Übersicht Höchste Totenzahl in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg

Agenturen/red

5.3.2021

Agenturen/red

5.3.2021

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 1222 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 12 neue Todesfälle und 61 Spitaleinweisungen.

Am Freitag in der Vorwoche waren dem BAG 1065 neue Coronavirus-Ansteckungen, acht neue Todesfälle und 45 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 163,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,04.

Bundesrat will Corona-Gratistests für alle

In der Schweiz sollen sich ab Mitte März alle Menschen gratis auf das Coronavirus testen lassen können. Der Bundesrat plant eine massive Ausweitung seiner Teststrategie. Er will dafür über eine Milliarde Franken lockermachen.

Wie der Bundesrat nach seiner Sitzung am Freitag mitteilte, sollen ab dem 15. März alle Tests in Apotheken oder Testzentren kostenlos sein - auch für Personen ohne Symptome und für Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Zudem will der Bund jeder Person fünf Selbsttests für zu Hause pro Monat gratis abgeben, sobald verlässliche Tests dieser Art zur Verfügung stehen. Die Landesregierung gibt die Pläne in die Konsultation bei den Kantonen. Definitiv entscheiden über die Ausweitung der Teststrategie will sie am 12. März.

Mit der Übernahme der Kosten sämtlicher Tests will der Bund erreichen, dass im Gleichzug mit den Öffnungsschritten insgesamt noch mehr getestet wird. Damit sollen unbemerkte Corona-Ausbrüche früh erkannt werden.

Italien meldet höchste Totenzahl seit Jahrzehnten

Italien hat im Pandemie-Jahr 2020 nach offiziellen Angaben die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet. Insgesamt habe es 746'146 Sterbefälle gegeben – und damit über 15 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019, teilte das Statistikamt Istat in Rom am Freitag mit.

Nachdem die erste grosse Corona-Welle das 60-Millionen-Einwohner-Land Ende Februar 2020 getroffen hatte, ermittelten die Fachleute auch die sogenannte Übersterblichkeit für die Monate März bis Dezember. In dieser Phase starben den Angaben zufolge gut 20 Prozent mehr Menschen als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2019. Das entspricht als 108'000 Toten. Wobei dieser Wert nicht bedeutet, dass dies die Zahl zusätzlicher direkter Covid-Opfer war. Experten weisen darauf hin, dass es auch vermehrt Tote unter anderem wegen der Überlastung des Krankenhaussystems gegeben haben könnte.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Italien hat im Pandemie-Jahr 2020 nach offiziellen Angaben die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet.
  • Der Bundesrat will ab dem 15. März Corona-Gratistests für alle einführen. Auch Selbsttests für zu Hause will er der Bevölkerung bereitstellen, sobald diese zur Verfügung stehen. 
  • Das BAG meldet 1222 neue Ansteckungen und zwölf weitere Tote. Die Positivitätsrate liegt bei 4,8 Prozent.
  • Am heutigen Freitagmittag haben in der Schweiz die Glocken zum Gedenken an die mehr als 9300 Menschen geläutet, die bisher mit oder an Covid-19 gestorben sind.
  • Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eröffnet ein schnelles Prüfverfahren für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.

21.55 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Freitag

21.34 Uhr: Kompromiss bei Tuifly – weniger Jobabbau, mehr Verzicht

Wochenlang haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber in Deutschland in angespannter Atmosphäre belauert. Jetzt gibt es bei Tuifly doch noch eine neue Einigung, die die Kürzungen etwas abfedern soll.

Im Streit um den Sparkurs bei Tuifly steht nach langen Verhandlungen nun ein Kompromiss zwischen Arbeitnehmern und Firmenleitung.

Wie es am Freitagabend nach einer ausserordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats aus dem Unternehmen hiess, soll die Zahl der in Deutschland betriebenen Maschinen von zuletzt 35 nicht auf 17, sondern lediglich auf 22 abgebaut werden.

Damit einher geht unter anderem das Ziel, rund 200 Jobs bei den Piloten und beim Kabinenpersonal mehr zu erhalten als zunächst vom Management geplant.

Flugzeuge von Tuifly parken am Flughafen Hannover.
Flugzeuge von Tuifly parken am Flughafen Hannover.
Bild: dpa

20.51 Uhr: Studenten in Tschechien zu Arbeit in überlasteten Kliniken angewiesen

Das tschechische Gesundheitsministerium lässt Studenten und Oberschüler in von den vielen Corona-Patienten überforderten Krankenhäusern aushelfen. Kliniken im Land stünden angesichts einer Zunahme von Coronavirus-Infektionen unter «extremem Druck», sagte Gesundheitsminister Jan Blatny am Freitag zur Begründung der Anordnung. Blatny führte den Anstieg auf eine sehr ansteckende Coronavirus-Variante zurück, die aus Grossbritannien.

Die Studenten sollen Blatny zufolge ab Montag in den Krankenhäusern arbeiten. Sie bekämen einfache Aufgaben wie den Transport von Patienten. Sie dürften aber niemanden auf Intensivstationen behandeln. In den kommenden zehn Tagen würden 600 bis 700 Krankenhauseinlieferungen täglich erwartet, sagte Blatny. Herangezogen werden demnach Medizin- und andere Studenten an Universitäten sowie Schülerinnen und Schüler an Oberschulen.

Am Donnerstag gab es 14’554 bestätigte Coronavirus-Fälle. Die tschechische Regierung hat einen Plan, um Dutzende Patienten in Deutschland, Polen und der Schweiz behandeln zu lassen. Nach Angaben von Blatny wurden mit Stand Freitag noch keine Patienten ins Ausland verlegt. Die drei anderen Länder haben Hilfe angeboten.

20.31 Uhr: Belgien kündigt weitgehende Corona-Lockerungen an

Belgien stellt seinen Bürgern spürbare Lockerungen der Corona-Massnahmen in Aussicht. Schritt für Schritt sollen von März bis Mai Kontaktbeschränkungen gelockert, Aktivitäten im Freien zugelassen und Gaststätten sowie Hotels wieder geöffnet werden. Konkret sollen sich von Montag an zehn statt bislang vier Menschen treffen dürfen, kündigte Ministerpräsident Alexander De Croo nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga am Freitag an. Ab April könnten dann Kulturveranstaltungen und Gottesdienste mit bis zu 50 Menschen zugelassen werden, vorausgesetzt es werden Masken getragen und es wird Abstand gehalten.

Wenn alle vorher und nachher getestet werden, können über die Osterferien auch Ferienlager für Kinder und Jugendliche mit bis zu 25 Teilnehmern organisiert werden, wie De Croo weiter ausführte. Sollte es das Infektionsgeschehen zulassen, werden ab Mai auch Gaststätten und Hotels wieder Kunden begrüssen dürfen.

19.49 Uhr: Ganz Griechenland ist nun Corona-Risikogebiet

Was wird aus dem Osterurlaub? Derzeit stehen die Chancen dafür schlecht. Im Inland sind die Hotels noch geschlossen, für Auslandsreisen gelten Quarantänepflichten. Kroatien bietet einen Lichtblick.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hat die deutsche Bundesregierung erstmals ganz Griechenland ab Sonntag als Corona-Risikogebiet eingestuft.

Für Teile Kroatiens – darunter die bei Urlaubern sehr beliebte Halbinsel Istrien – werden gleichzeitig sämtliche Einreisebeschränkungen wegen der Pandemie aufgehoben, wie das deutsche. Robert Koch-Institut am Freitag im Internet mitteilte. Wegen besonders hoher Infektionszahlen werden Ungarn, Schweden und Jordanien als Hochrisikogebiete eingestuft.

Griechenland zählte bisher zu den wenigen Ländern, die nie ganz als Corona-Risikogebiet eingestuft wurden. Zuletzt waren unter anderem die griechischen Inseln in der Ägäis, Kreta sowie die Ionischen Inseln vor der Westküste Griechenlands – darunter die beliebte Insel Korfu – ausgenommen. Ab Sonntag müssen sich auch Rückkehrer aus diesen Regionen nach der Einreise in Deutschland innerhalb von 48 Stunden auf Corona testen lassen. Zudem müssen sie für zehn Tage in Quarantäne, von der sie sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren negativen Test befreien können.

