Fall EpsteinTod, Gewalt und Schmuggel – so überlastete sind US-Gefängnisse
Von Christiane Jacke, dpa
17.8.2019
Tod, Gewalt und Schmuggel – so überlastete sind US-Gefängnisse
Ein Häftling in Jackson im US-Bundesstaat Georgia muss die Zelle wechseln und trägt seine Matratze.
Bild: Keystone
Beim Eintritt werden den Häftlingen beim Gefängnis-Coiffeur die Haare geschnitten.,
Bild: Keystone
Die USA haben mit 706 pro 100.000 Einwohnern die zweithöchste Inhaftierungsrate der Welt. Nur auf den Seychellen sind es mehr. 799 Gefangene auf 100'000 Einwohner.
Bild: Keystone
In den USA sitzen rund 2,2 Millionen Menschen in Gefängnissen ein. Gemäss der bundesstaatliche Gefängnisaufsicht (Federal Bureau of Prison) in Washington besteht das Wachpersonal aus 35'000 Personen. Das würde heissen, dass auf 62 Häftlinge ein Wärter kommt.
Bild: Keystone
Tod, Gewalt und Schmuggel – so überlastete sind US-Gefängnisse
Ein Häftling in Jackson im US-Bundesstaat Georgia muss die Zelle wechseln und trägt seine Matratze.
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Beim Eintritt werden den Häftlingen beim Gefängnis-Coiffeur die Haare geschnitten.,
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Die USA haben mit 706 pro 100.000 Einwohnern die zweithöchste Inhaftierungsrate der Welt. Nur auf den Seychellen sind es mehr. 799 Gefangene auf 100'000 Einwohner.
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In den USA sitzen rund 2,2 Millionen Menschen in Gefängnissen ein. Gemäss der bundesstaatliche Gefängnisaufsicht (Federal Bureau of Prison) in Washington besteht das Wachpersonal aus 35'000 Personen. Das würde heissen, dass auf 62 Häftlinge ein Wärter kommt.
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Der Fall Epstein wirft viele Fragen auf über Gefängnisse in Amerika. Nirgendwo auf der Welt sitzen so viele Menschen hinter Gittern wie in den USA. Die Zustände in den Haftanstalten sind zum Teil schauerlich. Eine Gefängnismitarbeiterin gibt Einblicke in ihren Alltag.
Der Tod von Jeffrey Epstein in einem New Yorker Bundesgefängnis wirft ein Schlaglicht auf die Zustände in amerikanischen Haftanstalten. Der reiche Unternehmer, der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt wurde, soll sich in seiner Zelle umgebracht haben. Was genau passierte, wird noch untersucht.
Nach und nach kommen Details ans Licht, was alles schief lief in dem New Yorker Knast: Unter anderem sollen die Wächter entgegen der Vorschriften stundenlang nicht nach Epstein geschaut haben. Der aufsehenerregende Fall zeigt jedoch nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Gefängnissystem in den USA, das an vielen Stellen krankt.
Paula Chavez hat jeden Tag damit zu tun. Sie arbeitet seit zwölf Jahren in einem Bundesgefängnis in Texas: Mehr als 1300 männliche Häftlinge sind dort untergebracht. Chavez war früher Lehrerin an einer Schule. Nun unterrichtet die 48-Jährige Häftlinge - in diversen Fächern, aber auch darin, sich nach der Haft wieder in einem normalen Leben einzufinden. Zumindest sei das eigentlich ihr Job, sagt sie.
Chavez klagt, über die Jahre sei die Zahl der Mitarbeiter in ihrem Gefängnis drastisch geschrumpft - mit schwerwiegenden Folgen. Unter den Insassen gebe es viel Gewalt. «Wir sind nicht in der Lage, Häftlinge vor Angriffen zu schützen», sagt sie. «Wir können auch die Mitarbeiter nicht schützen.»
Die Zahl der Attacken auf Mitarbeiter habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Chavez' Sohn arbeitet auch in dem Gefängnis. Im vergangenen Jahr wurde er attackiert, als er versuchte, einem Häftling ein Handy abzunehmen. Mehrere Insassen schlugen ihn zusammen, verletzten ihn schwer. Anderen Kollegen sei ähnliches passiert.
Machtlos gegen Schmuggel
Clifton Buchanan ist Arbeitnehmervertreter für Mitarbeiter von Bundesgefängnissen in Texas und Bundesstaaten nebenan. Er klagt, Personalmangel sei an vielen Orten ein Problem. Viele Mitarbeiter seien überarbeitet, litten unter Burn-Outs. Der Druck sei enorm.
