Online-Masche Abzocke durch Fake-Fundbüro: So geraten SBB-Kunden in die Falle

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17.9.2019

Die SBB geht gegen eine betrügerische Fundbüro-Website vor.
Die SBB geht gegen eine betrügerische Fundbüro-Website vor.
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Wer bei der SBB etwas verloren melden will, gerät leicht in die Falle: Ein falsches Fundbüro lockt auf seine Website und zockt die Kunden ab. Eine Masche, gegen die nun vorgegangen werden soll.

Bisweilen geschieht es, dass man das Smartphone oder die Tasche im Zug vergisst. Ärgerlich, aber schliesslich gibt es über das Fundbüro der SBB Abhilfe im Internet. Eigentlich. Denn wer nun «Fundbüro SBB» googelt, stösst ganz oben auf die Anzeige für eine Website, deren Betreiber ahnungslose SBB-Kunden abzocken.

Mit den Zeilen «Fundbüro - SBB, CFF, FSS - swisslostandfound.ch» lockt die offiziell wirkende Seite die Nutzer – und zieht ihnen anschliessend ohne Gegenleistung das Geld aus der Tasche. Füllt man nämlich die Verlustmeldung aus, erscheint im Anschluss eine PayPay-Zahlungsaufforderung über 20 Franken. 

Wird gezahlt, erhält der User tatsächlich eine Bestätigung des Auftrags vom echten Fundbüro der SBB. Allein: Finden die Mitarbeiter den verlorenen Gegenstand, muss der Auftragsteller noch einmal bezahlen, diesmal beim tatsächlichen Fundbüro.

Betrügerische Website

Der gemeine Clou dahinter: Die Website «swisslostandfound» schaltet sich vor die offizielle Fundbüropage, weshalb die Kunden auch eine echte Bestätigung erhalten. Fragt man als Geschädigter bei der SBB an, schickt der Kundendienst laut SRF folgende Antwort: «Dahinter steckt eine betrügerische Website, welche für CHF 20.- eine Verlustmeldung anbietet, ohne eine Leistung zu erbringen. Die Seite hat nichts mit der SBB zu tun.»

Das SRF-Magazin «Espresso» zitiert den SBB-Sprecher Martin Meier: «Wir sind bereits daran, rechtliche Schritte gegen diese Seite einzuleiten.» Man habe zudem bei Google angefragt, die Anzeige nicht mehr erscheinen zu lassen. Mit Erfolg: Bei einer Online-Suche erscheint das falsche Fundbüro nicht mehr, auch scheint der Fake-Anbieter seine Adresse von «swisslostandfound.ch» zu «swisslostandfound.services» geändert zu haben.

Laut «Espresso» erstattet PayPal betroffenen Kunden das Geld wieder zurück. Empfohlen wird ausserdem, direkt auf den offiziellen Websites von Zug- oder Flugbetreibern nach dem Fundbüro zu suchen, oder die von verschiedenen Verkehrsbetrieben und Gemeinden betriebene Seite «easyfind.ch» zu nutzen.

Bilder aus der Schweiz

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