PandemieBerset stellt Ende des Zertifikats in der Schweiz in Aussicht
sda
22.1.2022 - 06:00
Bundesrat Alain Berset scannt sein Covid-Zertifikat vor einer Medienkonferenz im Bundes-Medienzentrum in Bern. (Archivbild)
Keystone
Gesundheitsminister Alain Berset hat in einem Interview die mögliche baldige Abschaffung der Covid-Zertifikatspflicht im Inland in Aussicht gestellt. «Die Zeiten des Zertifikats scheinen sich dem Ende zu nähern», sagte Berset der Zeitung «Schweiz am Wochenende».
Keystone-SDA, sda
22.01.2022, 06:00
22.01.2022, 08:44
SDA
Bei guter Entwicklung der Corona-Lage könne der Bundesrat «in den nächsten Wochen die Homeoffice-Pflicht in eine Empfehlung ändern und die Quarantäne aufheben», sagte der Bundesrat weiter. Die Landesregierung hatte zuletzt entschieden, dass die Homeoffice-Pflicht und Quarantäneregeln vorerst bis Ende Februar gelten. Die übrigen Massnahmen sind bis mindestens Ende März in Kraft.
In der Schweiz kommen Covid-Zertifikate seit Juli 2021 zum Einsatz. Sie weisen aus, dass man geimpft, getestet oder genesen ist. Im Herbst gab es vor der Abstimmung über das Covid-Gesetz hitzige Diskussionen über den Einsatz von Zertifikaten und deren Zumutbarkeit. Die Regierung will mit Zugangsbeschränkungen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen und schwere Krankheitsfälle verhindern.
Der SP-Bundesrat äusserte sich im Interview verhalten optimistisch zur Lage. «Ich glaube, dass wir auf dem Weg der Besserung sind, aber das Virus hat sich schon mehrmals als unberechenbar erwiesen.»
Bersets schlimmster Moment
Zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie erklärte der Krisenmanager: «Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas aushalten kann.» Die Krise sei von einer «ungeahnten Brutalität» gewesen. Berset sah sich nach eigenen Worten mit einem «gewaltigen Druck der Verantwortung», Erwartungen der Öffentlichkeit und einer Arbeitslast, die um ein Vielfaches höher sei als in normalen Zeiten, konfrontiert.
Als schlimmsten Tag in der Krise bezeichnete Berset den Moment, «als wir die Schulen schliessen mussten». «Dieser negative Einfluss auf die Ausbildungsmöglichkeit und die gleichen Chancen von Kindern ist für eine Gesellschaft etwas vom Schlimmsten, was man sich vorstellen kann.» Der Bundesrat habe aber keine andere Wahl gehabt, nachdem die umliegenden Länder und manche Gemeinden in der Schweiz den Schulbetrieb eingestellt hatten. «Zum Glück waren es zuletzt nur wenige Wochen, viel kürzer als in anderen Ländern.»
Bei landesweiten Protesten gegen die Trump-Regierung in den USA kamen am Mittwoch Tausende Personen zusammen. In New York nannten die Demonstranten Donald Trump einen Faschisten und kritisierten das sogenannte Projekt 25. Dazu gehört, dass unter anderem Gesetze vorgesehen sind, die den Versand von Abtreibungspillen über Staatsgrenzen hinweg verbieten, Pornografie kriminalisieren sowie das Bildungsministerium und Umweltschutzregeln abschaffen sollen.
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