Grossbritannien Russischer Doppelagent Opfer von Nervengift

SDA

7.3.2018 - 19:20

Grossbritannien, Salisbury: Ein Zelt steht auf dem abgesperrten Gelände neben dem The Maltings Einkaufszentrum, wo der frühere russische Doppelagent Skripal schwer krank gefunden worden ist.
Grossbritannien, Salisbury: Ein Zelt steht auf dem abgesperrten Gelände neben dem The Maltings Einkaufszentrum, wo der frühere russische Doppelagent Skripal schwer krank gefunden worden ist.
Source: Keystone

Der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Yulia sind höchstwahrscheinlich Opfer von Nervengift geworden. Das teilte der Chef der britischen Anti-Terror-Einheit, Mark Rowley, in London mit. Die russische Regierung soll dahinter stehen.

Es werde wegen versuchten Mordes ermittelt. Die beiden seien "gezielt angegriffen" worden. Auch ein Polizeibeamter befinde sich inzwischen in einem lebensbedrohlichen Zustand, sagte Rowley am Mittwoch weiter.

Skripal und seine Tochter waren am Sonntag mit Vergiftungserscheinungen in der südenglischen Kleinstadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben.

Die Erkenntnisse der britischen Polizei dürften Spekulationen weiter anheizen, die russische Regierung könne ihre Hände bei dem mutmasslichen Giftanschlag im Spiel haben. Der Fall hatte zu einem diplomatischen Schlagabtausch zwischen Moskau und London geführt.

Der britische Aussenminister Boris Johnson hatte am Dienstag eine "angemessene und robuste" Reaktion angekündigt, sollte sich der Verdacht auf eine staatliche Rolle in dem Fall erhärten. Kein Versuch, auf britischem Boden unschuldiges Leben zu nehmen, werde ohne Sanktionen oder ungestraft bleiben, sagte Johnson kaum verhohlen an Moskau gerichtet.

Das Aussenministerium in Moskau warf den britischen Behörden eine russlandfeindliche Kampagne vor. Noch vor Klärung der Fakten würden Vorwürfe gegen Russland erhoben, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Mittwoch in Moskau.

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