump wolle damit von seinem eigenen Krisenmanagement ablenken.
18.00 Uhr: China gibt Lateinamerika Milliarde Dollar als Corona-Kredit
Für den Zugang zu einem möglichen Corona-Impfstoff hat China nach mexikanischen Angaben den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einen Kredit von einer Milliarde US-Dollar (rund 925 Millionen Franken) zugesagt. Aussenminister Wang Yi habe angekündigt, ein chinesischer Impfstoff werde als öffentliches Gut allgemein zugänglich sein, teilte das mexikanische Aussenministerium am Donnerstag mit.
Zuvor ging es in einer Videoschalte von China und 13 Staaten Lateinamerikas und der Karibik um die Bewältigung der Pandemie. China arbeitet bereits mit Ländern der Region zusammen. Die Volksrepublik verkauft etwa Mexiko Beatmungsgeräte und andere medizinische Ausrüstung. Die Lieferungen werden auch als «Maskendiplomatie» bezeichnet.
Aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle ruft Amsterdam Touristen auf, die Stadt nicht am Wochenende zu besuchen. Tagesbesucher sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag verschieben, teilte die Stadt am Donnerstag mit.
«Während der Woche ist es vorläufig noch an den meisten Stellen ruhiger als am Wochenende», hiess es weiter.
Touristen, die bereits in der Stadt sind, werden in den sozialen Medien aufgerufen, die Corona-Regeln zu beachten und Gedränge in der Stadt zu meiden. In Geschäften im Rotlichtviertel darf das ganze Wochenende lang kein Alkohol verkauft werden. Das Verbot gilt nicht für Kneipen und Restaurants.
Der Zustrom von Touristen vor allem aus Deutschland, Belgien und Frankreich aber auch von Niederländern hat so zugenommen, dass im Zentrum der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist.
Zuvor hatte die Stadt bereits das Rotlichtviertel und die Haupteinkaufsmeile Kalverstraat zur Einbahnstrasse für Fussgänger erklärt. Dennoch war es auf den berühmten «Wallen», wo die Prostituierten in Fenstern ihre Dienste anbieten, am vergangenen Wochenende so voll, dass einige Grachten und Gassen abgesperrt werden mussten.
16.10 Uhr: Belgien verschärft Corona-Regeln
Belgien verschärft seine Massnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder. Von Samstag an muss auf öffentlichen Plätzen Maske getragen werden. Dazu gehören Märkte, Geschäftsstrassen und alle Orte mit viel Publikumsverkehr, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Donnerstag mitteilte. Hintergrund sei ein beunruhigender Anstieg der Infektionen.
Hinzu kommen soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga die Vorgabe, dass Gäste in Restaurants und Kneipen Email-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen müssen, damit sie im Fall von Infektionen informiert werden können.
Läden mit Spätverkauf müssen um 22.00 Uhr schliessen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es bleibt demnach bei der Regel, dass jeder pro Woche nur Kontakt mit 15 verschiedenen Menschen haben soll.
Die Fallzahlen waren zuletzt auch in Belgien wieder gestiegen. Im Durchschnitt der vergangenen Woche lagen sie in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bei 193 neuen Infektionen pro Tag, in der Spitze am Montag bei 360. Man müsse sich deshalb nicht verrückt machen, es aber ernst nehmen, sagte Wilmès. «Wir haben die erste Schlacht gewonnen, aber der Kampf gegen das Coronavirus ist mit Sicherheit nicht zu Ende.»
15.45 Uhr: Wegen neuer Berechnung: SwissCovid-App-Nutzerzahl schnellt hoch
Auf Wunsch des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) werden die Nutzer der Schweizer Covid-App nach einer neuen Methode berechnet. So schnellte die von den Bundesstatistikern geschätzte Zahl am Mittwoch auf 1,15 Millionen hoch. Am Dienstag waren es nach alter Berechnung 920'000.
Die Zahlen sind somit nicht miteinander vergleichbar. Seit Dienstag meldeten sich 18 Infizierte mit dem Covid-Code, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Zuvor waren insgesamt 69 Codes eingegeben worden.
Insgesamt wurde die Swiss-Covid-App seit der Lancierung am 25. Juni bis Sonntag nach BFS-Angaben 2'005'893 Mal heruntergeladen. Die Covid-App warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten.