Eine Frau, die eine schützende Gesichtsmaske trägt, geht im Zentrum von Athen.
Eine Frau, die eine schützende Gesichtsmaske trägt, geht im Zentrum von Athen.
Bild: dpa

19.25 Uhr: Mit Kampanien muss weitere Region in Italien in Corona-Lockdown

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat für eine weitere Region des Landes einen Corona-Lockdown angekündigt. Ab Montag gelte die südliche Region Kampanien als «rote Zone» und damit als Hochrisikogebiet, teilte Speranza am Freitag mit. In «roten Zonen» müssen Bars und Restaurants, aber auch Schulen, Kitas und Museen schliessen. Vor Kampanien mussten schon die südlichen Regionen Basilikata und Molise diese Restriktionen verhängen.

Die zwei Regionen Friaul-Julisch Venetien sowie Venetien im Nordosten Italien wurden von der Kategorie gelb zu orange hochgestuft. Die Ferieninsel Sardinien ist weiterhin Italiens einziges Niedrigrisikogebiet der Kategorie «weiss».

19.11 Uhr: Corona zerstört Fortschritte bei Gleichberechtigung

Hinweise darauf gibt es viele, nun legt auch die EU-Kommission dazu Zahlen vor: Frauen werden von der Corona-Pandemie deutlich härter getroffen als Männer.

Die Corona-Pandemie hat einem Bericht der EU-Kommission zufolge verheerende Auswirkungen auf die Gleichberechtigung von Frauen.

«In Europa und darüber hinaus hat die Pandemie die bestehenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in fast allen Lebensbereichen verschärft und hart erkämpfte Fortschritte der vergangenen Jahre wieder zunichte gemacht», teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit.

Zudem wird bemängelt, dass es in Corona-Krisenstäben einen «eklatanten» Mangel an Frauen gebe. Eine Studie, die auch 17 EU-Länder betrachtet, habe ergeben, dass mehr als 85 Prozent dieser Gremien hauptsächlich männlich besetzt seien.

«Frauen in die diese Entscheidungen einzubeziehen ist von grosser Bedeutung», wird in dem Bericht betont. Für eine wirksame Reaktion auf die Pandemie sei es wichtig, geschlechterspezifischen Vorurteilen keinen Raum zu geben. Frauen stehen in der Pandemie auch an vorderster Front, aber eben selten in Führungspositionen: Allein 86 Prozent der Pflegekräfte im Gesundheitswesen sind laut Kommissionsangaben Frauen.

«Obwohl Frauen die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten im Gesundheitswesen in der EU ausmachen, werden Frauen von Führungspositionen im Gesundheitssektor zurückgehalten», heisst es. Rund 25 Prozent der beschäftigten Frauen arbeiteten mit Blick auf die Corona-Pandemie in Hochrisikosektoren, bei den beschäftigten Männern seien es 20 Prozent.

Die Corona-Pandemie führt besonders in solchen Berufen zu Problemen, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden.
Die Corona-Pandemie führt besonders in solchen Berufen zu Problemen, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden.
Bild: dpa

19.07 Ihr: Proteste in Argentinien wegen neuer Corona-Quarantäne

Im Norden von Argentinien haben zahlreiche Menschen gegen neue Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Hunderte Menschen demonstrierten am Freitag vor dem Regierungssitz der Provinz Formosa gegen die erneute Quarantäne, wie der Fernsehsender TN berichtete. Die Polizei feuerte mit Gummigeschossen auf die Demonstranten und setzte Tränengas ein. Durch die Rückkehr zur Phase eins der Ausgangsbeschränkungen wie zu Beginn der Pandemie müssen in Formosa nun alle nicht essenziellen Geschäfte schliessen und der Verkehr wird empfindlich eingeschränkt.

In der Provinz an der Grenze zu Paraguay wurden seit Beginn der Pandemie gerade einmal 1309 Corona-Fälle registriert, 21 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. Trotzdem fährt die Provinzregierung einen extrem harten Kurs. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen holte die Polizei zuletzt Menschen bei Corona-Verdacht zum Teil nachts aus ihren Häusern und brachte sie in Quarantäne-Zentren, wo sie unter schlechten hygienischen Bedingungen bis zu 30 Tage festgehalten wurden. Im Gegensatz zu den anderen argentinischen Provinzen ist eine Quarantäne in der eigenen Wohnung in Formosa nicht möglich.

18.24 Uhr: Corona-Experten der US-Regierung: Es ist zu früh für Lockerungen

Die Corona-Experten der US-Regierung warnen trotz Fortschritten bei den Impfungen eindringlich vor einer übereilten Lockerung von Schutzvorkehrungen. «Die aktuellen Zahlen bleiben beunruhigend», sagte die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen liege derzeit bei durchschnittlich 62’000 pro Tag, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion bei etwa 2000 am Tag.

Diese Werte seien zu hoch, und hielten sich noch dazu auf diesem Niveau. Mit Blick auf die Verbesserung der Lage erscheine es zwar reizvoll, wieder etwas zur Normalität zurückzukehren, sagte Walensky, mahnte aber: «Aber wir sind noch nicht soweit.» Sie rief die Menschen trotz der Lockerung von Vorschriften in mehreren Bundesstaaten dringend dazu auf, weiter Masken zu tragen und Abstand zu halten.

18.07 Uhr: Impfbereitschaft in den USA laut Umfrage seit September gestiegen

Die Impfbereitschaft in der Coronavirus-Pandemie hat in den USA nach einer Umfrage seit dem vergangenen September deutlich zugenommen, wie das Institut Pew am Freitag in Washington mitteilte.

Insgesamt sagten 69 Prozent, sie hätten entweder schon eine Impfung gegen eine Covid-19-Erkrankung erhalten oder würden sich wahrscheinlich oder definitiv impfen lassen, so das Institut weiter. Im November lag die Zahl derjenigen, die sich definitiv oder wahrscheinlich impfen lassen wollten, bei 60 Prozent, zwei Monate zuvor bei 51 Prozent. Im Mai vergangenen Jahres hatten allerdings noch 72 Prozent ihre Bereitschaft bekundet, sich impfen zu lassen.

Von denjenigen, die eine Impfung ablehnten, gaben in der aktuellen Umfrage 89 Prozent als einen Grund dafür die Sorge vor Nebenwirkungen an. 68 Prozent sagten, sie glaubten nicht, dass sie eine Impfung benötigten, 57 Prozent lehnten Impfungen generell ab. US-Präsident Joe Biden, der seit dem 20. Januar im Amt ist, hat den Kampf gegen die Pandemie zu einer seiner vordringlichsten Aufgaben gemacht. Der Demokrat ruft die Amerikaner dazu auf, sich unbedingt impfen zu lassen. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die Gefahr, die von dem Coronavirus ausgeht, immer wieder kleingeredet.

Nach der Impfung: Eine Patientin präsentiert ihren Impfausweis im South Shore University Hospital in Bay Shore im Bundesstaat New York.
Nach der Impfung: Eine Patientin präsentiert ihren Impfausweis im South Shore University Hospital in Bay Shore im Bundesstaat New York.
Bild: Keystone

17.30 Uhr: Serbien verschärft Massnahmen fürs Wochenende

Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Serbien für das zweite Wochenende in Folge die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie: Geschäfte, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe müssen von Samstag 12.00 Uhr bis Montag 06.00 Uhr schliessen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten – wenn auch mildere – Einschränkungen gegolten. Damals waren nur Gaststätten und Einkaufszentren von der Regelung betroffen. Sie durften an beiden Wochenendtagen bis jeweils 14.00 Uhr offenhalten.

17.15 Uhr: Italien meldet höchste Totenzahl seit Jahrzehnten

Italien hat im Pandemie-Jahr 2020 nach offiziellen Angaben die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet. Insgesamt habe es 746'146 Sterbefälle gegeben – und damit über 15 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019, teilte das Statistikamt Istat in Rom am Freitag mit. 

Nachdem die erste grosse Corona-Welle das 60-Millionen-Einwohner-Land Ende Februar 2020 getroffen hatte, ermittelten die Fachleute auch die sogenannte Übersterblichkeit für die Monate März bis Dezember. In dieser Phase starben den Angaben zufolge gut 20 Prozent mehr Menschen als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2019. Das entspricht als 108'000 Toten. Wobei dieser Wert nicht bedeutet, dass dies die Zahl zusätzlicher direkter Covid-Opfer war. Experten weisen darauf hin, dass es auch vermehrt Tote unter anderem wegen der Überlastung des Krankenhaussystems gegeben haben könnte.