Der Frust bei Chavez und ihren Kollegen ist gross. «Wir schaffen es gerade mal, dafür zu sorgen, dass sie nicht abhauen. Aber wir haben keine echte Kontrolle über sie», sagt sie mit Blick auf die Häftlinge. «Wir versagen.» Es sei nicht möglich, den Schmuggel von Drogen und Handys zu stoppen oder die Verbreitung von Kinderpornografie. Eigentlich sind Handys für Häftlinge verboten. «Aber wir haben inzwischen mehr Häftlinge mit Handys als ohne», sagt sie. «Das ist Wahnsinn.» Es gebe nicht genug Personal, um die Zellen danach zu durchsuchen und den Insassen die Telefone abzuknöpfen.
Zwei Mal in den vergangenen Wochen hätten Drohnen Pakete mit Handys, Sim-Karten und Tabak auf dem Gefängnisgelände abgeworfen, erzählt Chavez. In diesen Fällen sei die Lieferung entdeckt worden. Wie viele Pakete es vorher - mit Hilfe von Mitarbeitern - unentdeckt ins Innere geschafft hätten, wisse niemand.
Auch Drogen kämen in rauen Mengen in die Anstalt, klagt sie. Mehrfach pro Woche müssten Häftlinge wegen übermässigen Drogenkonsums auf die Krankenstation gebracht werden. Insassen machten sich im Gefängnis selbst mit Drogen kaputt, obwohl dies eigentlich der Ort sei, an dem sie davon loskommen sollten. «Das macht keinen Sinn.» Ausserdem steigerten die Drogen die Aggressivität unter den Insassen.
«Wir haben nicht mal genug Personal, um für die Sicherheit der Insassen zu sorgen», sagt Chavez. Genug Personal für Resozialisierungsprogramm gebe es da erst recht nicht. Bei ihrer Entlassung hätten Häftlinge grösseren Frust und mehr Probleme als bei ihrer Ankunft. Echte Wiedereingliederung finde nicht statt.
Chavez sagt, jahrelang hätten die Behörden nichts unternommen. Nur langsam ändere sich etwas.
Die zuständige Behörde für die Bundesgefängnisse lässt Nachfragen zu diesen Klagen unbeantwortet. Wegen Epsteins Tod ist die Behörde nun auch mit allerlei Fragen von anderer Stelle konfrontiert: aus dem Justizministerium und aus dem Kongress. Sie wollen Details zum Fall Epstein, aber auch zu den allgemeinen Zuständen in jenem New Yorker Gefängnis, in dem der Multi-Millionär starb. Sein Fall wirft grundsätzlich Fragen auf zu Missständen in Haftanstalten Amerikas.
Nirgendwo auf der Welt sitzen so viele Menschen im Gefängnis wie in den USA. Mehr als 2,1 Millionen Menschen sind in den Vereinigten Staaten inhaftiert. Dem regelmässigen internationalen Ranking der Universität London nach ist das weltweit Rekord - sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zur Einwohnerzahl des Landes.
Schon vergleichsweise kleine Straftaten, etwa Drogendelikte, können in den USA zu langer Haft führen. Das Land hat deshalb seit langem mit überfüllten Gefängnissen zu kämpfen. Ende des vergangenen Jahres wurde eine Reform verabschiedet, um mehr Häftlingen in Bundesgefängnissen zur vorzeitigen Entlassung zu verhelfen und ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu verbessern.
Dies trifft aber eben allein Bundeshäftlinge - und das sind nur rund 180 000 der 2,1 Millionen Inhaftierten. Der Effekt der Reform ist daher begrenzt. Das US-Justizministerium verkündete Mitte Juli die vorzeitige Entlassung von mehr als 3100 Bundeshäftlingen durch die Reform. Es ist ein Anfang, mehr nicht.
At MCC: - guards slept - falsified logs - cameras not working - Epstein commit suicide despite the MCC was not suppose to have any means with which he would kill himself. #Intentional or Gross #Negligence?
Seit langem gibt es Klagen über die Zustände in US-Gefängnissen. Für einen Aufschrei sorgte vor einigen Monaten, was aus Alabama ans Licht kam. Das US-Justizministerium legte einen Untersuchungsbericht vor, der schauerliche Zustände in den Haftanstalten des Bundesstaates offenbarte: exzessive Gewalt, Vergewaltigungen und massenhafte sexuelle Übergriffe unter Häftlingen, Suizid,Folter unter Insassen - vielfach ohne ein Eingreifen von Vollzugsbeamten. Das Ministerium sprach in seinem Bericht von einem «kaputten System» in dem Staat. Aber auchanderswo liegt vieles im Argen.
Dass Menschen in Haft auf unnatürliche Weise ums Leben kommen, ist in Amerika keine Seltenheit. Zwischen 2001 und 2014 wurden nach offiziellen Angaben fast 1000 Insassen in Gefängnissen des Bundes und der US-Staaten getötet, mehr als 3000 nahmen sich dort in diesem Zeitraum selbst das Leben. Aktuellere Zahlen gibt es nicht.
Der Fall Epstein erregt die Gemüter. Ein Einzelfall ist er nicht.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
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Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
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Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
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Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
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Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
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Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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