Die neue Berechnungsmethode erlaubt eine genauere Annäherung an die tatsächlichen Zahlen der aktiven Apps, wie das BAG mitteilte. Mit der alten Methode lagen die Angaben zu tief, da sie sich an der unteren Schätzgrenze orientierten.
15.13 Uhr: US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie ist in den USA erstmals seit mehr als drei Monaten wieder angestiegen. In der Woche bis einschliesslich 18. Juli stellten 1,416 Millionen Menschen einen entsprechenden Antrag, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte.
Das war eine Zunahme um 109'000 verglichen mit der Vorwoche. Die Werte zeigen, dass sich die grösste Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider.
Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März in dieser Woche ausläuft. Betroffen sind mehr als 16 Millionen Amerikaner. Bislang hat sich der Kongress nicht auf eine Fortsetzung im Rahmen eines neuen Hilfspakets einigen können.
Experten rechnen für 2020 mit einer Rezession und befürchten, dass die Arbeitslosenquote auch Ende des Jahres noch bei knapp 10 Prozent liegen könnte. Zuletzt war die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken. Die Statistik beruhte allerdings nur auf Daten, die bis zur Mitte des Monats erhoben worden waren.
14.35 Uhr: 3-D Modell zeigt Lunge mit Covid-19
Mit der Veranschaulichung einer akuten Covid-19-Infektion wollen die Forscher dazu beitragen, dass es nicht zu einer zweiten Ansteckungswelle kommt.
13.45 Uhr: BAG präzisiert Quarantäneregel für Rückkehrer
Wer aus einem Risikoland in die Schweiz zurückkehrt, noch bevor dieses auf der entsprechenden Liste gelandet ist, muss sich doch nicht bei den Behörden melden wie SRF berichtet. Das Bundesamt für Gesundheit BAG habe die gestern verkündeten Quarantäne-Regeln für Ferienrückkehrer auf Anfrage der SRF-Sendung-Espresso dahingehend präzisiert.
Gestern hiess es demnach noch, dass aus Risikoländern Zurückgekehrte sich auch in diesem Fall behördlich melden müssten. Es werde dann geprüft, ob die Personen in Quarantäne müssten.
Nach wie vor gilt aber: Wer sich in einem Land befindet, während es auf Quarantäne-Liste gesetzt wird, muss sich nach der Rückkehr hingegen in Quarantäne begeben. Dabei handle es sich jedoch um «eine unverschuldete Arbeitsunfähigkeit», wie SRF berichtet. Dieses werde in der Regel entschädigt.
13.30 Uhr: Frankreich verteilt 40 Millionen Gratis-Masken
Wegen der Coronavirus-Pandemie will Frankreich 40 Millionen Gratis-Masken an seine ärmsten Bürger verteilen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Olivier Véran vom Mittwochabend werden sie in den kommenden Tagen per Post an sieben Millionen Menschen verschickt. Seit Montag gilt in Frankreich erstmals eine Maskenpflicht in allen Geschäften und anderen geschlossenen Räumen, die öffentlich zugänglich sind. Bei Verstössen droht ein Bußgeld von 135 Euro.
Die Regierung werde «diejenigen Menschen nicht alleine lassen, die sich nicht mit Masken versorgen können», sagte Gesundheitsminister Véran. Verschickt werden sollen waschbare Stoffmasken, die nach den Worten des Ministers bis zu 30 Mal genutzt werden können. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor in einem Fernsehinterview Hilfe für sozial Benachteiligte in Aussicht gestellt.
13.11 Uhr: Jedes dritte US-Museum von Schliessung bedroht
Als Folge der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten viele Museen in den USA laut einer Umfrage, dauerhaft schliessen zu müssen.
Jedes dritte Museum habe angegeben, dass ein deutliches Risiko bestehe, endgültig zum kommenden Herbst schliessen zu müssen, oder dass es unklar sei, ob das Museum überlebe, teilte der US-Museumsverband AAM am Mittwoch (Ortszeit) mit. Mehr als 750 Museumsdirektoren wurden dafür befragt.
Der überwiegende Teil (87 Prozent) habe zudem nur noch finanzielle Rücklagen für bis zu zwölf Monate. Die Einkünfte verschwanden über Nacht, als wegen der Pandemie alle kulturellen Institutionen schliessen mussten, wie die Präsidentin der AAM, Laura Lott, sagte. «Traurigerweise werden sich viele davon nicht erholen.»