Italien verzeichnet die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg. 
Italien verzeichnet die höchste Totenzahl seit dem Zweiten Weltkrieg. 
Bild :Keystone

17 Uhr: Briten droht Busse für Ausreisen ohne triftigen Grund

Reisende, die England ohne triftigen Grund verlassen wollen, riskieren hohe Geldstrafen. Passagiere müssen ab kommenden Montag in einem Formular den Grund ihrer Ausreise angeben und dieses mit sich führen, wie das britische Verkehrsministerium am Freitag mitteilte. Die akzeptieren Gründe für Auslandsreisen sind unter den aktuellen Corona-Beschränkungen nur wenige - etwa Arbeit, Bildung oder Beerdigungen.

Die Beschränkungen gelten für Briten und Ausländer, die sich derzeit in England aufhalten. Fluglinien sollen die Formulare kontrollieren. Passagieren könne gegebenenfalls die Beförderung verweigert werden, hiess es. Auch die Polizei kontrolliere stichprobenartig an Häfen und Flughäfen. Die Geldstrafen wegen des Bruchs der Lockdown-Regeln reichen von 200 bis zu 6400 Pfund (8222 Franken).

16.20 Uhr: Kein Maulkorb für Präsident der Covid-Taskforce

Am vergangenen Wochenende hat ein Entscheid der Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) für besonders viel Aufsehen gesorgt: Die Kommission verlangte einen Maulkorb für die wissenschaftliche Taskforce des Bundes. Diese solle sich nicht mehr öffentlich zur Corona-Krise äussern. 

Nun hat die WAK-N ihre Forderung angepasst. Am Freitag hat sie sich dafür ausgesprochen, dass die Information nur über den Präsidenten – derzeit Martin Ackermann – erfolgen dürfe. Zudem soll die Information der Task-Force nur in Rücksprache und in zeitlicher Abstimmung mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) erfolgen. Die nun angepasste Forderung wird am Montag im Nationalrat behandelt.

Er soll sich doch noch äussern dürfen: Martin Ackermann, Präsident der Covid-Taskforce des Bundes. 
Er soll sich doch noch äussern dürfen: Martin Ackermann, Präsident der Covid-Taskforce des Bundes. 
Bild: Keystone

16 Uhr: Paris weitet Alkoholverbot wegen Corona aus

Die Stadt Paris hat wegen der Corona-Lage das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen massiv ausgeweitet, wie die Polizeipräfektur am Freitag mitteilte. Ausserdem müssen Nicht-Lebensmittel-Läden, die grösser als 10'000 Quadratmeter sind, schliessen.

Generell gilt in Frankreich seit Wochen eine strenge Ausgangssperre ab 18 Uhr. Einkaufen oder Spaziergänge an der frischen Luft sind dann tabu. Ausnahmen gelten etwa für den Arbeitsweg. Premier Jean Castex betonte am Donnerstag, dass die Infektionszahlen im Land nicht exponentiell stiegen, aber dennoch besorgniserregend seien. Die Regierung hatte mögliche Öffnungen für «vielleicht bereits Mitte April» ins Spiel gebracht, will sich aber auf keinen Termin festlegen.

In Paris gilt wegen Corona an vielen öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot. 
In Paris gilt wegen Corona an vielen öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot. 
Bild: Keystone

15.44 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Nun endet die heutige Medienkonferenz des Bundesrats. Ein definitiver Entscheid über die Ausweitung der Teststrategie wird nächste Woche – nach der Konsultation bei den Kantonen – fallen. Wir bedanken uns erst einmal herzlich fürs Mitlesen. 

15.42 Uhr: Keine Angst vor dem Parlament

Bei den Öffnungen sind sich Parlament und Bundesrat nicht einig – hat der Bundesrat keine Angst davor, auch bei der Ausweitung der Teststrategie auf Widerstand zu stossen? Es gehöre zur direkten Demokratie, dass das Parlament mitrede, sagt Berset. Seitdem man die ausserordentliche Situation aufgehoben habe, würden alle Entscheide auf dem Covid-19-Gesetz basieren, das vom Parlament schon mehrfach abgeändert worden sei.

Wenn der Bundesrat aber zum Entscheid gelangt sei, dass vermehrte Tests helfen würden, dann schlage man das auch so vor. Man könne nicht immer abwarten, was das Parlament wolle.

15.40 Uhr: Wieso sind andere Länder schneller?

Andere Länder – wie etwa Deutschland – haben Selbsttests bereits zugelassen. Welche Daten vermisst das BAG dann noch? BAG-Expertin Gattoni erklärt vage, man beachte die internationale Entwicklung, wolle aber auch sicherstellen, dass die Qualität dieser Tests stimme.

15.39 Uhr: Tests für Grenzgängerinnen und Grenzgänger

Grenzgängerinnen und Grenzgänger sollen ebenfalls Gratistests erhalten. Berset spricht von 400'000 Personen, die die Gruppe ausmache. Es sei im Interesse der Schweiz, dass sich diese auch regelmässig testen liessen. «Diese Personen sind absolut matchentscheidend.» Andere Massnahmen im Grenzbereich seien aber nicht vorgesehen.

15.38 Uhr: Bleiben die Kriterien für Lockerungen gültig?

Die Kriterien, die der Bundesrat für künftige Lockerungsschritte festgelegt hat, bleiben weiterhin gültig, sagt Berset. Doch handle es sich um Richtwerte, die sich nun auch ändern könnten, wenn die Impfungen schneller vorankommen sollten oder die Testzahl sich verdoppeln sollte. Der Bundesrat verlasse sich aber nicht starr auf R-Wert und andere Faktoren, sondern achte auch auf die anderen Entwicklungen.

15.36 Uhr: Hinkt die Schweiz hinterher? 

In Frankreich zum Beispiel übernimmt der Staat bereits seit längerer Zeit die Corona-Tests für die Bevölkerung. Ist man in der Schweiz zu spät dran? Berset sagt, man habe das mit der Öffnungsstrategie verbinden wollen. Zudem dürfe man nicht vergessen, dass es noch vor nicht allzu langer Zeit nur Tests für symptomatische Personen gegeben habe.

Jetzt sei man in einer Situation, in der man sicher sei, dass sich die ausgeweitete Teststrategie auch umsetzen lasse. Das heisst: Es sind genügend Tests und Kapazitäten vorhanden. Ohne die Speicheltests, die es hierzulande noch nicht so lange gibt, etwa hätte das Ganze so nicht umgesetzt werden können, versichert der Gesundheitsminister.

15.29 Uhr: Gratistests auch für Kinder

Die ausgeweitete Teststrategie schliesst auch Kinder ein. Das heisst: Auch sie sollen sich künftig regelmässig kostenlos testen können.

15.28 Uhr: Frage zu den Testtypen

Bei allen Testtypen – ausser bei den klassischen PCR-Tests – muss das Resultat danach auch noch durch einen PCR-Test bestätigt werden. Das gilt auch für asymptomatische Personen, erklärt eine BAG-Expertin, da ein Risiko von falschen positiven Testsergebnissen bestehe.

15.28 Uhr: Nächste Öffnungsschritte

Wäre der Öffnungsfahrplan des Bundes ohne die ausgeweitete Teststrategie überhaupt möglich? Die Situation sei nach wie vor fragil – auch wenn es so scheine, als habe man sie aus unter Kontrolle. Man wisse momentan nicht, wieso die Zahlen leicht hochgingen, sagt Berset. Die Tests und auch die Impfungen würden Hoffnung geben.

15.25 Uhr: Kein einfacher Weg aus der Krise

Der Gewerbeverband schlägt vor, dass die Regierung jeder Person in der Schweiz zwei Corona-Tests nach Hause schickt und dann alles öffnet. Ist das keine Option? Wenn es eine so einfache Lösung geben würde, hätte man diese Strategie schon seit langer Zeit verfolgt, versichert Berset. Das Ziel sei es, schnellstmöglich aus der Krise zu kommen. «Aber zu glauben, dass wir einfach so mit der Hand schnippen können, und dann ist das Problem aus der Welt geschaffen, ist eine Illusion.»

