Ukraine-Überblick «Rettung Tausender ukrainischer Leben»: Selenskyj dankt Deutschland +++ Ukraine hindert Ex-Präsident Poroschenko an Ausreise

Agenturen/red

2.12.2023

Ukraine: Massive Zerstörungen durch russischen Angriffskrieg

Ukraine: Massive Zerstörungen durch russischen Angriffskrieg

Seit mehr als 21 Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Zerstörung im Land ist massiv: Mehr als 170 000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört.

02.12.2023

Rund 21 Monate nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrösserung seiner Armee angeordnet. Alle News hier im Ticker.

Agenturen/red

2.12.2023

Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem am Freitag vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170’000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrösserung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Freitagabend von Veränderungen bei der Einberufung zum Militärdienst. Dabei soll es jedoch unter anderem um die Demobilisierung der bereits kämpfenden Soldaten gehen. In Brüssel kritisiert Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg indes engstirnige nationale Interessen in der europäischen Rüstungspolitik.

Betreiber: Ukrainisches Akw Saporischschja stand «kurz vor einem Atomunfall»

Aufgrund eines vorübergehenden Stromausfalls soll das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja in der Nacht zum Samstag laut dem Betreiber «kurz vor einem Atomunfall» gestanden haben. «In der vergangenen Nacht kam es im Akw Saporischschja zu einem Totalausfall», erklärte Energoatom im Onlinedienst Telegram. Demnach mussten Generatoren eingesetzt werden. Die Stromversorgung über das ukrainische Elektrizitätsnetz sei dann wenige Stunden später am frühen Samstagmorgen wiederhergestellt worden.

Ukraine hindert Ex-Präsident Poroschenko an Ausreise

Ukrainische Grenzbeamte haben Ex-Präsident Petro Poroschenko an der Ausreise gehindert, weil er sich mutmasslich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen wollte. Poroschenko, Staatschef von 2014 bis 2019, sei am Freitag an der Grenze abgewiesen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Samstag mit. Grund sei ein geplantes Treffen des oppositionellen Abgeordneten mit dem von Kiew wegen seiner prorussischen Haltung kritisierten Orban gewesen.

Razzien in mehreren Homosexuellen-Bars in Moskau

Die russische Polizei hat Medienberichten zufolge in mehreren Homosexuellen-Bars und -Nachtklubs in Moskau Razzien ausgeführt. Zudem sei eine nur für Männer zugängliche Sauna durchsucht worden, berichteten am Samstag verschiedene russische Medien. Die offenbar koordinierten Razzien fanden kurz nach dem Verbot der internationalen LGBT-Bewegung durch die russische Justiz statt.

Videos zeigten Polizisten unter anderem vor einem bei Homosexuellen beliebten Nachtklub, in dem gerade eine riesige Tanzparty stattfand. «Mitten in der Party hat die Musik aufgehört», berichtete ein Augenzeuge den «Ostoroshno Nowosti». Die Polizei habe anschliessend Fotos von den Ausweispapieren der Gäste gemacht.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und vier weitere Zivilisten verletzt worden.
  • In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben erneut vorübergehend der Strom ausgefallen.
  • Die russische Polizei hat Medienberichten zufolge in mehreren Homosexuellen-Bars und -Nachtklubs in Moskau Razzien ausgeführt.
  • Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrösserung seiner Armee angeordnet. 
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    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Samstag

  • 21.26 Uhr

    «Rettung Tausender ukrainischer Leben»: Selenskyj dankt Deutschland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bedeutung der deutschen Militärhilfe für die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung hervorgehoben. Dies bedeutet «die Rettung Tausender ukrainischer Leben», sagte Selenskyj am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache. Dank eines neuen deutschen Hilfspakets würden zudem dringend benötigte Artilleriegeschosse vom Kaliber 155 Millimeter geliefert.