Eine Schliessung von nach Verbandsschätzung 12'000 Museen sei für Gemeinden, Wirtschaft und das Bildungssystem verheerend. An sie sind dem Verband zufolge direkt und indirekt insgesamt rund 726'000 Arbeitsplätze geknüpft. Jährlich erwirtschaftet der Sektor 50 Milliarden Dollar. Die Museen hoffen deshalb auf staatliche Finanzhilfen und Spenden.
13 Uhr: Zahl der Corona-Toten im Iran steigt auf über 15'000
Mit erneut mehr als 220 Toten an einem Tag ist die Zahl der Corona-Toten im Iran laut Gesundheitsministerium auf über 15'000 gestiegen. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen stieg auf fast 285'000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Donnerstag im Staatsfernsehen.
Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums nehme die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst. Dies sei laut Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi auch der Hauptgrund für den Anstieg. «Die Menschen haben einfach keine Angst mehr und gehen ohne Schutzmaske überall hin», sagte Harirchi der Nachrichtenagentur Isna.
12.23 Uhr: 117 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb eines Tages 117 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden - wieder weniger als am Vortag.
Am Mittwoch registrierte das BAG 141 neue Fälle, am Dienstag 108, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 34'000 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.
Das BAG meldete am Donnerstag auch ein weiteres Todesopfer. Bisher starben damit 1'694 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Donnerstagmorgen übermittelt haben.
Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4'152 Personen ins Spital, im Vergleich zum Vortag sind das sechs mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 746'658. Bei 5,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2'000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilt mit, am Vortag seien 2032 Fälle gemeldet worden – ein Rekordhoch.
Ein Wert von 2'000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown. Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe.
11.15 Uhr: Auch Luzerner Bluesfestival abgesagt
Das Lucerne Blues Festival hat den Corona-Blues: Die für November geplante 26. Auflage findet nicht statt, auch weil die Mehrheit der eingeladenen Musiker aus den USA kommen und deren Reisemöglichkeiten wegen des Virus ungewiss ist.
Das Festival werde auf den 6. bis 14. November 2021 verschoben, teilten die Organisatoren it. Wegen des Coronavirus sei das Risiko einer Durchführung zu hoch, gerade was die Gesundheit der Künstler und Besucher, die Ein- und Ausreisebestimmungen in den USA sowie die Situation im Fluggeschäft angehe.
Auch könnte man beim Blues Festival die aktuell geforderten Schutzkonzepte nicht einhalten. Es sei nicht abzusehen, wie sich die Lage diesbezüglich im November präsentiere.
10.55 Uhr: Corona dürfte Campingbranche rund 500'000 Übernachtungen kosten
Nach der Vollbremsung mit der Schliessung aller Campingplätze Mitte März, erfolgte der Startschuss in die Saison erst am 6. Juni - neun Wochen später als üblich.
Um über 90 Prozent brachen die Logiernächte in der Winterperiode von Januar bis April beim TCS ein, dem grössten Campinganbieter der Schweiz. Die Corona-Krise dürfte die Schweizer Campingbranche in diesem Jahr rund 500'000 Übernachtungen kosten. Der Verband Swisscamps rechnet für 2020 nur noch mit rund 3 Millionen Übernachtungen. Derzeit sind praktisch alle Camping-Plätze ausgebucht.
10.25 Uhr: Erstmals mehr als 300 Neuinfektionen in Tokio
Japans Hauptstadt Tokio hat erstmals mehr als 300 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. 366 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden seien bestätigt worden, wie der japanische Fernsehsender NHK am Donnerstag unter Berufung auf Tokios Gouverneurin Yuriko Koike berichtete.
Am selben Tag startete die japanische Hauptstadt erneut den Countdown für die Olympischen Spiele in 365 Tagen, die wegen der Pandemie um ein Jahr verlegt worden waren. Die Zahl der Infizierten in Tokio war seit der Aufhebung des landesweiten Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Seit 15 Tagen liegt sie über der Marke von 100.