Auch Patrick Mathys vom BAG hält nichts von der Idee. Die Schweiz sei keine Insel, fügt er an. Es würden immer wieder Infektionsfälle in die Schweiz importiert. Zudem sei es nicht möglich, durch zwei Tests sämtliche Trägerinnen und Träger des Virus zu identifizieren.

15.21 Uhr: Testen statt impfen?

Können die vermehrten Testmöglichkeiten auch dazu führen, dass sich die Leute vielleicht nicht mehr impfen lassen? Test und Impfung würden sich ergänzen und nicht gegenseitig ausschliessen, sagt Berset. Ausserdem sei die Testmöglichkeit auch nicht für alle Ewigkeit gedacht, sondern für diese spezifische Phase der Pandemie.

15.19 Uhr: Parlament befasst sich mit Kulturschaffenden

Wie sieht es aus mit Hilfen für die Kulturschaffenden? Berset sagt, der Bundesrat habe sich mit dem Bundesamt für Kultur abgesprochen. Bevor man diesbezüglich eine Entscheidung treffe, müsse man abwarten, welche Änderungen das Parlament im Covid-19-Gesetz treffe. Dieses könne dann zuerst entscheiden.

15.18 Uhr: Auch Speicheltests für zu Hause?

Sind auch PCR-Speicheltests, wie sie im Parlament diese Woche zum Einsatz kamen, als Selbsttests für zu Hause denkbar? Nein, sagt Berset, und präzisiert: Auch wenn man bei diesen Tests selber in einen Beutel spucken könne, müsse die Analyse in einem Labor erfolgen. Es handle sich daher um keinen Selbsttest. Was die Beschaffung der Tests angeht, sei kein koordinierter Einkauf geplant. Man rechne damit, dass die Herstellerfirmen den Markt betreten werden.

15.17 Uhr: Wöchentlich neue Impfstoff-Lieferungen

Jetzt kommt man in Bern auf die Impfungen zu sprechen. Ein Journalist spricht die Lieferengpässe an, die es im Februar gegeben hat. Berset antwortet, die Lieferungen pro Quartal würden eingehalten. Heisst: Die Lieferungen haben sich vom Februar auf März verschoben. Entscheidend sei nun das zweite Quartal, während im ersten die Impfungen vor allem angelaufen seien.

Dennoch gebe es noch viele Unbekannte bei der Impfung. Das sei vollkommen normal in so einer Situation. Swissmedic, das BAG und die Kantone hätten im Winter gezeigt, dass es möglich sei, rasch eine grosse Impfaktion auf die Beine zu stellen. Wie schnell alles gehe, hänge schliesslich auch von der Impfbereitschaft der Bevölkerung ab, sagt Berset. Nora Kronig vom BAG ergänzt, momentan habe man jede Woche Impfdosen-Lieferungen, die eintreffen würden.

15.11 Uhr: Verliert der Bundesrat den Überblick?

Nochmals zu den Selbsttests: Verliert der Bund nicht den Überblick über das Pandemie-Geschehen, wenn sich die Leute daheim testen? Nein, im Gegenteil, sagt Berset: «Es wird uns helfen, mehr Testresultate zu haben. Wir gehen davon aus, dass so viel mehr getestet wird.» Mit Blick auf einen denkbaren Anstieg der Positivitätsrate sagt Berset, dass die Situation sich nicht automatisch verschlechtert hätte – sondern es könnte auch einfach an den vermehrten Tests liegen.

Patrick Mathys vom BAG ergänzt, dass Selbst- und Schnelltests keine Virus-Varianten erkennen können. Dafür brauche es nach wie vor einen PCR-Test. 

15.09 Uhr: Selbsttests sollen in Apotheken erhältlich sein

Eine Nachfrage zu den Selbsttests: Ist es auch möglich, dass diese gar nie zugelassen werden? Berset entgegnet, es seien bereits ein paar davon entwickelt worden. Sie sähen in etwa aus wie eine Zahnbürste. Diese stecke man sich in die Nase und teste sich selbst zu Hause. Am denkbarsten sei, dass Apotheken die Selbsttests abgeben werden. Klar sei, dass man die Tests nicht überall kaufen könne, damit man das Ganze mit der Krankenkasse abrechnen können.

Aber: «Wenn diese Selbsttests nicht genügend zuverlässig sind, werden wir das eher nicht machen, weil man sich dann in falscher Sicherheit wiegen könnte», so Berset.

15.05 Uhr: Privilegien für Getestete?

Die Frage für Privilegien für Geimpfte ist juristisch umstritten. Mit Blick auf die Tests will eine Journalistin wissen: Was muss noch geklärt werden, ob zum Beispiel ein Theater nur noch Getestete einlassen will? Berset sagt, das sei eine sehr sensible Frage und man müsse das nun abklären. «Diese Fragen werden kommen und uns in diesem Jahr begleiten.» Die Priorität müsse aber sein, einen Schritt Richtung Normalität zu machen, ohne eine unsichere Situation zu riskieren.

15.03 Uhr: Mehr Tests an Schulen

Obwohl der Bund bereits Massentests für Schulen unternimmt, werden diese längst nicht in allen Kantonen durchgeführt, weiss ein Journalist. Wird sich das nun ändern? Berset antwortet, bis jetzt habe man entsprechende Tests nur bezahlt, wenn es Virus-Ausbrüche gegeben habe. Nun weite man das Ganze entscheidend aus. 

15.02 Uhr: Tests für alle freiwillig?

Wieso werden die Kantone überhaupt angehört, was die Strategie angeht? Und bleiben die Tests auch für Schulen und Unternehmen freiwillig? Berset: Die Konsultation erfolgt aufgrund des normalen Vorgehens gemäss Epidemiengesetz. Zur zweiten Frage sagt er: Auch für Unternehmen blieben die Tests freiwillig, auch wenn man natürlich darauf hoffe, dass möglichst viele Betriebe davon Gebrauch machen. Schliesslich sei es auch im Interesse von Unternehmen, zu wissen, wer sich angesteckt habe.

14.59 Uhr: Hilfe für die Gastro-Branche 

Nun geht es um die gebeutelte Gastro-Branche. Ein Journalist verweist auf eine Umfrage von Gastrosuisse, wonach 20 Prozent der Betriebe bereits pleite seien. Berset sagt, die Situation sei schwierig. Die betroffenen Betriebe könnten nichts dafür und seien nicht verantwortlich für den Schaden, den sie nun erleiden würden. Der Bundesrat unternehme alles, um ihnen zu helfen. Auch im Parlament diskutiere man gerade über weitere wirtschaftliche Hilfen. Es gehe darum, die Branche so gut wie möglich zu unterstützen. 

14.56 Uhr: Raschere Lockerungen möglich?

Kann man dank dieser angepassten Strategie ab dem 22. März schneller öffnen als bisher geplant? Und können zum Beispiel Kinos dann entscheiden, nur noch Getesteten Einlass zu gewähren? Berset sagt, dass sich die getroffenen Massnahmen ergänzen würden: «Es passt zusammen.» Der Bundesrat habe auch nicht erst diese Woche überlegt, wie er die Teststrategie anpassen könne.

Die Impfungen und die Teststrategien würden überhaupt erlauben, Lockerungen vorzunehmen – «trotz sehr unstabiler Situation». Dies sei das Ziel. Der Bundesrat wolle aber nicht riskieren, dass die Situation so unstabil werde, dass man wieder einen Anstieg der Fallzahlen habe.

14.54 Uhr: Logistisches Problem beim Bund?

Ein Journalist fragt nach, wieso man erst jetzt die Gratistests zur Verfügung stelle. Hat der Bund wie bei den Masken zu wenig besorgt? Berset verneint vehement. Das lasse sich kaum vergleichen. Man habe immer darauf verwiesen, mehr zu testen.

Bei den Masken hingegen habe man lange auf Expertinnen und Experten gehört, die darauf verwiesen hätten, dass Masken wenig bringen im Kampf gegen das Virus. Wäre man vor einem Jahr davon überzeugt gewesen, dass Masken nützlich seien, hätte man bereits damals darauf verwiesen, sich damit zu schützen, so gut es geht. Es gebe also kein grundlegendes logistisches Problem. 

