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blue News testet
So fährt sich ein Schweizer Leopard-Panzer
Der Leopard 2 rückt durch den Krieg in der Ukraine weltweit in den Fokus: Auch die Schweiz setzt im Kriegsfall auf ihn. blue News nimmt den Kampfpanzer bei einem Schulterblick und im Simulator in Augenschein.
Ortstermin auf dem Waffenplatz in Thun: Hier liegt das mechanisierte Ausbildungszentrum der Schweizer Armee, wo Rekruten auf dem Leopard 2, aber auch auf dem Schützenpanzer 2000 ausgebildet werden.

Die Schweiz hatte Mitte der 80er-Jahre beschlossen, den deutschen Panzer anzuschaffen. 380 Exemplare wurden bestellt, von denen 345 in Thun selbst gebaut worden sind. Der gekaufte Panzer 87 Leopard 2 entspricht einem deutschen Leopard 2A4.
96 Leopard 2 an geheimen Orten eingelagert
Für 134 dieser Panzer wurde 2006 ein Wert-Erhaltunsprogramm beschlossen: Der so erschaffene Panzer 87 Leopard 2 WE entspricht einem Leopard 2A5. Was die Unterschiede ausmacht, erfährst du im Video. 96 Leopard 2 hat die Armee eingemottet: Sie stehen in geheimen Lagern in der Ostschweiz.

Eine Klimaanlage reduziert die Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent, damit nichts verrostet. Alle zwei Jahre werden die Fahrzeuge herausgeholt und ein wenig gefahren. Auch der Turm wird bewegt, damit die Panzer im Ernstfall umgehend eingesetzt werden können, berichtet die «NZZ am Sonntag» im Mai 2022.
Im Januar 2023 ist das Interesse am Leopard 2 gross wie nie, was dem Krieg in der Ukraine und der Diskussion um westliche Waffenlieferungen geschuldet ist. Seit dem Beginn des Krieges erreichen auch die Schweizer Streitkräfte mehr Medienanfragen, räumt Hans Jörg Diener, Oberst im Generalstab ein.
Vollgas mit dem Leo
Er ist der Kommandant des Waffenplatzes und des Ausbildungszentrums, der blue News beim Wachtor in Empfang nimmt. Im Ausbildungszentrum stellt sich Stabsadjutant Markus Werren unseren Fragen: Der 57-Jährige ist ein Panzer-Mann der alten Schule, der noch auf dem britischen Panzer Centurion gelernt hat.

Werren berichtet, wie die Ausbildung der Schweizer Leopard-2-Mannschaften aussieht. blue News darf eine Testfahrt im Simulator machen, wobei natürlich ein Testprogramm für Zivilisten läuft – und nicht ein Ausbildungsprogramm für Rekruten.
Wohl deshalb ist die Testfahrt noch spassig – und es hat auch keine Folgen, wenn man mit zu viel Geschwindigkeit auf eine Buckelpiste fährt, die den simulierten Panzer tüchtig ins Schaukeln bringt. «Wir können die Rekruten in Sachen ausbilden, die wir in der Realität gar nicht darstellen können», erklärt Stabsadjutant Werren.
Vorteile der Simulator-Ausbildung
Zum Beispiel einen Ausfall der Bremsen in stark abschüssigem Gelände. Oder das Fahren im Schnee. Auch das Einparken im Rückwärtsgang kann so perfektioniert werden, bevor am Ende ein reales Hallentor dran glauben muss. Letztendlich spart die Armee auf diesem Weg auch Sprit ein, wie Werren verdeutlicht.
Wer hört, was so ein Leopard 2 verbraucht, muss vielleicht schwer schlucken. Doch dieser Verbrauch ist relativ, betont Werren. Der Panzer habe eine fast 50 Liter grosse Maschine und wiege deutlich mehr als ein gewöhnlicher PKW mit einem deutlich kleineren Antrieb. Wenn man das aufrechnet, ist der Leopard 2 beim Verbrauch ergiebiger, als es scheint.

Der Leopard 2 braucht jedoch allein 220 PS für die Kühlung, wenn Panzer und Motor richtig heiss werden. Im Ernstfall würde der Leopard 2 im Mittelland aber auch die Schweiz verteidigen, während das Auto gerade mal gut genug wäre, um Richtung Reduit zu türmen. Sprich: Der Vergleich hinkt ohnehin. Das gilt auch für die laufenden Kosten: Ein Schuss mit dem Panzer kostet je nach Berechnung 2000 bis 2500 Franken.
Wie die Ausbildung der Mannschaften abläuft, was es mit dem Konzept der verbundenen Waffen auf sich hat und wie es um seine Zukunft steht, siehst du oben im Video aus Thun.