9.30 Uhr: Schwerer Schlag für Campingbranche
Die Coronakrise dürfte die Schweizer Campingbranche in diesem Jahr rund 500'000 Übernachtungen kosten. Der Verband Swisscamps rechnet für 2020 nur noch mit rund 3 Millionen Übernachtungen. Derzeit sind praktisch alle Campingplätze ausgebucht.
«Schlimmer geht's nimmer», werden sich in diesem Frühjahr wohl alle Campingplatz-Betreiber gesagt haben. Nach der Vollbremsung mit der Schliessung aller Campingplätze Mitte März erfolgte der Startschuss in die Saison erst am 6. Juni – neun Wochen später als üblich.
Um über 90 Prozent brachen die Logiernächte in der Winterperiode von Januar bis April beim TCS ein, dem grössten Campinganbieter der Schweiz. Dies sagt Daniel Graf, Sprecher des Touringclubs TCS, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit der Wiedereröffnung der eigenen 24 Plätze Anfang Juni schoss die Nachfrage gleich in die Höhe. Im Juni lagen die Logiernächte beim TCS nach eigenen Angaben um 20 Prozent über dem Vorjahresstand. Und von Juli bis Mitte August sind die Plätze nahezu ausgebucht.
8.57 Uhr: Ansteckungen in Bündner Jugendlager
Im Kanton Graubünden haben sich sieben Personen in einem Lager mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt haben einhundert Personen am Lager teilgenommen, der Grossteil davon Kinder zwischen neun und 13 Jahren.
Das kantonale Gesundheitsamt teilt mit, 80 von den 100 Jugendlichen wohnten im Kanton Graubünden. Im siebentägigen Lager seien letzte Woche Darbietungen für ein Abschlusskonzert einstudiert worden. Das Gesundheitsamt wurde eigenen Angaben zufolge am Montag über die Neuinfektionen im Lager informiert.
Korrigendum: In einer früheren Fassung dieser Meldung hiess es fälschlicherweise, es hätten sich 100 Personen angesteckt. Wir entschuldigen uns für den Fehler.
8.30 Uhr: Kalifornien überholt New York bei Infektionsfällen
Noch bis vor kurzem galt New York als der am schwersten von der Coronapandemie betroffene US-Bundesstaat – nun hat Kalifornien den Ostküstenstaat überholt. Wie Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, stieg die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in dem Bundesstaat um einen Rekordwert von mehr als 12'800 auf insgesamt 413'576. Dies waren rund 4'700 Infektionsfälle mehr, als seit Beginn der Pandemie in New York gezählt wurden.
Auch die Zahl der Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, schnellte in Kalifornien in die Höhe. Nach Angaben von Newsom befanden sich am Montag insgesamt 7'000 Coronapatienten in stationärer Behandlung, mehr als 2'000 lagen demnach auf der Intensivstation.
Bei den Todesfällen führt New York die US-Statistik dagegen weiter an: Mehr als 25'000 Menschen in dem Bundesstaat starben an den Folgen einer Coronainfektion, in Kalifornien waren es 7'870. Zwischen Dienstag und Mittwoch gab es in dem Westküstenstaat nach Behördenangaben 115 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
8.16 Uhr: Rom plant weitere 25 Milliarden Euro Schulden
Italiens Regierung plant zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen weitere Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Damit werde das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr auf 11,9 Prozent steigen, teilte das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Nacht zu Donnerstag mit. Einen entsprechenden Beschluss wolle die Regierung dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Rom hatte zuletzt im April 55 Milliarden Euro an neuen Schulden beschlossen. Das hatte das Haushaltsdefizit 2020 schon damals auf die seit Jahrzehnten nicht dagewesene Höhe von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) klettern lassen.
Die neue staatliche Gesamtverschuldung würde nun auf 157,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2020 steigen. Bisher waren 155,7 Prozent geplant. Auch für die kommenden Jahre peilt die Regierung, die von den Sozialdemokraten (PD) und der Fünf-Sterne-Bewegung dominiert wird, mehr Schulden als bisher an: Vorgesehen seien unter anderem 6,1 Milliarden für 2021, 1 Milliarde für 2022 und 6,2 Milliarden für 2023.