14.48 Uhr: Fragerunde 

Die erste Frage der Journalist*innen: BAG-Chefin Anne Lévy habe zuletzt nicht sehr enthusiastisch geklungen, als sie über Selbsttests sprach. Was hält der Bundesrat von diesen? Berset wiederholt, dass das Ziel der neuen Strategie sei, genug Gratistests für die Bevölkerung anzubieten – auch für unsymptomatische Personen. Mit Blick auf die Selbsttests reiche nach Ansicht des Bundesrats die Quaität noch nicht aus. Das könne sich aber innert ein paar Wochen ändern.

Bundesrat Alain Berset spricht vor den Bundeshausmedien am Freitag, 5. März 2021. 
Bundesrat Alain Berset spricht vor den Bundeshausmedien am Freitag, 5. März 2021. 
Bild: Keystone

14.46 Uhr: Schritt in die richtige Richtung

Berset wiederholt die wichtigsten Punkte in deutscher Sprache. Er ruft, die regelmässigen Tests seien ein wichtiger Schritt Richtung Öffnung – aber auch kein Freipass, um leichtsinnig und unvorsichtig zu sein. Der Gesundheitsminister erinnert daran, dass die Fallzahlen in anderen Ländern bereits wieder steigen würden. 

14.43 Uhr: Massentests in Firmen statt Kontaktquarantäne

In Schulen und Unternehmen sollen künftig vermehrt Massentests durchgeführt werden. Liessen Firmen ihre Mitarbeitenden regelmässig testen, könne auf eine Kontaktquarantäne verzichtet werden, erklärt Berset. «Wenn mindestens 80 Prozent des Personals an den regelmässigen Tests teilnehmen, dann müssen nur die positiv getesteten Personen in Quarantäne»

Auch wenn der Test negativ sei, müsse man die gängigen Hygiene- und Distanzregelungen weiter einhalten, erinnert der Gesundheitsminister. 

14.42 Uhr: Kosten von einer Milliarde Franken

Insgesamt geht der Bundesrat von rund einer Milliarde Franken aus, die die Ausweitung der Teststrategie kosten soll. Er will auch den Kantonen vermehrt unter die Arme greifen. «Das sind wirklich extrem hohe Kosten, die wir hier zusätzlich übernehmen», ordnet Berset ein. Jedoch sei es eine sinnvolle Massnahme, um die Öffnungen zu begleiten. 

Bei den Kosten handle es sich um eine Schätzung, fügt Berset noch an. 

14.37 Uhr: Tests für daheim in ein paar Wochen

Die Teststrategie der Regierung werde nun erweitert, so Berset. Nebst gezielten Tests bei Personen, die Symptome aufweisen, sollen nun auch regelmässig Tests bei Menschen ohne Symptome durchgeführt werden. Davon erhofft sich der Bundesrat, Ausbrüche schneller zu erkennen. 

Zusätzlich dazu will die Landesregierung jeder Person monatlich fünf Selbsttests zur Verfügung stellen – das geht jedoch erst, sobald entsprechende Tests genug zuverlässig und zugelassen sind. Es sei möglich, dass dies bereits in ein paar Wochen der Fall sei, sagt der Gesundheitsminister. Die Rede ist von Anfang April. 

14.35 Uhr: Genug Kapazitäten für Tests für alle

Berset kommt auf das Ergebnis der heutigen Bundesratssitzung zu sprechen. Man habe beschlossen, beim Testen einen weiteren wichtigen Schritt nach vorn zu machen: Ab dem 15. März will man Gratistests für alle anbieten. Das Ziel sei es, dass 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung sich regelmässig testen lasse.

Wieso gerade jetzt? Mittlerweile habe man genug Tests für alle und auch genug Kapazitäten in den Laboratorien, um alle auszuwerten. 

14.33 Uhr: Tests, Impfungen und Öffnungen

Jetzt spricht Berset über die momentane Lage. Seit einem Jahr sei der Bundesrat dabei, seine Corona-Strategie immer wieder der aktuellen Situation anzupassen. Wichtig seien dabei drei Pfeiler: Einerseits die Tests, andererseits die Impfungen und schliesslich die Öffnungen. «Wenn wir mehr impfen, können wir auch mehr öffnen», erklärt der Bundesrat. 

14.31 Uhr: Medienkonferenz beginnt

Bundesrat Alain Berset spricht zuerst. Er erinnert daran, dass genau heute vor einem Jahr der erste Todesfall infolge des Coronavirus aufgetreten sei. Heute Mittag habe der Bundesrat eine Schweigeminute eingelegt für alle Opfer – aber auch für alle Familien, die noch nicht hätten richtig Abschied nehmen können.

Zudem sei die Schweigeminute auch für all jene Personen gewesen, die seit einem Jahr dazu beitragen würden, dass die Krise unter Kontrolle gehalten werden könne – vor allem auch das Pflegepersonal. 

14.30 Uhr: Corona-Gratistests für alle

Der Bundesrat plant eine massive Ausweitung seiner Teststrategie. So sollen ab dem 15. März alle Corona-Tests in Apotheken oder Testzentren kostenlos sein – auch für Personen ohne Symptome und für Grenzgängerinnen und Grenzgänger.

Zudem will der Bund jeder Person fünf Selbsttests für zu Hause pro Monat gratis abgeben, sobald verlässliche Tests dieser Art zur Verfügung stehen. Das ist momentan noch nicht der Fall. Das Ganze – dessen Kosten der Bundesrat auf 1 Milliarde Franken schätzt – geht nun zur Konsultation an die Kantone. Definitiv entschieden wird am Freitag in einer Woche. 



13.55 Uhr: Das Gedenken im Bundesrat

13.34 Uhr: BAG meldet 1222 Neuansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 1222 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 12 neue Todesfälle und 61 Spitaleinweisungen. Am Freitag in der Vorwoche waren dem BAG 1065 neue Coronavirus-Ansteckungen, acht neue Todesfälle und 45 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 163,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,04.

Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 1'190'300 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 884'905 Dosen verabreicht. 300'568 Personen sind bereits vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'198'760 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 562'290 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 12'210 Fälle entdeckt worden. 4070 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 171 die südafrikanische (B.1.351) sowie sechs die brasilianische (P.1). 7963 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

23'712 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9331. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 10'110 Menschen in Isolation und 16'110 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 3743 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

13 Uhr: Arbeitslose Künstler besetzen Pariser Theater

Arbeitslose Mitarbeiter von französischen Kultur- und Tourismuseinrichtungen haben ein Pariser Theater besetzt und fordern mehr Unterstützung von der Regierung. Etwa 50 Menschen campieren seit Donnerstag mit Schlafsäcken und Proviant im Odeon-Theater und wollen nach eigenen Angaben so lange dort bleiben, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

Protest in der Comédie-Francaise in Paris am 1. März.
Protest in der Comédie-Francaise in Paris am 1. März.
KEYSTONE

Unter anderem verlangen sie ein weiteres Jahr Unterstützung der Regierung für Saisonarbeitskräfte an Theatern, die oft Probleme haben, mit ihren Einkünften über die Runden zu kommen. An der prächtigen Fassade hängten die Besetzer Plakate auf. «Kultur wird geopfert» stand darauf zu lesen und «Sechs von zehn Arbeitslosen werden nicht entschädigt – Skandal».

Theater, Kinos, Museen und Touristenattraktionen in Frankreich waren wegen der Coronavirus-Pandemie bereits den grössten Teil des vergangenen Jahres geschlossen. Öffnungstermine hat die Regierung noch nicht genannt.

12 Uhr: Glockengeläut für die Corona-Opfer

Mit einer Gedenkminute und Glockengeläut hat die Schweiz am Freitagmittag der über 9300 Menschen gedacht, die in der Corona-Pandemie gestorben sind. Vor genau einem Jahr ist in der Schweiz der erste Todesfall wegen des Coronavirus bekannt geworden.

Die Gedenkminute schlug Bundespräsident Guy Parmelin nicht nur für die mittlerweile mehr als 9300 Opfer der Pandemie und für jene vor, die Angehörige verloren haben. Gedacht werden sollte auch jener Menschen, die derzeit an der Krankheit leiden oder sich von den Spätfolgen erholen, aber auch jener, die sie dabei unterstützten.