    Angaben der Bundesregierung zufolge übergab Deutschland in seiner jüngsten Lieferung 3840 Geschosse dieser Artilleriemunition an die Ukraine. Zudem wurden fünf Drohnenerkennungssysteme, fünf Scharfschützengewehre, etliche Sattelschlepper, Lkws, Kleinbusse, Geländefahrzeuge und weiteres Militärmaterial geliefert.

  • 19.11 Uhr

    Ukraine hindert Ex-Präsident Poroschenko an Ausreise

    Ukrainische Grenzbeamte haben Ex-Präsident Petro Poroschenko an der Ausreise gehindert, weil er sich mutmasslich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen wollte. Poroschenko, Staatschef von 2014 bis 2019, sei am Freitag an der Grenze abgewiesen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Samstag mit. Grund sei ein geplantes Treffen des oppositionellen Abgeordneten mit dem von Kiew wegen seiner prorussischen Haltung kritisierten Orban gewesen.

    Orban vertrete «systematisch eine anti-ukrainische Position», erklärte der SBU. Moskau habe das Treffen «für seine Informations- und psychologischen Operationen gegen die Ukraine» nutzen wollen. Poroschenko selbst erwähnte keine geplante Zusammenkunft mit Orban, sondern gab an, bei Treffen in Polen und den USA unter anderem über US-Militärhilfen und die Blockade der Grenze durch polnische LKW-Fahrer sprechen zu wollen.

  • 18.46 Uhr

    Russische Soldaten sprengen sich beim Mittagessen in die Luft

    Laut einem Medienbericht haben sich mehrere russische Soldaten versehentlich in die Luft gesprengt, als sie an einem offenen Feuer ihr Mittagessen zubereiteten. Insgesamt zwölf Soldaten sollen ums Leben gekommen sein.

    Das berichtet das russische Nachrichtenportal «161.ru » unter Berufung auf drei anonyme Quellen bei den Strafverfolgungsbehörden und der Armee.

    Der Vorfall soll schon am 3. November passiert sein. Er wurde der Öffentlichkeit bislang jedoch verschwiegen. Die Explosion soll sich auf einem Truppenübungsplatz in der russischen Region Rostow zugetragen haben.

    Der tödliche Unfall ereignete sich laut dem Medienbericht, als sich 20 Soldaten während der Mittagspause direkt neben Munitionsvorräten ein Feuer anzündeten. Eine Ladung für den Raketenwerfer RPG-7 sei in das Feuer gerollt und explodiert.

  • 17.11 Uhr

    Kiew: Ein Toter und mehrere Verletzte bei russischen Angriffen in der Ostukraine

    Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und vier weitere Zivilisten verletzt worden. Ein Zivilist sei beim Beschuss der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getötet worden, teilte am Samstag das ukrainische Innenministerium im Onlinedienst Telegram mit. Unter den Verletzten seien ein Mann und seine Tochter, die in der Grenzstadt Semeniwka Verwandte hätten besuchen wollen.

    Zugleich gab die ukrainische Armee bekannt, dass russische Truppen weiterhin «täglich» Angriffe auf Awdijiwka ausführten. Zugleich versuchten demnach die Angreifer, in eine am Stadtrand gelegene Kokerei einzudringen - die grösste des Landes. Den ukrainischen Soldaten gelang es den Armeeangaben zufolge, alle Angriffe «zurückzuschlagen». Die russische Armee versucht seit ungefähr zwei Wochen, die Industriestadt Awdijiwka unweit der Region Donezk einzunehmen.

  • 16.13 Uhr

    Nawalny berichtet von weiteren Vorwürfen gegen ihn

    Die russische Staatsanwaltschaft hat nach Angaben von Alexej Nawalny neue Vorwürfe gegen ihn erhoben. Über seine Mitarbeitenden liess Nawalny in den sozialen Medien ausrichten, dass er unter Artikel 214 des russischen Strafgesetzbuches angeklagt worden sei, der sich auf Straftaten im Zusammenhang mit Vandalismus bezieht.

