Nawalny-Vertrauter mit Hammer angegriffen «Sie wollten buchstäblich Schnitzel aus mir machen»

klm

13.3.2024

Leonid Wolkow wurde mit Tränengas und einem Hammer angegriffen. In einem Video gibt er sich kämpferisch.
Leonid Wolkow wurde mit Tränengas und einem Hammer angegriffen. In einem Video gibt er sich kämpferisch.
Screenshot Telegram

Leonid Wolkow arbeitete eng mit dem verstorbenen Kremlkritiker Alexej Nawalny zusammen. Nach einem Hammer-Angriff in Litauen hat sich der Russe nun in einem Video zu Wort gemeldet. 

klm

13.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der russische Aktivist Leonid Wolkow wurde in Litauen von mehreren Männern angegriffen. 
  • Sie sollen ihm Tränengas ins Gesicht gesprüht und ihn mit einem Hammer geschlagen haben.
  • Wolkow hat sich nun in einem Telegram-Video zu Wort gemeldet und gibt sich kämpferisch.
  • Leonid Wolkow war ein enger Vertrauter des verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny. 

«Sie wollten buchstäblich ein Schnitzel aus mir machen.» So beschreibt der Aktivist Leonid Wolkow den Angriff auf ihn.

Wolkow, ein enger Vertrauter des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, wurde Anfang Woche in seinem Auto von mehreren Männern attackiert. Sie sollen ihm unter anderem Tränengas ins Gesicht gesprüht und mehrmals mit einem Hammer auf ihn eingeschlagen haben. 

Nachdem mehrere Mit-Aktivisten aus Nawalnys Team sich zur Attacke geäussert haben, hat sich das Opfer selbst in der Nacht auf Mittwoch in einem Telegram-Video zu Wort gemeldet. Für Wolkow ist klar, wer der Drahtzieher hinter der Attacke ist: Es sei «ein offensichtlicher, typischer und charakteristischer Banditen-Gruss Putins aus dem Banditen-Sankt-Petersburg», übersetzt unter anderem der «Spiegel» aus dem Video. 

Wolkow: «Das ist keine grosse Sache»

15 Mal sollen die Männer mit einem Fleischklopfer alleine auf sein Bein eingeschlagen haben: «Mein Bein ist irgendwie unversehrt geblieben. Es schmerzt beim Gehen, aber sie sagen, es ist kein Bruch, aber ich habe mir den Arm gebrochen. Das ist keine grosse Sache. Die Hauptsache ist, dass wir weiterarbeiten und nicht aufgeben.»

Überhaupt gibt sich Wolkow in dem Video kämpferisch: «Wir werden arbeiten und wir werden nicht aufgeben.» 

Der litauische Aussenminister Gabrielius Landsbergis hat sich nach der Attacke ebenfalls zu Wort gemeldet. Er findet die Nachricht über den Angriff auf Wolkow «schockierend»: «Die relevanten Behörden haben den Fall übernommen. Die Täter werden sich für dieses Verbrechen verantworten müssen.» 

Dieses Foto von Wolkow hat «Pussy Riot»-Gründerin und Aktivistin Nadya Tolokonnikova direkt nach der Attacke gepostet.
Dieses Foto von Wolkow hat «Pussy Riot»-Gründerin und Aktivistin Nadya Tolokonnikova direkt nach der Attacke gepostet.
Screenshot X

Leonid Wolkow war einer der engsten Vertrauten von Alexej Nawalny, der nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben war, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absass.

Den russischen Behördenangaben zufolge starb der 47-Jährige eines «natürlichen Todes», die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Nawalnys Anhänger*innen und zahlreiche westliche Politiker*innen machen die russische Führung und Präsident Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.

Für diesen Artikel wurde Material der SDA verwendet.

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13.03.2024