11.50 Uhr: Pandemie lässt Seilbahnen durchhängen

Über ein Fünftel weniger Gäste seit Saisonbeginn und rund ein Viertel weniger Umsatz: Die Corona-Krise macht den Schweizer Seilbahnen weiterhin schwer zu schaffen. Auch die Sportferien haben den Rückgang nicht aufhalten können. Die Anzahl Gäste bei den Seilbahnen sank gegenüber dem Vorjahr bis Ende Februar schweizweit um 20,7 Prozent, wie Seilbahnen Schweiz in ihrem Saison-Monitoring mitteilte.

Ein Skifahrer mit Atemschutzmaske fährt mit dem Sessellift Ice Flyer auf den Titlis.
Ein Skifahrer mit Atemschutzmaske fährt mit dem Sessellift Ice Flyer auf den Titlis.
Archivbild: KEYSTONE

Wegen der fehlenden internationalen Touristen erlitten die Destinationen, die traditionell von dieser Kundschaft abhängig sind, den grössten Einbruch. Entsprechend am stärksten betroffen war das Wallis mit einem Rückgang von 27,2 Prozent, gefolgt von der Ostschweiz mit einem Minus von 26,90 Prozent und der Zentralschweiz mit 23 Prozent weniger Gästen.

Gesamtschweizerisch liegen die Umsätze bisher um 24,3 Prozent tiefer als im Vorjahr. Den grössten Umsatzrückgang verzeichnete auch hier das Wallis mit einem Minus von 30,8 Prozent. Dahinter folgen die beiden von temporären Schliessungen betroffenen Gebiete Zentralschweiz (-29,7 Prozent) und Ostschweiz (-27,7 Prozent).

11.30 Uhr: Wie viele Zürcher KMUs trifft die Krise?

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Kanton Zürich beurteilen die Zukunftsaussichten nicht gerade als rosig. Zwei Prozent gehen davon aus, dass sie wegen der Corona-Krise den Betrieb einstellen müssen, heisst es in der am Freitag publizierten Studie zur finanzielle Stabilität von KMU im Kanton Zürich.

Die Mehrheit der rund 700 befragten Unternehmen gehe davon aus, dass ihre Situation nach der Krise schlechter sein werde als vorher, 18 Prozent erwarteten eine «sehr viel schlechtere Situation». Insgesamt rechnen die rund 700 befragten KMU mit einem Umsatzrückgang von durchschnittlich 17 Prozent. In Gastgewerbe und Kultur sind es 43 Prozent. Vergleichsweise schwach betroffen war die Baubranche mit nur minus sechs Prozent.

Kleinere Zürcher Betriebe leiden unter der Krise: Die KaffeeWerkStadt hat im Februar 2021 ihren Laden-Eingang mit einem Selbstbedienungs-Regal versehen,
Kleinere Zürcher Betriebe leiden unter der Krise: Die KaffeeWerkStadt hat im Februar 2021 ihren Laden-Eingang mit einem Selbstbedienungs-Regal versehen,
KEYSTONE

Fast die Hälfte der KMU habe aufgrund der Krise versucht, eigene Ausgaben hinauszuzögern, etwas mehr als ein Drittel habe mit Sparprogrammen reagiert. Neben diesen beiden eher defensiven Massnahmen begegnete ein Teil der Unternehmen der Krise aber auch mit der Einführung neuer Produkte und der Erschliessung neuer Vertriebswege, etwa Online.

Rege genutzt wurden staatliche Unterstützungsmassnahmen. So beantragte fast die Hälfte der befragten Unternehmen Kurzarbeitsentschädigungen. Rund ein Drittel erhielt einen Covid-19-Kredit des Bundes. Die Befragung wurde von der Universität St. Gallen im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich durchgeführt.

11 Uhr: Vier Positive nach Reihentests an Zuger Schulen

Bei den Reihentests an Zuger Schulen sind in der ersten Woche vier Schülerinnen und Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie wurden isoliert, ganze Klassen mussten deswegen aber nicht in Quarantäne. Zug hatte als erster Kanton am 25. Februar mit den Speicheltests ab der Sekundarstufe begonnen.

An den zweimal wöchentlich stattfindenden Tests nehmen 7500 Zuger Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen teil, wie die Zuger Gesundheitsdirektion mitteilte. Ein Prozent verzichtet auf die Teilnahme. Die Kantonsregierung wertet diese hohe Quote als Bedürfnis nach Reihentests.

Von den bislang positiv Getesteten wurde bei zwei Personen die britische Virusvariante nachgewiesen. Cluster oder besonders betroffene Schulen gebe es nicht. Die vier Fälle seien in verschiedenen Schulen aufgetreten. Das zeige einerseits, dass die Schutzkonzepte in den Klassenzimmern funktionierten. Anderseits werte man dies als Zeichen dafür, dass sich die Jugendlichen auch im privaten Bereich gut an die Massnahmen hielten.

Die Reihentests dienen vor allem dazu, Klassenquarantänen zu verhindern und Schulen offen zu halten. Wer an den Tests teilnimmt, muss nicht in Quarantäne, auch wenn eine Mitschülerin oder ein Mitschüler positiv getestet wurde. Dank der Tests könnten im Kanton Zug aber auch Berufswahlveranstaltungen oder Klassenlager durchgeführt werden. Weiter werden Erleichterungen hinsichtlich des Tragens von Masken im Schulalltag ins Auge gefasst.

10.15 Uhr: Bolsonaro fordert «Schluss mit dem Gejammere»

Trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus hält der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nichts von Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie. «Ihr seid nicht zu Hause geblieben. Ihr seid nicht feige gewesen», sagte Bolsonaro Medienberichten zufolge bei der Einweihung eines Teilstücks einer Eisenbahnlinie in São Simão im Bundesstaat Goiás zu den Arbeitern. «Schluss mit dem Gejammere.»

Diejenigen, die die Regierung zum Kauf von Impfstoffen auffordern, hatte er bei einer anderen Veranstaltung zuvor als «Idioten» bezeichnet. Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. 10'793'732 Menschen haben sich im grössten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert – nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher.

Kein Mitleid vom Präsidenten: Eine Beerdigung in Manaus am 1. März.
Kein Mitleid vom Präsidenten: Eine Beerdigung in Manaus am 1. März.
KEYSTONE

260'970 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Am Dienstag (1641) und Mittwoch (1910) hatte Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, Höchstwerte bei den innerhalb von 24 Stunden erfassten Corona-Toten registriert. Das Gesundheitssystem in Städten wie São Paulo und den von deutschen Einwanderern geprägten südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul steht vor dem Kollaps.

Der Gesundheitsrat hatte zuletzt eine landesweite Ausgangssperre gefordert. In Rio de Janeiro etwa müssen Bars und Restaurants von Freitag an um 17 Uhr schliessen. Es ist dann auch verboten, sich nach 23 Uhr auf öffentlichen Strassen und Plätzen aufzuhalten. Staatspräsident Bolsonaro hat das Virus stets verharmlost, Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Schutzmassnahmen lehnt er ab. Mittlerweile zieht der rechte Politiker auch den Sinn von Impfungen gegen das Virus grundsätzlich in Zweifel.

9.42 Uhr: Affen in US-Zoo gegen Corona geimpft

Im Zoo von San Diego in Kalifornien sind neun grosse Affen gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben der Zooleitung wurde damit auf den Ausbruch des Virus in einer Gruppe von Flachlandgorillas reagiert. Vier Orang-Utans und fünf Bonobos hätten ihre Dosen im Januar und Februar erhalten, drei Bonobos und ein Gorilla sollen noch geimpft werden. Die Impfungen seien experimentell.

Im Safaripark des Zoos war das Coronavirus im Januar bei acht Westlichen Flachlandgorillas entdeckt worden. Sie hatten sich vermutlich bei einem Tierpfleger angesteckt, der positiv auf das Virus getestet worden war.

