«Falls die Welt keine starken und entschlossenen Massnahmen ergreift, um den Iran abzuschrecken, dann werden wir weitere Eskalationen sehen, die die Interessen der Welt bedrohen werden», sagte der Kronprinz in einem am Sonntag (Ortszeit) vom US-Sender CBC News ausgestrahlten und von ihm auch ins Englische übersetzten Interview. «Die Erdölversorgung wird unterbrochen und die Erdölpreise werden auf unvorstellbar hohe Werte steigen, die wir in unserem Leben noch nie gesehen haben», sagte er.
Mitte September war in Saudi-Arabien eine wichtige Erdölanlage angegriffen worden. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien waren vergangene Woche der US-Einschätzung gefolgt, dass Teheran für die Attacke Verantwortung trage. Ursprünglich hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zu dem Angriff bekannt, was von den USA jedoch als falsches Bekenntnis gewertet wurde. Teheran jedoch weist die Vorwürfe zurück.
Lieber keine militärische Lösung
Der Angriff habe nicht das Herz der saudischen Energieindustrie, sondern das Herz der globalen Energieindustrie getroffen, sagte bin Salman in dem Interview weiter. Er fügte aber hinzu: «Eine politische und friedliche Lösung ist viel besser als eine Militärische.» Alle wollten einen neuen Deal mit dem Iran. Teheran wolle aber nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. Wenn der Iran damit aufhören würde, die Huthis im Jemen zu unterstützen, wäre eine politische Lösung viel leichter zu erreichen. «Lieber heute als morgen», sagte bin Salman.
Deswegen sei er auch für ein Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, um ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm und den Einfluss der Islamischen Republik in der Nahost-Region auszuarbeiten.
Saudi-Arabien war im März 2015 mit weiteren arabischen Staaten in den Krieg im südlichen Nachbarland Jemen eingetreten. Das sunnitische Königreich will den Einfluss seines schiitischen Erzrivalen Iran, der die Huthis unterstützt, zurückdrängen.
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