Doch nicht mehr Platz für Schweine? Bauern gegen verschärfte Bio-Standards – Bund könnte einlenken

SDA/dor

30.5.2024

Insgesamt sei das Bio-Niveau in der Schweiz gleich hoch wie in der EU, auch wenn es hierzulande in den Ställen enger sei, sagen die Schweizer Bio-Bauern laut dem «Blick». (Symbolbild)
Insgesamt sei das Bio-Niveau in der Schweiz gleich hoch wie in der EU, auch wenn es hierzulande in den Ställen enger sei, sagen die Schweizer Bio-Bauern laut dem «Blick». (Symbolbild)
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Pläne des Bundesrats, die Schweizer Bio-Vorschriften jenen der EU anzugleichen, stossen bei den Bio-Bauern auf Widerstand. Nun sieht es ganz danach aus, als ob der Bund einlenken würde. 

Helene Laube

30.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Plan des Bundes, Bio-Schweinen künftig mehr Raum zu geben, stösst bei den Bauern auf heftigen Widerstand.
  • Statt 1,65 Quadratmeter pro Tier sollen neu mindestens 1,9 Quadratmeter vorgeschrieben sein, also ein Plus von 25 Quadratzentimetern.
  • Damit will der Bundesrat die Schweizer Bio-Vorschriften jenen der EU angleichen.
  • Jetzt könnte der Bund klein beigeben: Das Bundesamt für Landwirtschaft will laut einem Medienbericht den Plan noch einmal überdenken.

Bio-Schweine sollten in der Schweiz künftig eigentlich mehr Platz erhalten: Statt 1,65 Quadratmeter pro Tier sollten neu mindestens 1,9 Quadratmeter vorgeschrieben sein. Damit will der Bundesrat die Schweizer Bio-Vorschriften jenen der Europäischen Union angleichen. Soweit das Vorhaben. Der Plan ist in der Bio-Branche allerdings auf heftigen Widerstand gestossen. Mehr Platz führe nicht automatisch zu mehr Tierwohl – im Gegenteil, warnt sie.

Die Kritik scheint Wirkung zu zeigen: Laut dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) geht man angesichts der Befürchtungen der Branche noch einmal über die Bücher, schreibt der «Blick». Es werde geprüft, die strengeren Vorgaben betreffend Mindestfläche pro Schwein «eventuell doch nicht zu übernehmen und die heutigen Vorgaben vorerst zu belassen».

Der Bundesrat war laut dem Bericht nicht nur wegen des Tierwohls für mehr Quadratzentimeter pro Schwein. Ein wichtiger Grund sei das Landwirtschaftsabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Dieses schreibe das sogenannte Äquivalenzprinzip fest, nämlich dass unter anderem die «Bio-Vorschriften in der Schweiz und der EU ungefähr gleichwertig sein müssen». Dies sei die Grundlage dafür, dass EU-Bio-Produkte auch in der Schweiz als Bio-Lebensmittel verkauft werden dürfen. Die Bio-Produzenten argumentieren laut «Blick», dass es «auf viel mehr als nur die Grösse des Stalls ankomme».