Flachlandgorillas im Zoo von San Diego, nachdem bei den Tieren eine Corona-Ausbruch registriert worden war. (Archiv)
Flachlandgorillas im Zoo von San Diego, nachdem bei den Tieren eine Corona-Ausbruch registriert worden war. (Archiv)
Bild: Keystone

9.30 Uhr: Höhere Härtefallhilfe für Obwaldner Unternehmen

Obwaldner Unternehmen sollen künftig auch mehr als 150'000 Franken Härtefallgelder erhalten können. Der Regierungsrat hat am Freitag in Aussicht gestellt, die Höchstgrenze pro Unternehmen anzuheben. Der Regierungsrat hatte, um die vielen erwarteten Gesuche berücksichtigen zu können, die Unterstützungsgelder pro Unternehmen auf 150'000 Franken beschränkt.

Jetzt seien die Voraussetzungen gegeben, die Grenze zu erhöhen, teilte er mit. Die Kantonsregierung begründet dies damit, dass für gewisse Branchen der Lockdown verlängert worden sei und dass mehr Geld für Härtefallmassnahmen zur Verfügung stehen würde. Die Details will sie aber erst dann regeln, wenn auf Seite des Bundes die Covid-19-Härtefallverordnung angepasst ist.

Der Bundesrat hat den eidgenössischen Räten eine Aufstockung des Härtefallprogramms beantragt. National- und Ständerat entscheiden darüber in der laufenden Märzsession. Für Obwalden bedeutet dies, wie schon vor einer Woche bekannt wurde, dass sein Härtefallprogramm von 7 Millionen Franken auf 24 Millionen Franken erhöht werden kann. Der Bund beteiligt sich daran zu 70 Prozent. Der Kantonsrat wird am 1. April darüber beraten.

Bislang sind beim Obwaldner Volkswirtschaftsdepartement 95 Härtefallgesuche eingereicht worden. Der Regierungsrat gab zudem bekannt, dass es für die Hotellerie vorderhand keine spezielle kantonale Härtefalllösung geben werde, dies weil sich der Bund nicht daran beteiligen würde. Er gehe aber davon aus, dass es für die Obwaldner Hotellerie eine Lösung geben werde.

9.15 Uhr: Calida erleidet Gewinneinbruch

Calida hat im Corona-Jahr 2020 weniger umgesetzt und deutlich weniger Gewinn erzielt. Die Folgen der Pandemie haben dem Bekleidungsunternehmen mächtig zugesetzt. Calida konnte aber den Anteil an online verkauften Kleidern deutlich steigern und letztlich die Erwartungen der Analysten übertreffen.

In konkreten Zahlen: Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2020 um 10,6 Prozent auf 332,7 Millionen Franken, wie das in Sursee LU ansässige Unternehmen am Freitag mitteilte. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 7,6 Prozent.

Auf Gewinnebene gelang es, nach Verlusten im ersten Halbjahr, das Ruder noch herumzureissen. So resultierte über das gesamte 2020 am Ende mit 13,2 Millionen Franken beim Betriebsertrag EBIT ein Plus, das deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Im Vergleich zum Vorjahr war der Betrag aber um 44 Prozent tiefer.

Das Logo von Calida am Hauptsitz in Sursee: Der Wäscheproduzent wurde hart von Corona getroffen. (Archiv)
Das Logo von Calida am Hauptsitz in Sursee: Der Wäscheproduzent wurde hart von Corona getroffen. (Archiv)
Bild: Keystone

8.31 Uhr: Australien reagiert gelassen auf Export-Blockade

Die australische Regierung hat gelassen auf die Exportblockade für den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca durch Italien reagiert. Die von Italien blockierte Lieferung von 250'000 Impfstoffdosen sei ohnehin nicht für die Verteilung in den nächsten Wochen eingeplant gewesen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Canberra am Freitag. Das Land hatte bereits zuvor 300'000 Astrazeneca-Impfdosen erhalten, deren Verteilung am Freitag beginnen sollte. Ab Ende des Monats soll zudem die Produktion von Astrazeneca-Impfstoff in Australien selbst anlaufen.

Italien hatte am Donnerstag die Blockade der für Australien bestimmten Lieferung des in Italien hergestellten Astrazeneca-Impfstoffs bekannt gegeben. Begründet wurde dies mit der anhaltenden Impfstoff-Knappheit in der EU und den Lieferverzögerungen bei für die EU bestimmtem Astrazeneca-Impfstoff.

8.12 Uhr: New Yorker Behörden reduzierten Angaben über Tote

Auf Intervention engster Mitarbeiter des New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo sind Berichten zufolge Angaben über die Zahl der Corona-Sterbefälle bei Pflegeheim-Bewohnern des Staats verändert worden. Im ursprünglichen, im Juli erstellten Bericht waren laut den US-Zeitungen «Wall Street Journal» und «New York Times» mehr als 9200 Todesfälle mit dem Virus ausgewiesen worden. Cuomos Mitarbeiter hätten aber darauf bestanden, dass Pflegeheimbewohner, die in Spitälern gestorben seien, nicht mitgezählt wurden. So sei die offizielle Zahl von 6432 Corona-Toten entstanden.

Der Juli-Bericht war als Reaktion auf Cuomos Direktive vom 25. März 2020 erstellt worden, die es staatlichen Pflegeheimen untersagte, die Aufnahme genesender Corona-Patienten aus Spitälern zu verweigern. Einige Heimleitungen hatten erklärt, das könnte zu einer Ausbreitung von Infektionen in ihren Häusern führen.

Gesundheitsamtssprecher Gary Holmes erklärte am Donnerstag, die Änderungen am Bericht seien aus Sorge um die Genauigkeit gemacht worden, nicht zum Schutz des Ansehens Cuomos. Die Covid-Taskforce habe bemängelt, dass die Daten nicht mit denen von Krankenhäusern verifiziert worden seien «und deshalb enthielt der finale Bericht nur Daten von den (Pflege-)Einrichtungen, was im Bericht offengelegt wurde», sagte Holmes.

Wissenschaftler, Gesundheitsfachleute und Politiker hatten den Bericht nach seiner Veröffentlichung kritisiert, weil er eine fehlerhafte Methodik und selektive Statistiken verwendet habe. Damit sei die tatsächliche Auswirkung von Cuomos Direktive umgangen worden. Cuomo weigerte sich monatelang, vollständige Daten darüber zu veröffentlichen, wie die Pandemie in der frühen Phase 2020 Pflegeheime traf.

6.55 Uhr: Neuseeland kündigt Lockerung an

Neuseeland will nach einem rund einwöchigen Lockdown die Corona-Beschränkungen in der grössten Stadt Auckland von Sonntag an wieder lockern. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Freitag an. Dann dürften unter anderem Schulen und Geschäfte regulär öffnen. Zudem seien Versammlungen von bis zu 100 Menschen unter Einhaltung von Abstandsregeln erlaubt.

Nach der Meldung einer einzigen Corona-Neuinfektion wurde in Auckland am vergangenen Sonntag ein Lockdown verhängt. Die neuen Regelungen in der rund 1,6 Millionen-Einwohner-Stadt sollten zunächst mindestens fünf Tage lang gelten. Im Rest des Landes wurden die Corona-Massnahmen bis auf eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben.

Neuseeland gilt als Musterland in der Corona-Pandemie. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bisher 2016 Infektionsfälle nachgewiesen, 26 Menschen sind nach einer bestätigten Corona-Infektion gestorben.

6.10 Uhr: Wieder mehr Neuinfektionen in Deutschland

Der Trend in Deutschland setzt sich fort: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet erneut steigende Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche, nämlich 10'580 binnen eines Tages. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet.

Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bundesweit bei 65,4 – und damit etwas höher als am Vortag (64,7).

5.56 Uhr: EU stoppt erstmals Export von Impfstoff

Italien verhinderte die Lieferung von 250'000 Dosen Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca an Australien, wie EU-Kreise bestätigten. Zuerst hatte die «Financial Times» darüber berichtet. Astrazeneca wollte auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben.

