Geduld im Notfall Bedingt einsatzbereit: Umgerüsteter Duro startet erst nach 15 Sekunden

tafi

16.7.2019

Soldaten, die mit dem umgerüsteten Duro unterwegs sind, brauchen Geduld: Die komplexe Elektronik nimmt sich 15 Sekunden Zeit, bevor sie das Fahrzeug starten lässt.
Soldaten, die mit dem umgerüsteten Duro unterwegs sind, brauchen Geduld: Die komplexe Elektronik nimmt sich 15 Sekunden Zeit, bevor sie das Fahrzeug starten lässt.
Keystone

Neuer Ärger um den Duro: Der umgerüstete Armeetransporter braucht eine Ewigkeit, bis er einsatzbereit ist, und der Serviceauftrag wird ins Ausland vergeben. Einheimische Garagisten gehen leer aus.  

Im Notfall zählt jede Sekunde. Der mit neuen Motoren aufgepeppte Duro nimmt sich trotzdem Zeit. 15 Sekunden dauert es einem Bericht der «Aargauer Zeitung» zufolge, bis sich der Mannschaftstransporter der Schweizer Armee starten lässt.



Ursache dafür ist die komplexe Elektronik in den umgerüsteten Fahrzeugen. Dies wurde der Zeitung zufolge von einem Armasuisse-Sprecher aus dem Verteidigungsministeriums (VBS) bestätigt.

Ärger mit den Motoren

Nach dem Flop mit den Motoren gibt es jetzt also neuen Ärger. Erst Ende der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich die Sanierung der Duro-Flotte weiter verzögert. Der Motorenlieferant Steyr aus Österreich hatte Ende 2018 Insolvenz angemeldet. Vorige Woche hat der mit dem Werterhalt des Duro I beauftragte Generalunternehmer GDELS-Mowag eine neue Lösung präsentiert.



Zusammen mit armasuisse hat man sich für einen Fiat-Motor entschieden, der die Euro-6-Abgasnorm erfüllt. Der Bund muss allerdings 3500 Franken pro Fahrzeug mehr zahlen. Umgerüstet werden sollen alle 2200 Duro-Transporter – auch die 215 Fahrzeuge, die bereits einen neuen Steyr-Motor erhalten hatten.

Schwedische Firma bekommt Wartungsauftrag

Für zusätzlichen Ärger sorgt ein neuer Serviceauftrag für die Fahrzeuge, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Bislang hatten einheimischen Garagisten die Fahrzeuge gewartet, nun wurde der Auftrag an den schwedischen Lastwagen-Bauer Scania vergeben. Für Motorfahrer-Offizier a. D. Roland Schmid, der sich im Bürgerforum «Duro-Millionen» gegen die «Geldverschleuderung» engagiert, ein Unding: «Der Armeeauftrag geht also an eine ausländische Firma. Das ist ein Skandal für sich. Ich kenne Kleinunternehmer, die mussten deswegen Mechaniker entlassen.»



Und die Sache mit den den 15 Sekunden? Laut VBS verzögert sich der Start des Duros nur, wenn zuvor der Hauptschalter ausgeschaltet wurde. Das geschehe allenfalls, wenn das Fahrzeug längere Zeit parkiert werde: «Zum Beispiel am Abend». Hoffentlich halten sich die Notfälle an die Nachtruhe.

Bilder aus der Schweiz

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