    «Ich weiss gar nicht, ob ich meine jüngsten Neuigkeiten als traurig, lustig oder absurd bezeichnen soll», teilte Nawalny am Freitag mit. «Ich habe keine Ahnung, was Artikel 214 ist», er könne das nicht in Erfahrung bringen. Der Kreml verfolge die Abicht, «alle drei Monate ein neues Strafverfahren gegen mich zu initiieren».

    Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny verbüsst derzeit eine mehr als 30-jährige Haftstrafe. 
    Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny verbüsst derzeit eine mehr als 30-jährige Haftstrafe. 
    Archivbild: Alexander Zemlianichenko/AP
  • 14.04 Uhr

    Betreiber: Ukrainisches Akw Saporischschja stand «kurz vor einem Atomunfall»

    Aufgrund eines vorübergehenden Stromausfalls soll das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja in der Nacht zum Samstag laut dem Betreiber «kurz vor einem Atomunfall» gestanden haben. «In der vergangenen Nacht kam es im Akw Saporischschja zu einem Totalausfall», erklärte Energoatom im Onlinedienst Telegram. Demnach mussten Generatoren eingesetzt werden. Die Stromversorgung über das ukrainische Elektrizitätsnetz sei dann wenige Stunden später am frühen Samstagmorgen wiederhergestellt worden.

    In dem von Russland kontrollierten Atomkraftwerk im Süden des Landes waren laut Energoatom zwei Stromleitungen «unterbrochen» worden, eine davon durch einen Luftangriff. «Die (russischen) Besatzungstruppen kümmern sich nicht um die Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja», erklärte der Vorsitzende von Energoatom, Petro Kotin.

  • 13.23 Uhr

    Razzien in mehreren Homosexuellen-Bars in Moskau

    Die russische Polizei hat Medienberichten zufolge in mehreren Homosexuellen-Bars und -Nachtklubs in Moskau Razzien ausgeführt. Zudem sei eine nur für Männer zugängliche Sauna durchsucht worden, berichteten am Samstag verschiedene russische Medien. Die offenbar koordinierten Razzien fanden kurz nach dem Verbot der internationalen LGBT-Bewegung durch die russische Justiz statt.

    Videos zeigten Polizisten unter anderem vor einem bei Homosexuellen beliebten Nachtklub, in dem gerade eine riesige Tanzparty stattfand. «Mitten in der Party hat die Musik aufgehört», berichtete ein Augenzeuge den «Ostoroshno Nowosti». Die Polizei habe anschliessend Fotos von den Ausweispapieren der Gäste gemacht.

    Am späten Freitagabend hatte in St. Petersburg einer der ältesten Homosexuellen-Klubs der Stadt verkündet, dass er schliesst. Zur Begründung verwies die «Hauptstation» auf eine Entscheidung des Obersten Gerichts vom Vortag.

  • 4.25 Uhr

    Gruppe von Ukrainern am Flugabwehrsystem Patriot ausgebildet

    Die deutsche Bundeswehr hat eine zweite Gruppe ukrainischer Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot ausgebildet. Das Training der etwa 70 Männer und Frauen stand nach mehr als sechs Wochen vor dem Abschluss.

    Die Verteidigung des ukrainischen Luftraums sei eine zentrale Aufgabe, sagte Generalleutnant Andreas Marlow, Befehlshaber des multinationalen Ausbildungskommandos («Special Training Command»), bei einem Ortsbesuch. Er verwies darauf, dass sich russische Angriffe gezielt gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine richte.

    Ein Kursteilnehmer steht während eines Ausbildungskurses ukrainischer Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot auf einem LKW vor einem Patriot-Startgerät.
    Ein Kursteilnehmer steht während eines Ausbildungskurses ukrainischer Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot auf einem LKW vor einem Patriot-Startgerät.
    Archivbild: dpa
  • 1 Uhr

    Putin will Armee erneut vergrössern

    Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem am Freitag vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170’000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrösserung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.

    Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. «Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen», teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten. Seit der letzten Mobilmachung im dem Herbst 2022, bei der rund 300’000 Männer für die Front eingezogen wurden, befürchten viele Russen eine zweite Mobilisierungswelle.