Anders als Biontech/Pfizer und Moderna liefert Astrazeneca der EU bisher nicht die vertraglich zugesagten Mengen Impfstoffe.
Anders als Biontech/Pfizer und Moderna liefert Astrazeneca der EU bisher nicht die vertraglich zugesagten Mengen Impfstoffe.
dpa

Grundlage ist ein Ende Januar wegen des Impfstoffmangels eingeführtes System zur Exportkontrolle. Demnach müssen Pharmakonzerne mit EU-Lieferverpflichtungen Ausfuhrgenehmigungen für in der EU produzierte Impfstoffe beantragen. Wenn Hersteller die EU bei Liefermengen unrechtmässig benachteiligen, können Genehmigungen verweigert werden. Astrazeneca hält die ursprünglich zugesagte Liefermenge an die EU im ersten Quartal nicht ein, was für grossen Unmut gesorgt hat.

5.55 Uhr: Neue Fälle in den USA drastisch gesunken

Erstmals seit vergangenem Oktober melden die USA weniger als 40'000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Die Johns-Hopkins-Universität registrierte am Freitag den tiefsten Stand seit fünf Monaten und einen starken Rückgang seit dem bisherigen Höchstwert von fast 300'000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden am 8. Januar. Auch die Todesfälle und Spitaleinweisungen sind weiter rückläufig.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist in den letzten Wochen stark gesunken. US-Präsident Joe Biden (links) ist auf Kurs. (Archivbild)
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist in den letzten Wochen stark gesunken. US-Präsident Joe Biden (links) ist auf Kurs. (Archivbild)
Keystone

Bei der Impfkampagne der USA, dem weltweit am stärksten von der Pandemie betroffenen Land, gab es ebenfalls gute Nachrichten. Bei dem Vorhaben, in den ersten einhundert Tagen der Amtszeit Bidens einhundert Millionen Menschen impfen zu lassen, liegen die Behörden derzeit vor ihrem Zeitplan.

4.15 Uhr: WHO gegen Impfpass

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt Impfpässe ab, wie der Regionaldirektor der WHO/Europe, Hans Kluge, der «Welt» sagte. Es gebe ernste Bedenken: So sei unsicher, wie lang eine Immunität anhalte. Auch könne ein Impfstoff «nicht unbedingt die Ansteckung anderer Menschen verhindern».

Ein Impfausweis mit einer eingetragenen Impfung gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2: Der mRNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer ist in der EU unter dem Namen Comirnaty zugelassen. Umstritten ist ein digitaler Impfpass, wie ihn die EU plant.
Ein Impfausweis mit einer eingetragenen Impfung gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2: Der mRNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer ist in der EU unter dem Namen Comirnaty zugelassen. Umstritten ist ein digitaler Impfpass, wie ihn die EU plant.
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Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen «digitalen grünen Pass» vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten zuvor vereinbart, die Pläne für einen digitalen Impfpass voranzutreiben. Binnen drei Monaten sollen die technischen Voraussetzungen stehen, damit Corona-Geimpfte europaweit fälschungssicher ihre Immunisierung nachweisen können.

Kluge rechnet damit, dass die Corona-Pandemie in rund zehn Monaten zu Ende sein werde. Er gehe davon aus, dass 2021 ein weiteres Covid-Jahr werde, 2020 sei «Terra Incognita» gewesen. «Ein Jahr später wissen wir viel mehr. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Pandemie Anfang 2022 vorbei ist.» Was nicht heisse, dass das Virus weg sei. «Aber hoffentlich braucht es dann keine der disruptiven Interventionen mehr.»

4 Uhr: In der Schweiz läuten am Mittag die Glocken

Vor genau einem Jahr ist in der Schweiz der erste Todesfall wegen des Coronavirus bekannt geworden. Mit einer Gedenkminute und Glockengeläute gedenkt die Schweiz heute der über 9300 Menschen, die in der Pandemie gestorben sind. 

Am Freitagmittag sollen in der Schweiz zum Gedenken an die Opfer der Pandemie die Kirchenglocken läuten, auch diese Glocke des Kirchturms der evangelisch-reformierten Stefanskirche der Kirchgemeinde Hirzenbach in Schwamendingen, Zürich.
Am Freitagmittag sollen in der Schweiz zum Gedenken an die Opfer der Pandemie die Kirchenglocken läuten, auch diese Glocke des Kirchturms der evangelisch-reformierten Stefanskirche der Kirchgemeinde Hirzenbach in Schwamendingen, Zürich.
KEYSTONE

Bundespräsident Guy Parmelin hat die Kirchen in der Schweiz aufgerufen, am Freitagmittag die Glocken läuten zu lassen. Die Schweizerinnen und Schweizer rief er gleichzeitig zu einer Schweigeminute auf. «Gemeinsam im Gedenken: Ich lade alle Menschen in der Schweiz ein, am Freitag um 11.59 Uhr eine Schweigeminute für die Opfer des Coronavirus zu begehen. Danach werden die Kirchenglocken läuten», schreib Parmelin in einem weiteren Aufruf vom Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Gedenkminute schlägt Parmelin nicht nur für die mittlerweile mehr als 9300 Opfer der Pandemie und für jene vor, die Angehörige verloren haben. Gedacht werden soll auch jener Menschen, die derzeit an der Krankheit leiden oder sich von den Spätfolgen erholen, aber auch jener, die sie dabei unterstützten.

Auf die Organisation einer Gedenkzeremonie hat der Bundesrat in Absprache mit den Präsidenten von National- und Ständerat verzichtet. Begründet wird dieser Entscheid mit der aktuellen epidemiologischen Lage. Unabhängig vom Bund bereiten auch die Landeskirchen Traueranlässe vor.

3.52 Uhr: EU prüft russischen Impfstoff Sputnik V

Das russische Vakzin ist bereits in 42 Ländern registriert. Nun soll Sputnik V auch in Europa auf den Weg gebracht werden. Die Labor-Prüfungen des Impfstoffes laufen an. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eröffnet ein schnelles Prüfverfahren.

Die Entscheidung basiere auf Ergebnissen von Laborversuchen und klinischen Studien bei Erwachsenen, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Nach den Studien rege Sputnik V die Bildung von Antikörpern gegen das Virus an und könne beim Schutz vor Covid-19 helfen.

Die Experten der EMA werden die Wirksamkeit des Impfstoffes nach dem schnellen «Rolling-Review-Verfahren» bewerten. Dabei werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen und auch kein Zulassungsantrag gestellt wurde. Wann eine Zulassung erfolgen könnte, ist nicht abzusehen.

3.50 Uhr: Bolsonaro fordert «Schluss mit dem Gejammere»

Trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus hält der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nichts von Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie – ganz im Gegenteil: «Ihr seid nicht zu Hause geblieben. Ihr seid nicht feige gewesen», sagte Bolsonaro Medienberichten zufolge bei der Einweihung eines Teilstücks einer Eisenbahnlinie in São Simão im Bundesstaat Goiás am Donnerstag (Ortszeit) zu den Arbeitern. «Schluss mit dem Gejammere.»

Diejenigen, die die Regierung zum Kauf von Impfstoffen auffordern, hatte er bei einer anderen Veranstaltung zuvor als «Idioten» bezeichnet. Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Fast elf Millionen Menschen haben sich im grössten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert – nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. 260'970 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

3.44 Uhr: Japan verlängert Notstand für Tokio

Im Grossraum Tokio soll wegen der hohen Corona-Zahlen für mindestens weitere zwei Wochen der Notstand gelten. Die Krankenhäuser seien nach wie vor durch die vielen Covid-19-Patienten überlastet, sagte der zuständige Minister Yasutoshi Nishimura am Freitag zur Begründung. Der Notstand gilt in Tokio schon seit dem 7. Januar und wäre eigentlich am 7. März ausgelaufen. Einen verpflichtenden Lockdown gibt es trotz des Notstands nicht, wohl aber Aufrufe an Restaurants und Bars, freiwillig ab 20 Uhr zu schliessen.

3.35 Uhr: Sportler haben nach Corona selten Herzprobleme

Mit Corona infizierte Sportler und Sportlerinnen aus den grossen US-Ligen hatten in der Folge kaum Herzprobleme. Lediglich bei fünf von 789 Profis habe es im untersuchten Zeitraum von Mai bis Oktober entsprechende Befunde gegeben, die eine längere Pause nach sich gezogen hätten. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie hervor, die von den Topmedizinern der Ligen gemeinsam erstellt wurde. Ausgewertet wurden Daten aus der National Football League, der Major League Baseball, der Major League Soccer und der National Hockey League sowie von den Basketballern und Basketballerinnen aus der NBA und WNBA.