8 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
7.10 Uhr: Coronatests dämpfen Umsatzrückgang bei Roche
Bei Roche hat die Coronakrise in der ersten Jahreshälfte entgegengesetzte Spuren hinterlassen. Einerseits litt der Pharmakonzern darunter, dass es weniger Arztbesuche gab, anderseits konnten viele Coronatests verkauft werden. Insgesamt sank der Umsatz um 4 Prozent auf 29,3 Milliarden Franken. Unter dem Strich verblieb ein gegenüber dem Vorjahr 5 Prozent tieferer Gewinn von 8,5 Milliarden Franken.
7 Uhr: Mexikanischer DJ mixt gegen die Coronakrise an
Ein Dach, ein Plattenteller und fette Lautsprecher – das sind die Zutaten, mit denen der DJ Roberto García in einem Vorort von Mexiko-Stadt den Menschen ein wenig Lebensfreude in der Coronakrise schenkt.
6 Uhr: Nur wenige Quarantäne-Sünder werden erwischt
Viele, die aus Risikoländern einreisen, gehen nicht in Quarantäne oder melden sich erst gar nicht an. Und einige halten sich nach der Meldung nicht an die Regeln. Erste Sünder sind inzwischen trotzdem entdeckt worden. Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen spricht von «vereinzelten Fällen», wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Bekannt geworden seien sie, als dem Kanton Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Befragung der Infizierten durch den kantonsärztlichen Dienst habe dann ergeben, dass sie aus einem Risikoland eingereist seien. Ob in diesen Fällen eine Busse ausgesprochen wird, wollte er nicht sagen. Im Extremfall sind Bussen von bis zu 10'000 Franken möglich.
Dazu, wie viele Reisende sich vor der obligatorischen Quarantäne drücken, gibt es keine gesicherten Informationen. Die angefragten Kantone wollten alle keine Schätzungen machen. «Wir nehmen aber an, dass die Dunkelziffer hoch ist», sagt ein Sprecher des Kantons St. Gallen.
Zürich meldet laut «Tages-Anzeiger» «einige Verzeigungen», will dazu aber keine näheren Angaben machen. Ob die Verzeigungen zu einer Busse geführt haben, ist nicht bekannt.
Graubünden ist eine unterlassene Meldung bekannt. Es seien erste Verfahren im Gang, Bussen seien aber noch keine ausgesprochen worden. Genauso in Bern, wo derzeit ein Fall in Abklärung ist. Die Kantone St. Gallen und Luzern wiederum haben noch keine Personen entdeckt, die die Quarantäne nicht eingehalten haben.
5.50 Uhr: UNO-Agentur wirbt für Grundeinkommen
Die UN-Entwicklungsagentur UNDP wirbt angesichts der Coronakrise für ein zeitlich begrenztes Grundeinkommen für knapp drei Milliarden Menschen weltweit. Mit dem Grundeinkommen könnten Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, während der Pandemie zu Hause bleiben; dies könne die Ausbreitung des Coronavirus bremsen, teilte UNDP am Donnerstag mit. Die monatlich dafür notwendige Summe für 2,7 Milliarden Betroffene in 132 Entwicklungsstaaten würde sich auf mindestens 199 Milliarden Dollar belaufen.
Dabei geht es um Menschen, die ihren Unterhalt oft in der informellen Wirtschaft verdienen und es sich trotz der Gesundheitsrisiken nicht leisten können, zu Hause zu bleiben. «Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Massnahmen. Die Einführung eines vorübergehenden Grundeinkommens für die ärmsten Menschen der Welt hat sich als eine Option herausgestellt. Dies schien noch vor wenigen Monaten unmöglich zu sein», sagte UNDP-Chef Achim Steiner.
4.30 Uhr: Trump gibt Protesten Schuld für Ansteckung
US-Präsident Donald Trump hat die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt mitverantwortlich für die jüngste Zuspitzung der Coronapandemie gemacht. «Die Fälle begannen unter jungen Amerikanern kurz nach Demonstrationen anzusteigen», sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Die Demonstrationen hätten «vermutlich landesweit eine breitere Lockerung der Eindämmungsmassnahmen ausgelöst».
2.51 Uhr: Coronarekord in Brasilien
Die Zahl der täglichen Infektionen mit dem Coronavirus hat in Brasilien einen neuen Höchststand erreicht. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 67'860 neue Fälle binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher über 2,2 Millionen Fälle registriert. Mindestens 82'771 Menschen starben bislang im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Coronapandemie. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.